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Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte

Titel: Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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sehen, was wir daraus machen können.«
    »Willst du diese verfluchte Männertöterin wirklich in die Stadt lassen, Uschparu?«, fragte der Schab-ut-Schabai.
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig – wenn dieses Mädchen sie überhaupt findet.«
    »Möchtest du, dass sie sie nicht findet, Herr?«, fragte Tasil.
    Uschparu dachte einen Augenblick nach, dann sagte er, als folge er einer plötzlichen Eingebung: »Aber nein, das wäre nicht gut. Es würde das Vertrauen des Kaidhans in dich, und damit in die Weisheit der Sterne, die dich ihm ja empfohlen haben, erschüttern. Nein, findet sie und bringt sie dann in mein Haus, Umati wird es kennen. Es ist das Bet Immit, das sie einst mit ihrem Mann bewohnte. Aber achtet darauf, dass ihr nicht gesehen werdet – und sie auch nicht.«
    »Wie du befiehlst, Herr, doch brauchen wir ein Boot und einen heimlichen Weg in die Stadt – und am besten auch hinaus. Heute Nachmittag, am Hafen, da haben zu viele Leute zu viel gesehen.«
    Uschparu nickte und wandte sich fragend an den Obersten Krieger der Stadt: »Upnu?«
    Der sagte: »Wir haben ein Boot versteckt, außerhalb der Stadt. Kennt ihr die Fischerhütten, zwischen der Hauptstraße und dem Schwarzen Dhanis?«
    »Sie sind niedergebrannt, nicht wahr, Herr?«
    »Ganz recht, Urather, unglücklicherweise lagen sie in Schussweite feindlicher Brandpfeile. Unter den Trümmern einer Hütte, dicht am Ufer, da liegt ein leichtes Boot. Unsere Späher nutzen es. Damit kommt ihr ungesehen über den Fluss.«

    »Über den Fluss zu kommen ist das eine, aber wie gelangen wir aus der Stadt, ohne dass die großen Tore geöffnet werden müssen?«
    »Wieder wie unsere Späher. Wir lassen euch an einem Seil hinab – und auf gleichem Weg kommt ihr zurück. Ich werde zuverlässige Krieger dort aufstellen – Männer, die schweigen können.«
    »Wichtig ist, dass sie uns von feindlichen Kundschaftern unterscheiden können«, warf Tasil grimmig ein.
    Uschparu lachte. »Keine Sorge, Urather, ihr werdet noch gebraucht. Es sieht so aus, als würde sich das eine gut zum anderen fügen. Deine Nichte soll dieses verfluchte Weib suchen, du begibst dich zu Abeq Mahas, mit unserem neuen Angebot.«
    »Du hast es schon überlegt, Herr?«
    Der Immit sah Tasil geringschätzig an. »Mein Schreiber sitzt schon längst an einer Tafel, die wir besiegeln können. Allerdings sind noch einige Punkte offen, und es ist deine Aufgabe, diese zu klären. Ich werde Numur gewiss nicht den Schatz der Akkesch überlassen.«
    »Aber er wird Silber fordern, ist doch der Schatz der Serkesch vom Krieg längst aufgezehrt worden.«
    »Er soll Silber haben, doch nicht zu viel. Es soll genügen, um seine Söldner auszuzahlen, aber ihm nicht die Möglichkeit geben, neue anzuwerben. Deshalb biete ich ihm dreihundert Barren Silber, sechzig Barren Eisen, dreißig Barren Gold und zwanzig Limi Bernstein.«
    Das waren Werte, die sich Maru nicht einmal vorstellen konnte. Aber Tasil zuckte nicht mit der Wimper und sagte: »Ich weiß nicht, ob Abeq Mahas das reichen wird, Herr.«
    »Nun, wenn der ehrwürdige Priester feilschen will, so lass mit dir handeln. Aber nicht mehr als das Anderthalbfache des Angebotenen, hörst du?«
    »Ja, Herr.«

    Uschparu wandte sich an Maru: »Und nun, Mädchen, solltest du dich auf den Auftrag vorbereiten, den du so dringend haben wolltest. Ich sehe, du hast dort ein Messerchen im Gürtel, doch brauchst du richtige Waffen. Außerdem solltest du Schwarz tragen in dieser Nacht, dein Garwan ist viel zu hell. Geh mit Upnu, er wird dir geben, was du brauchst. Ich werde mit deinem Onkel noch einige Einzelheiten besprechen. Langweiliges Zeug für ein junges Weib, wie ich mir vorstellen kann.«
    Er war so katzenfreundlich, dass Maru sofort wusste, dass hier wichtige Dinge beredet werden würden, sobald sie erst einmal au ßer Hörweite war. Aber das konnte sie natürlich nicht sagen. Also verbeugte sie sich stumm und folgte dem stämmigen Schab aus dem Tempel.
     
    Upnu ging schnell, und Maru hatte Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Es war inzwischen ganz dunkel, und die Laternen waren entzündet worden, jedoch längst nicht alle. Nach den langen Monden der Belagerung wurde auch das Lampenöl allmählich knapp. Es ging wieder durch Gänge und Höfe und, zu Marus Überraschung, auch aus dem Bet Kaidhan hinaus. Upnu marschierte über eine breite Straße Richtung Süden.
    »Wohin gehen wir, edler Schab Upnu?«, fragte sie.
    »Zur Waffenkammer, oder glaubst du, ich trage immer

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