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Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte

Titel: Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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sagen?«
    »Es ist ja noch nicht entschieden«, brummte Hardis, »und jetzt komm, diese Ruder gelangen nicht von alleine zurück ins Lager.«
    Murrend fügte sich Agir. Sie schulterten die langen Ruder zu zweit und machten sich auf den Weg zu Hardis’ Lager.
    Tasil nahm unterdessen Maru zur Seite. »Höre, Kröte, ich muss zu Uschparu, doch muss er nicht wissen, dass du inzwischen seine Pläne kennst. Du kannst dich also für eine Weile ausruhen.«
    »Ausruhen?«, fragte Maru ungläubig.
    Tasil grinste breit. »Ich schlage vor, du gehst nach Hause und schläfst eine oder zwei Stunden. Ich werde nach dir schicken, wenn ich dich brauche. Iss etwas und ruhe dich aus. Mein Gefühl sagt mir, dass wir heute Nacht unterwegs sein werden.«
    »Danke, Onkel« sagte Maru verblüfft.
    »Allerdings«, meinte Tasil, »könntest du mir vorher noch einen kleinen Gefallen tun.«
    So etwas in der Art hatte Maru sich schon gedacht.
    »Hier, dieses Seil hat Hardis vergessen. Lauf ihm nach und bring es ihm.«
    Maru starrte das Hanfseil an. »Kann es sein, Onkel, dass er es vergaß, weil du es versteckt hast?«
    Tasil grinste breit. »Schon möglich, Kröte. Ich möchte, dass du dich beeilst, die beiden aber nicht vor dem Lager einholst.«
    Maru verstand, was er wollte. »Du meinst, ich soll darauf achten, was sie auf dem Weg reden?«
    »Du bist manchmal gar nicht so dumm, Kröte, doch wirst du sie auf der Straße schlecht belauschen können. Achte aber darauf, ob sie unterwegs mit jemandem sprechen – was sie nicht tun sollten. Sieh dich vor allem um, ob nicht vielleicht einer von Xonaibors Männern in Hardis’ Lager oder in der Nähe auf sie wartet. Und
vielleicht ruhst du dich ein bisschen unter einem der Fenster des Lagers aus, bevor du das Seil ablieferst.«
    »Wie lange?«, fragte Maru, der es gar nicht recht war, dass sie Hardis belauschen sollte.
    »Nicht lange. Das Achtel einer Stunde sollte genügen. Wenn Hardis so lange den Mund hält, wird er auch später nichts sagen. Außerdem könnte er sich fragen, was wir beide noch so lange hier im Hafen getan haben.«
    »Und soll ich dich suchen, wenn ich diesen Auftrag erledigt habe, Onkel?«
    »Nein, ich denke, das hat Zeit. Sollte aber einer der Iaunier des Tagors bei ihm sein, so kommst du gleich in das Bet Kaidhan. Und jetzt lauf.«
    Maru seufzte und machte sich auf den Weg. Sie holte die beiden Männer schnell ein und folgte ihnen in sicherem Abstand. Sie marschierten schweigend und schienen es nicht besonders eilig zu haben. Einige neugierige Blicke folgten ihnen. Es gab nur wenige, die sich in diesen Tagen noch auf den Fluss hinaustrauten. Doch da sie kein Netz voller Fische mit sich führten, ließ die Aufmerksamkeit der Beobachter rasch wieder nach. Sie erreichten das Lager, ohne dass irgendetwas Auffälliges geschehen wäre. Maru spähte in die Seitengassen. Sie sah einige Männer, die dort in den Schatten dösten und nur darauf zu warten schienen, dass auch dieser Tag der langen Belagerung vorüberging, aber einen Iaunier entdeckte sie nicht, und ein gut genährter Fremder wäre ihr unter all den Hungergestalten sicher aufgefallen. Sie duckte sich schließlich unter einen der schmalen Fensterschlitze des Lagers und lauschte. Ihr war nicht wohl dabei. Sie hatte mit Hardis und seinen Leuten gemeinsam der Gefahr getrotzt. Unzählige Male hatte sie mit ihnen Schmuggelwaren in die Stadt geschafft. Es ging ihr gegen den Strich, was Tasil verlangte, aber sie gehorchte. Die gehässige Stimme Agirs erhob Vorwürfe gegen Hardis, weil er ihn nicht in
die Unternehmung eingeweiht hatte. Hardis blieb ruhig. Dann kam das kräftige Organ von Gybad dazu, der wissen wollte, was denn geschehen sei. Hardis wiederholte die Geschichte vom Gefangenenaustausch. Gybad war ebenso stark wie einfältig; er tat, was Hardis ihm sagte, und war nicht der Mann, seinen Hauptmann in Frage zu stellen. Auch Agirs Sticheleien verebbten schnell. Hardis hatte seine Leute offensichtlich im Griff. Maru hatte genug gehört. Sie schlich zur Pforte, klopfte und trat ein.
    Hardis empfing sie mit Zurückhaltung. Sie drückte ihm das Seil in die Hand und murmelte, dass er das wohl vergessen habe. Der Kydhier bedankte sich knapp und fuhr dann Agir an, dessen Aufgabe es gewesen war, die Seile einzusammeln.
    »Ich habe alle Seile genommen, die dort waren«, verteidigte sich der Schmächtige. »Ich glaube fast, dieses Mädchen hat es versteckt.«
    »Warum sollte sie so etwas tun, Agir, erklär mir das?«, fragte Hardis

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