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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verhalten hast, verstehe ich, wie sie auf
solche Ideen kommen konnte.«
    Max war blaß geworden. »Das ist doch absoluter Schwachsinn.
Sie hat keinen Grund, an meinen Gefühlen zu zweifeln.«
    »Wirklich nicht?« Luke setzte sich auf den Bettrand. »Wann
hast du dir denn das letzte Mal die Mühe gemacht, ihr zu sagen, was du
für sie empfindest? Hast du mit ihr schon mal im Mondschein an Deck
gesessen und aufs Meer geschaut? Du weißt, wieviel Wert sie auf solche
Kleinigkeiten legt, aber hast du dir jemals dafür Zeit genommen? Hast
du dieses Bett auch mal für irgendwas anderes als zum Schlafen benutzt?«
    Max erstarrte. »Du gehst zu weit. Viel zu weit.«
    »Das ist mir egal. Ich will nicht länger diesen verletzten
Blick in ihren Augen sehen müssen. Sie würde für dich ihr Leben opfern,
und du kannst ihr nicht mal zehn Minuten deiner kostbaren Zeit
schenken.«
    »Du irrst dich.« Max starrte auf seinegeballten
Fäuste. »Und wenn Lily das wirklich glaubt, irrt sie sich ebenfalls.
Ich liebe sie. Ich habe sie immer geliebt.«
    »Was du nicht sagst! Du hast sie nicht mal angesehen, als sie
vorhin hereinkam.«
    »Das war eine geschäftliche Besprechung«, protestierte er und
verstummte. Er war immer stolz auf seine Ehrlichkeit gewesen.
»Vielleicht bin ich in letzter Zeit wirklich etwas abgelenkt gewesen,
ein wenig zu sehr mit mir selbst beschäftigt.« Er schaute auf. »Ich
würde sie nie absichtlich verletzen. Eher würde ich mir das eigene Herz
rausschneiden.«
    »Dann sag ihr das.« Luke wandte sich zur Tür. »Ihr, und nicht
mir.«
    »Warte.« Max überlegte. Wenn er Lily wirklich so gekränkt
hatte, wollte er alles tun, um es wiedergutzumachen. Ein Lächeln
erschien auf seinen Lippen. »Du mußt mir einen Gefallen tun.«
    Daß Luke zögerte, zeigte Max, wie wütend er war – und
ihm wurde erst richtig klar, was er angerichtet hatte. »Welchen?«
    »Erstens, daß diese Unterredung unter uns bleibt. Zweitens
wäre ich dir dankbar, wenn du Lily nach der letzten Vorstellung heute
abend ungefähr dreißig Minuten lang aufhalten würdest. Dann mußt du
dafür sorgen, daß sie direkt hierherkommt.«
    »Gut.«
    »Luke?«
    Er hatte die Hand schon auf der Türklinke. »Ja?«
    »Danke. Hin und wieder braucht ein Mann jemanden, der ihm
seinen Fehler bewußtmacht – und sein Glück. Du hast beides
getan.«
    »Hauptsache, du machst es wieder gut.«
    »O ja, das habe ich vor.« Max lächelte. »Soviel kann ich
zumindest versprechen.«
    »Wir waren gut.« Roxanne ließ sich auf
einen Hocker in einer Ecke der Disco fallen. Die zweite Vorstellung war
genauso erfolgreich verlaufen wie die erste.
    »Wir haben sie richtig begeistert.« Luke setzte sich und
streckte seine Beine aus. »Was natürlich bei einem Publikum mit diesem
Altersdurchschnitt nicht allzu schwer ist.«
    Roxanne kicherte. »Sei nicht so grausam. Tu lieber was
Nützliches, und hol mir und Lily etwas zu trinken.«
    »Ach, danke, ich verzichte.« Lily schaute sich nach Max um.
»Gönnt ihr beiden euch doch ruhig noch etwas Spaß.«
    »Nichts da.« Luke packte ihre Hand. »Du kannst nicht einfach
verschwinden, ohne wenigstens einmal mit mir zu tanzen.« Er zog sie
lachend auf die Tanzfläche.
    »Das ist deine Konkurrentin?« Dori ließ sich auf Lukes leeren
Stuhl fallen.
    »Sie ist nicht ohne, das kannst du mir glauben.«
    »Glaub ich dir. Sie ist wirklich toll.« Dori winkte einer
Kellnerin. »Abgesehen davon hat sie noch immer eine fabelhafte Figur.
Wie wär's mit einem Drink?«
    »Ein Glas Weißwein«, nickte Roxanne. »Eine Pink Lady für Lily
und ein Bier für Luke.«
    »Also zwei Bier«, bestellte Dori. »Die erste Runde geht auf
mich. Weiß du, ich arbeite gern auf Kreuzfahrtschiffen. Die meisten
Passagiere sind wild entschlossen, Spaß zu haben. Das macht gleich
alles leichter. Und man lernt so viele unterschiedliche Menschen
kennen. Übrigens, da wir gerade davon reden – was ist mit ihm
los?«
    Roxanne blickte zu Luke, der mit Lily über die Tanzfläche
wirbelte. »Bitte?«
    »Ich meine, er ist umwerfend, jung – und allein? Er
ist doch normal, oder?«
    Roxanne lachte. »Eindeutig.«
    »Wie kommt es dann, daß du nicht längst zugegriffen hast?«
    Roxanne verschluckte sich fast an ihrem Weißwein.
»Zugegriffen?«
    »Roxanne, er ist ein Prachtstück, bei dem einem das Wasser im
Mund zusammenläuft.« Dori leckte sich über die Lippen. »Ich würde mich
ja selbst an ihn ranmachen, nur angle ich nicht gern im fremden
Gewässern.«
    »Ich verstehe

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