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Die Tochter des Münzmeisters

Die Tochter des Münzmeisters

Titel: Die Tochter des Münzmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Henneberg
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geschlagen hatte. Trotzdem wollte er noch einen Versuch in eigener Sache unternehmen und berichtete in leicht abgeänderter Form von dem Vorfall mit dem Bauern bei seiner Ankunft an der Hartesburg, der einige Zeit zurücklag. Randolf war der Name des Mannes sofort wieder präsent, denn er hatte seitdem oft an Guntram gedacht.
    Heinrich hörte mit unbewegtem Gesicht zu, stand dann völlig unerwartet ruckartig auf, so dass der Stuhl bedenklich wackelte, als er ihn nach hinten schob. Mit großen Schritten durchmaß er die Halle, während Randolf ruhig dasaß. Schließlich blieb Heinrich dicht vor dem Ritter stehen, der notgedrungen zu ihm aufblicken musste.
    »Ihr gehört zu den wenigen Menschen, die so etwas überhaupt zu mir sagen dürfen, doch ich warne Euch, geht nicht zu weit! Ich übe nur mein natürliches Recht aus, das mir als König zusteht, und diese halsstarrigen Sachsen müssen notfalls in ihre Schranken gewiesen werden! Wenn es nicht anders geht, dann eben auch mit Gewalt«, wies er seinen Getreuen mit scharfer Stimme zurecht.»Auch die Botschaft, die ich soeben an den Dänenkönig verfasst habe, geht in diese Richtung. Bei unserer Unterredung im letzten Jahr in Bardowiek hat er mir seine volle Unterstützung zugesichert, falls ich gegen dieses aufsässige und eigensinnige Volk mit Waffengewalt vorgehen muss«, fuhr er ein wenig milder fort.
    »Welches Stück Land erhält er denn für seine Hilfestellung? Er tut das doch sicher nicht aus purer Nettigkeit?«, fragte Randolf in ätzendem Tonfall und ignorierte den tadelnden Blick des Königs.
    »Aber, aber, mein lieber Randolf, Sachsen ist groß, und Markgraf Udo wird es bestimmt kaum merken, wenn er etwas von seiner Nordmark abgeben muss. Vielleicht begreifen die geschätzten sächsischen Fürsten ja noch rechtzeitig, dass sie sich nicht in der Position befinden, um gegen mich zu rebellieren. Allen voran Graf Otto, der sich tatsächlich selbst im Austausch gegen den jungen Billunger angeboten hat. Pah! Was erdreistet dieser Mann sich eigentlich! Nun denn, er hat die passende Antwort bekommen und verhält sich seitdem ruhig, was vermuten lässt, dass er es endlich begriffen hat.«
    Oder die »passende Antwort« des Königs war der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, und sie fangen im Geheimen an, sich zu rüsten, dachte Randolf, behielt diese beängstigenden Gedanken jedoch für sich und sagte stattdessen verächtlich: »Dorthin habt Ihr also Dietbert von Hanenstein geschickt! Glaubt Ihr wirklich, dass er für Euch seinen Onkel ausspionieren wird? Dem Mann kann man nicht trauen, da würde ich eher dem Wort des Grafen Ottos Glauben schenken. Und was Magnus Billung angeht, der wird niemals seine vererbten Rechte an Euch abtreten. Er ist der rechtmäßige Herzog von Sachsen, jetzt, da sein Vater tot ist, und wird lieber sterben, als davon Abstand zu nehmen.«
    Heinrich, der wieder Platz genommen hatte, lächelte sinnend. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Was Eure Einschätzung hinsichtlich Magnus angeht, liegt Ihr sicher richtig. Er ist, soweit ich weiß, nur drei Jahre älter als ich und mindestens so willensstark. Mit dem feinen Unterschied, dass diese Eigenschaft seinen Untergang bedeuten wird. Bei Dietbert von Hanenstein wird man sehen. Da bin ich mir selbst noch nicht ganz sicher.«
    Beide schwiegen eine Weile, dann ergriff der König erneut das Wort.
    »Allerdings befremdet es mich sehr, dass Ihr so vehement gegen die Einkerkerung von Magnus plädiert, schließlich hat er gemeinsam mit seinem Vater und Bruder die Ländereien Eures Gönners, des Erzbischofs Adalbert, Gott habe ihn selig, so barbarisch verwüstet. Warum ergreift Ihr seine Partei? Nur weil er der Vetter Eurer Frau ist?«
    »Es war nun mal genau jener Erzbischof, der den Onkel von Magnus’ Vater des versuchten Attentats an Eurem werten Vater beschuldigt hat und der daraufhin im geforderten Zweikampf den Tod fand. Der abgrundtiefe Hass hat also durchaus seine Berechtigung«, entgegnete Randolf verbittert, wie immer, wenn die Sprache auf den in diesem Jahr verstorbenen Adalbert kam.
    »Getötet durch die Hand Eures Vaters«, erinnerte Heinrich ihn mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
    Die Gesichtszüge des Ritters verhärteten sich, und nicht zum ersten Mal verfluchte er den Tag, an dem er dem König von seiner Vergangenheit erzählt hatte, denn dieser verstand es hervorragend, ihn immer wieder daran zu erinnern.
    »Grämt Euch nicht, mein Freund! Lasst uns einfach von

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