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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mouse, LeClerc und Luke warteten bereits.
    »Alle versammelt?« Max setzte sich an den Sekretär. »Dann
kommen wir gleich zur Sache.«
    »Lily ist noch nicht da«, wandte Luke ein und sah zu seiner
Bestürzung, daß Max sich mit ausdruckslosem Gesicht umschaute.
    »Ah … ja, ja.«
    Roxanne unterbrach das unbehagliche Schweigen. »Für die
Talentshow Ende der Woche haben sich schon mindestens ein Dutzend
Passagiere angemeldet. Das wird bestimmt eine lustige Sache.«
    »Wieviel willst du drauf wetten, daß einer ›Moon River‹ zum
besten gibt?« grinste Luke.
    Roxanne rieb sich nervös die Hände, aber sie lächelte. »Gar
nichts. Wie ich gehört habe, will Mrs. Steiner einen Steptanz
vorführen. Am Ende …« Sie verstummte erleichtert, als Lily den
Raum betrat.
    »Entschuldigt meine Verspätung«, sagte sie ein wenig atemlos.
»Drüben am Pool war ein Eisbildhauer am Werk. Das hättet ihr wirklich
sehen sollen.«
    Max winkte nur ungeduldig ab. »Also, wie sieht es aus?«
    LeClerc verschränkte die Hände hinter dem Nacken. »Da wäre das
Ehepaar Di Mato in Kabine 767. Diamantohrringe –
schätzungsweise zwei Karat, eine Rolexuhr und ein Saphiranhänger von
fünf bis sechs Karat.«
    »Die beiden feiern doch gerade ihren fünfzigsten
Hochzeitstag«, warf Roxanne ein und nahm sich eine Traube aus dem
Obstkorb, der auf dem Tisch stand. »Den Anhänger hat er ihr aus diesem
Anlaß geschenkt. Sie sind noch richtig verliebt ineinander.«
    Max lächelte verständnisvoll. »Irgendwelche anderen
Vorschläge?«
    »Mrs. Gullager in 620«, meinte Roxanne. »Manschettenarmband,
Halskette, Ohrringe, alles mit Rubinen besetzt. Scheinen Erbstücke zu
sein.«
    »Ach, sie ist ein so lieber Mensch.« Lily warf Roxanne einen
bittenden Blick zu. »Ich habe neulich mit ihr Tee getrunken. Sie lebt
mit ihren beiden Katzen in Roanoke, Virginia.«
    »Ein anderer Kandidat?« fragte Max in die Runde.
    »Da wäre noch Harvey Wallace in 436.« Luke zuckte die
Schultern. »Manschettenknöpfe mit Diamanten, Krawattennadel, ebenfalls
eine Rolex. Aber … Scheiße, das ist wirklich ein lustiger
alter Bursche.«
    »Ja, der ist nett«, nickte Mouse. »Er hat einen Oldtimer, wir
haben stundenlang gefachsimpelt.«
    »Die Jamisons«, schlug LeClerc vor. »Kabine 710. Ein
Diamantring von schätzungsweise fünf Karat, ein Rubinring, ebenfalls
fünf Karat, eine antike Smaragdbrosche …«
    »Nancy und John Jamison?« unterbrach Max. »Mit ihnen habe ich
erst gestern auf dem Promenadendeck Bridge gespielt und mich wunderbar
dabei unterhalten. Er produziert Küchenmaschinen, und sie hat eine
Buchhandlung in Corpus Christi.«
    »Bon dieu «, stöhnte
LeClerc.
    »Wir sind eine sentimentale Bande, was?« Roxanne tätschelte
ihm die Hand. »Geradezu eine Schande für dich. Aber wißt ihr, es ist
scheinbar unmöglich, Leute zu bestehlen, mit denen man tagaus, tagein
zusammenlebt. Besonders, wenn wir sie gern mögen.«
    Max nickte versonnen. »Du hat ganz recht. Wenn erst einmal
eine emotionale Bindung besteht, ist der Spaß an der Sache dahin.« Er
musterte prüfend die Gesichter in der Runde. »Sind wir uns also einig,
daß wir diese Woche nichts unternehmen?« Alle waren einverstanden, bis
auf LeClerc, der stumm die Zähne zusammenbiß.
    »Nun mach nicht so ein Gesicht.« Luke nahm ein Glas
Mineralwasser und prostete ihm zu. »Wir haben noch fast sechs Wochen
vor uns. Irgend jemand wird in dieser Zeit schon an Bord kommen, den
wir nicht mögen.«
    »Dann warten wir vorerst einmal ab«, erklärte Max. Während die
anderen die Kabine verließen, fragte Luke: »Max, hast du eine Minute
Zeit für mich?«
    »Natürlich.«
    Luke wartete, bis sie allein waren. »Warum tust du Lily das
an?«
    »Wie bitte?« Max wirkte vollkommen entgeistert.
    »Mann, du brichst ihr das Herz.«
    »Das ist ja absurd.« Entrüstet stand Max auf und griff nach
seinem Buch. »Wie kommst du auf diese lächerliche Idee?«
    Ungeduldig nahm Luke ihm das Buch ab und warf es ärgerlich
aufs Bett. »Lily war am Tag vor unserer Abreise nach New York bei mir
und hat sich deinetwegen die Augen ausgeheult.«
    »Meinetwegen?« Erschüttert setzte Max sich wieder hin. »Warum
denn?«
    »Weil du sie vernachlässigst. Weil du so gleichgültig bist. Du
bist so verflucht besessen von diesem blöden Zauberstein, daß du nicht
mal mehr siehst, was vor deiner eigenen Nase passiert. Sie glaubt, du
liebst sie nicht mehr. Und nachdem ich gesehen habe, wie du dich in den
letzten Tagen ihr gegenüber

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