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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Armee von Makkabäern anführt.«
      »Ich brauche keine Armee, nur eine kleine Gruppe von ergebenen Anhängern oder besser gesagt Gläubigen, dazu ein paar hundert über die Welt verstreut lebende Juden, die wie ich selbst zutiefst davon überzeugt sind, daß jedes Mittel recht ist, um das Überleben des Staates Israel zu gewährleisten.«
      »Ich war eigentlich immer der Ansicht, daß Israel das bislang sehr gut geschafft hat. Als die UN sich 1948 zu­ rückzog, habt ihr sechs arabische Länder besiegt und im Sechstagekrieg 1967 Ägypten, Syrien und Jordanien.«
      »Stimmt, aber das war vor meiner Zeit. Im Jom­ Kippur-Krieg ‘73 war ich dabei, und wir hätten ihn verlo­ ren, wenn uns die Amerikaner nicht mit Kampfflugzeu­ gen und Waffen versorgt hätten. Seit dieser Zeit – nichts als Probleme. Wir leben unter ständiger Bedrohung. Un­ sere Siedler im Norden müssen permanent damit rech­ nen, wieder angegriffen zu werden, ständig gibt es Bom­ benattentate der Hamas, und die Scud-Raketen im Golf­ krieg haben gezeigt, wie verwundbar wir sind. Das kann nicht so weitergehen.«
      Fast widerstrebend nickte Dillon. »Kann ich verstehen.«
      »Selbst in England gibt es Moslems, die die Ausrottung der Juden verlangen, und Syrien, der Iran und der Irak werden sich nie zufrieden geben, bevor wir nicht vernich­ tet worden sind. Saddam Hussein entwickelt munter wei­ ter chemische Waffen, und die Mullahs im Iran rufen zum Krieg gegen Amerika, den Großen Satan, auf. Der Bom­ benangriff auf die US-Kaserne in Dhahran war erst der Anfang. Es ist eine bekannte Tatsache, daß der Iran an der Herstellung einer Nuklearbombe arbeitet. Er unterhält unzählige Ausbildungslager für Terroristen, und auch in Syrien gibt es nukleare Forschungseinrichtungen.«
      »Seit Jahren allgemein bekannt. Was also ist neu?«
      »Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind aus Osteuropa günstig Raketen zu haben, und wie wir im Golfkrieg gesehen haben, ist Israel durch solche Waffen hochgradig verwundbar.«
      Dillon griff nach einer weiteren Zigarette; Judas nahm das Tischfeuerzeug aus stumpfem Silber, auf dem in Re­ liefform ein schwarzer Vogel mit zackigen Blitzen in den Klauen abgebildet war, und gab ihm Feuer.
      »Also«, sagte Dillon, »Sie haben Ihre Sicht der Lage ge­ schildert. Was ist, Ihrer Meinung nach, die Lösung?«
      »Es ist Zeit, dem ein für allemal ein Ende zu machen. Der Irak, Syrien und der Iran müssen endgültig ausge­ schaltet werden.«
      »Und wie, zum Teufel, wollen Sie das fertigbringen?«
      »Wir nicht. Das werden die Amerikaner für uns erledi­ gen, unter der genialen Führung ihres Präsidenten.«
      »Jake Cazalet? Klar, die Vereinigten Staaten sind im­ mer gern zu einem Vernichtungsschlag bereit gewesen, wenn es sein mußte – was der Golfkrieg bewiesen hat. Aber drei Länder auslöschen?« Dillon schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
      »Ich denke dabei an gezielte Luftangriffe«, sagte Judas. »Angefangen mit der totalen Zerstörung von nuklearen Forschungsanlagen, allen chemischen Waffenfabriken, Kernkraftwerken und so weiter. Die völlige Vernichtung der Infrastruktur. Ballistische Raketen mit Nuklearspreng­ köpfen können zudem solche Ziele wie die iranische Mari­ ne in Bandar Abbas auslöschen. Die Hauptquartiere der Armeen in allen drei Ländern sind bekannte Ziele. Ein Bo­ denkrieg ist dabei gar nicht nötig.«
      »Ein Holocaust?« fragte Dillon. »Das meinen Sie doch damit? So weit würden Sie gehen?«
      »Für den Staat Israel?« Judas nickte. »Das muß ich sogar.«
      »Dabei würden die Amis nie mitmachen.«
      »Da dürften Sie sich wahrscheinlich irren. In der Tat existiert im Pentagon bereits seit dem Golfkrieg ein sol­ cher Plan. Er wird ›Nemesis‹ genannt, und es gab und gibt beim amerikanischen Militär nicht wenige Leute in hohen Positionen, die ihn gar zu gern in die Tat umsetzen würden.«
      »Und warum hat man das dann nicht getan?«
      »Weil der Präsident als Oberbefehlshaber den Einsatz­ befehl unterzeichnen muß, was er immer abgelehnt hat. Er ist dem Geheimkomitee des Präsidenten – dem Future Projects Committee, wie es genannt wird – seit dem Golf­ krieg jedes Jahr vorgelegt worden. Interessant, oder? Sie treffen sich nächste Woche wieder. Und diesmal, das sagt mir mein Gefühl, wird das Ergebnis ein klein wenig an­ ders aussehen.«
      »Wenn Sie glauben, Jake Cazalet würde ihn unter­

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