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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schwäche für ihn habe, nein. Ich kann seine Vergangenheit nicht gutheißen, das habe ich nie getan.«
      »Aber Sie mögen ihn trotzdem?«
      »Schon. Obwohl er ein ausgemachter Bastard ist, nicht wahr, Sir?«
      »Wie sind Sie denn in Wandsworth vorangekommen?«
      »Ich habe mit Dunkerley, dem Chef der Wachmann­ schaft, gesprochen, und er hat mir so ziemlich das gleiche erzählt wie Ihnen, als Sie mit ihm telefoniert haben. Das Gefängnis ist an Besuchstagen der reinste Zirkus. Aus­ sichtslos, daß sich bei etlichen hundert Leuten irgendwer an Brown erinnert. Es ist schon Pech, daß der Gefängnis­ wärter Jackson, der einzige, der mit Brown persönlich zu tun hatte, bei diesem Unfall ums Leben kam.«
      »Unfall, von wegen«, schnaubte Ferguson.
      »So heißt es wenigstens im Polizeibericht, Sir. Alle Au­ genzeugen sagen, er sei nach vorn gestürzt.«
      »Das kam viel zu gelegen. Was ist mit der Anwalts­ kammer?«
      »Dort sind, beziehungsweise waren, drei George Browns registriert. Einer starb vor einem Monat, der zweite ist ein Farbiger, und der dritte ist berühmt für sei­ ne Auftritte vor Gericht im Rollstuhl.«
      »Verstehe.«
      »Ich habe eine Kopie des Films aus der Überwa­ chungskamera im Besucherbereich, aber nur ein Mensch könnte darauf Brown identifizieren.«
      »Riley?«
      »Genau, Sir.«
      »Ach ja«, seufzte Ferguson. »Ich hab’ auch noch eine kleine Neuigkeit für Sie. Captain Carter hat sich auf dem Rückweg nach Zypern gemeldet. Er und seine Mann­ schaft hatten eine Besprechung unter Deck, als sie offen­ bar mit Giftgas betäubt wurden. Sie waren mehrere Stun­ den lang besinnungslos.«
      »Sind alle in Ordnung?«
      »Zwei seiner Männer machen ihm ziemliche Sorgen. Sie kommen gleich nach der Ankunft ins Militärkranken­ haus. Drücken wir ihnen die Daumen.«

    Dillon, dem inzwischen kälter war als je zuvor in seinem Leben, lehnte sich gegen die Backsteinwand. »Großer Gott«, seufzte er. »Allmählich wird’s wirklich langweilig.«
      Im Wasser bewegte sich etwas, und eine Ratte glitt über sein rechtes Bein. Er fegte sie weg. »Da bist du ja wieder, du kleiner Schlingel. Benimm dich bloß.«

    5

    Da man ihm seine Uhr gelassen hatte, konnte Dillon ver­ folgen, wie die Zeit verging, auch wenn er sich fragte, ob das eigentlich gut war, denn die Stunden schienen einfach endlos.
      Er erinnerte sich, daß es vier Uhr morgens gewesen war, als er zum letzten Mal nachgesehen hatte, und of­ fenbar war er trotz seiner unangenehmen Lage kurz dar­ auf eingenickt, denn als er wieder hochfuhr, sprang eine Ratte von seiner Schulter, und ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß es halb acht war.
      Etwas später wurde oben das Licht eingeschaltet, und Judas beugte sich über den Brunnenrand. »Noch heil und munter, Dillon?«
      »Sozusagen.«
      »Gut. Wir ziehen Sie jetzt hoch.«
      Der Eimer kam herunter, Dillon stellte sich hinein und wurde langsam hinaufgezogen. Als sein Kopf über dem Brunnenrand auftauchte, sah er Judas, Aaron und Ar­ nold.
      »Mein Gott, Sie stinken vielleicht, Dillon!« Judas lach­ te. »Hol ihn da raus, Aaron, und mach so weiter, wie ich es gesagt habe.« Damit verschwand er die Treppe hinauf.
      »Ich bringe Sie zurück in Ihr Zimmer«, sagte Aaron. »Mir scheint, Sie brauchen dringend eine Dusche.«
      »Eher drei oder vier«, entgegnete Dillon.
      Er zog sich im Badezimmer aus und warf die verdreck­
    ten Kleider in einen schwarzen Plastiksack, den Aaron ihm gegeben hatte. Während er zum zweitenmal duschte, erschien Arnold und nahm den Plastiksack mit. Dillon blieb weiter unter der Dusche, und als er endlich nach ei­ nem Handtuch griff, sah Aaron zur Tür herein.
      »Frische Kleider liegen auf dem Bett, Mr. Dillon.«
      »In der richtigen Größe, wie ich annehme.«
      »Wir wissen alles über Sie.«
      »Schuhe? Was ist mit Schuhen?«
      »Sind ebenfalls da. Ich komme wieder, wenn Sie sich angezogen haben.«
      Dillon trocknete seine Haare, rasierte sich und ging ins Schlafzimmer, wo frische Unterwäsche, ein kariertes Hemd, Jeans, Socken und ein Paar Turnschuhe bereitla­ gen. Er zog sich rasch an und kämmte sich, als Aaron die Tür öffnete.
      »So ist’s schon besser. Fertig fürs Frühstück?«
      »Das können Sie laut sagen.«
      »Dann kommen Sie mit.«
      Er ging den Korridor entlang zu einer anderen Tür, die er öffnete und zur Seite trat.
      »Hier herein, Mr.

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