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Die Tochter Des Praesidenten

Die Tochter Des Praesidenten

Titel: Die Tochter Des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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immer.

    Schließlich ging er ans Fenster und starrte auf die dunklen Umrisse der Berge am Horizont.
    “Nun ja, es war ein Wahlkampfjahr, und ich war viel unterwegs. Sie war mit einem wichtigen Prozess beschäftigt. Wir telefonierten viel, machten Pläne, sprachen über die Zukunft, die Flitterwochen … Was Verlobte eben so machen.”
    Er hatte Susan so sehr vermisst.
    “Eines Abends rief ich sie an, und sie war irgendwie anders, wollte es mir aber nicht erklären. Ich bedrängte sie, weil ich erst in sechs Wochen wieder zu Hause sein würde.”
    “Hat sie es dir gesagt?”
    Nick drehte sich zu ihr um. “Oh, ja. Das hat sie. Sie hatte gerade einen Schwangerschaftest gemacht. Er war positiv.”
    “Oh. Und sie hatte Angst, dass es eure Hochzeitspläne durcheinander bringen würde.”
    Er bewegte sich nicht. “So könnte man es ausdrücken, denn ich konnte unmöglich der Vater sein.”
    “Oh.”
    Nick erinnerte sich an jede Einzelheit des Hotelzimmers, von dem aus er Susan angerufen hatte. Das Bild über dem Bett, die Tagesdecke, die dazu passenden Vorhänge, das leise Gemurmel aus dem Fernseher.
    Er zwang sich, in die Gegenwart zurückzukehren, und setzte sich wieder auf die Bettkante, um Ashley ins Gesicht zu sehen.
    “Offenbar hat sie eines Abends mit einem Kollegen Überstunden gemacht … Sie schwor, dass es nur einmal geschah … Und dann führte eins zum anderen …” Nick verstummte.
    “Das muss hart für dich gewesen sein”, sagte Ashley mitfühlend.
    “Ich gebe zu, es war nicht gerade ein Glanzpunkt meines Lebens.”
    Was für eine Untertreibung. Sein Job hatte ihn davor bewahrt durchzudrehen und ihn lange genug von Washington fern gehalten, um sich mit allem abzufinden.
    “Na ja, sie hat ihren Kollegen geheiratet, ein kleines Mädchen bekommen, und sie arbeiten beide in derselben Kanzlei.”
    “Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest.”
    Er hatte alles ganz sachlich berichtet, aber offenbar hatte Ashley sich nicht täuschen lassen.
    “Ich war zu lange allein”, sagte er.
    “Wie alt bist du?”
    ” Zweiunddreißig.”
    “Stimmt, das ist sehr alt.”
    “Für eine Einundzwanzigjährige bestimmt.”
    “Ich werde nächsten Monat zweiundzwanzig. Am 14. Februar.”
    “Also warst du ein Valentinsbaby?”
    “Ja. Mom erzählt immer, dass ich ihr auf einem roten herzförmigen Kissen gebracht wurde.
    Ich habe es noch.”
    “Du bist eine Romantikerin, was?”
    “Manchmal… vielleicht.”
    “Meine mangelnde Selbstbeherrschung hat dir dein erstes Erlebnis verdorben. Es tut mir Leid”, sagte Nick betreten.
    Sie stützte sich auf einen Arm und küsste ihn. “Hör auf, Nick. Das hat keiner von uns verdient. Der Zeitpunkt mag falsch gewesen sein, aber wir wissen beide, dass es unausweichlich war.
    “Susan hat mir damals etwas beschrieben, was ich wohl erst jetzt verstehe. Das, was seinerzeit zwischen ihr und Jeff geschah, ist uns beiden gestern auch passiert.”
    Sie küsste ihn wieder. “Was ist so schlimm daran, dass ich dich so sehr begehre? Keiner von uns weiß, ob er diese Sache überleben wird. Warum sollten wir die Zeit zusammen nicht genießen? Ich verlange nicht deine Zukunft - nur deine Gegenwart.”
    Nick zog sie an sich.

    “Du bist zu großzügig, Ashley. Du musst begreifen, dass aus uns beiden nichts werden kann.”
    “Okay.”
    “Das ist mein Ernst.”
    “Ich weiß.”
    “Ich bin zu alt für dich”, sagte er. “Ich bin zu alt, um mich zu ändern. Du hast dein ganzes Leben vor dir.”
    “Stimmt.”
    “Ich habe deinem Ehemann das allererste Mal weggenommen.”
    “Es war meine Entscheidung, Nick, vergiss das nicht. Ich will dich. Wenn es nicht mehr sein kann, dann ist es eben so.”
    Ihm waren die Argumente ausgegangen. Er küsste Ashley mit einer Leidenschaft, die immer gewaltiger zu werden schien. Er wollte nicht darüber nachdenken, was das bedeuten konnte.

15. KAPITEL
    El Paso, Texas Samstag, 2. Januar
    Nick erwachte schlagartig. Als ihm bewusst wurde, wo er war, entspannte er sich und schaute zu Ashley hinüber, die neben ihm schlief. Es würde bald hell werden, und sie mussten aufbrechen.
    Bis nach New Orleans waren es noch etwa tausend Meilen. Den dichteren Verkehr um San Antonio und Houston einkalkuliert, würden sie rund achtzehn Stunden brauchen.
    Unter der Dusche dachte er daran, was ihn so abrupt aus dem Schlaf geholt hatte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte er wieder von Susan geträumt. Sie hatte ihn gefragt, warum er sie mit Ashley betrogen

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