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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Scherze unter Waffenbrüdern, die sie in den vergangenen Tagen oft von den Männern gehört hatte. Aber unter dem Spott lauerte wachsendes Misstrauen. Maru fühlte die Anspannung. Der Schatz schien einerseits zum Greifen nah, andererseits unerreichbar. Seit Stunden und Stunden ruderten sie nun schon bei Hitze und Regen durch den Sumpf. Sie alle hatten seit dem »Festmahl« im Samnath weder gegessen noch geschlafen. Es war kein Wunder, dass die Männer reizbar waren.
    »Dort«, rief Vylkas plötzlich.
    Maru blickte in die angegebene Richtung, konnte aber nichts Besonderes erkennen. Eine große Weide stand über dem dichten Schilf.
    »Was siehst du?«, fragte Meniotaibor, der angestrengt in die Richtung starrte.
    »Spuren«, sagte Vylkas. Als er merkte, dass die anderen nichts begriffen, lenkte er das Boot näher an das Schilf. Dann sahen sie es: Die Halme waren geknickt.

    »Wirklich, eine Spur, mein Freund! Hier ist jemand durchgefahren. Aber fuhr er nur hinein, oder auch hinaus?«, wollte Meniotaibor wissen.
    »Hinaus auch!«, sagte der Dakyl.
    War das also die Insel, die sie so lange gesucht hatten? Maru konnte nichts erkennen, was auf einen Tempel hindeutete. Aber die Männer schienen sich sicher zu sein.
    »Worauf warten wir noch?«, rief Bolox und setzte sein Boot in Bewegung.
    Aber Tasil griff nach der groben Bordwand und hielt es fest.
    »Nicht so schnell, Bolox. Wir dürfen jetzt keinen Fehler machen.«
    »Fehler? Wir haben endlich gefunden, was wir suchen. Willst du mich aufhalten, Urather?«
    Tasil lachte. »Aber nicht doch, Farwier, wir müssen jedoch mit Bedacht vorgehen. Ich schlage vor, dass wir die Insel von der anderen Seite aus betreten.«
    »Wozu soll das gut sein?«, fragte Bolox ungehalten.
    »Ein guter Vorschlag«, warf Ulat ein. »Wir umgehen den Feind und fallen ihm in den Rücken! Ist das nicht offensichtlich, Farwier?«
    »Feind? Bei den Hütern! Hast du den Dakyl nicht gehört? Sie haben die Insel verlassen«, rief Bolox.
    »Und wenn sie wiederkommen?«, fragte Tasil. »Die Nacht bricht bald an, und der Neue Mond wird sich erheben. Was, wenn hier die Awier aus dem Dorf auftauchen, um ihr Opfer zu bringen?«
    »Sie wären keine Gegner für meine Axt!«
    »Und wenn Numur und seine Krieger sie begleiten?«
    »Der Urather hat Recht, auch wenn ich es nicht gern zugebe«, meinte Ulat. »Wir verstecken die Boote auf der Rückseite. Es ist immer besser, den Feind zu überraschen, als überrascht zu werden.«

    Bolox ließ sich widerstrebend überzeugen. Sie umrundeten die Insel und bogen dann ins Schilf ein. Der Dakyl versuchte, ihre Landung zu ordnen, wollte, dass sie hintereinander fuhren, um im Röhricht weniger Spuren zu hinterlassen, aber es war vergeblich. Ulat und Bolox überholten und trieben ihr Boot eilig ans Ufer. Es war, als hätten sie Angst, zu spät zu kommen. Tasil schüttelte den Kopf und folgte gemächlich, aber Maru konnte ihm ansehen, dass auch er auf das Äußerste angespannt war. Donner grollte, als sie das Ufer betraten.
    »Wir sollten Wachen bei den Booten lassen«, schlug Ulat vor.
    »Wachen? Wozu? Aber gut, wenn du willst, Akkesch, kannst du gerne hierbleiben«, antwortete Meniotaibor.
    »Das würde dir so gefallen, Iaunier!«
    »Ich werde jedenfalls nicht hier warten.«
    »Dann das Mädchen und der Blinde, die brauchen wir doch nicht. Da können sie auch auf die Boote aufpassen«, meinte Ulat.
    Bei den Booten bleiben? Jetzt, wo es spannend wurde? Maru öffnete schon den Mund, um Ulat zu widersprechen, aber Meniotaibor nahm ihr das ab.
    »Ob wir sie brauchen, weiß ich nicht, Akkesch, aber ich traue diesem Mädchen nicht«, sagte er. »Sie hat sich für meinen Geschmack viel zu gut mit den Awiern verstanden. Nachher ist sie mit unseren Booten verschwunden, wenn wir mit dem Schatz zurückkehren.«
    »Lächerlich«, schnaubte Tasil.
    »Sie hätte auch einen anderen Grund zu fliehen. Hast du sie nicht an die Awier verkauft, Tasil, als Opfer für die Awathani?« Das kam von Bolox, der Maru finster anstarrte.
    »Das ist eine Lüge«, erwiderte Tasil mit schneidender Stimme.
    »Du hast sie an die Awier verkauft?«, fragte Ulat erstaunt. »Mir scheint, die Berichte über die Treulosigkeit der Urather sind wahr.«

    »Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Akkesch!«
    »Sonst?«
    »Du wärst nicht der erste deines Volkes, der in diesen Tagen hier den Tod findet«, sagte Tasil drohend.
    Ulat lachte. »Dir fehlte es doch schon an Mut, für die Ehre deiner Nichte vor das Gottesgericht

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