Die Tochter Des Praesidenten
texanischen Grenze fahren und dort die Interstate nach Osten nehmen.
Lächelnd schaute er zu Ashley hinüber. Sie war kurz nach der Abfahrt eingeschlafen. Sie hatte die Mütze abgenommen, und das Haar fiel ihr offen auf die Schultern.
Nun ja, sie hatte eine kurze Nacht hinter sich. Aber daran wollte er jetzt nicht denken.
Stattdessen konzentrierte er sich auf den Grund für diese Fahrt quer durch die USA.
Sam Masters.
Sam und er hatten viel zusammen erlebt. Seinem alten Partner war durchaus zuzutrauen, dass er sich auf etwas einließ, ohne genau zu wissen, um was es ging. Aber Nick konnte sich nicht vorstellen, dass Sam den Präsidenten absichtlich in Gefahr gebracht hatte.
Wer hatte den Hubschrauber zur Hütte geschickt, mit dem Sam davongeflogen war?
Chambers nicht, dazu war der Hubschrauber zu früh eingetroffen. Wenn Ashley und er an Bord gegangen wären, hätte man sie zum Flughafen in Denver gebracht?
Hätte Sam zugelassen, dass man auch Ashle y als Geisel nahm? Er schien heilfroh darüber gewesen zu sein, dass er Ashley nicht vorgefunden hatte. Das konnte nur bedeuten, dass er nicht bestimmen konnte, was aus ihr wurde.
Zum Glück hatte Sam ihm die Geschichte über Ron und Ashley abgekauft. Sie von Colorado fortzubringen war das Beste, was er tun konnte.
Falls er rechtzeitig in New Orleans eintraf, um den Tanker der Entführer zu finden, würde er vielleicht Antworten auf seine Fragen bekommen. Er hasste es zwar, ohne Verstärkung zu arbeiten, aber er fürchtete, die falschen Leute um Unterstützung zu bitten.
Ashley gähnte und setzte sich auf. “Wo sind wir?” Sie blickte aus dem Seitenfenster nach draußen und runzelte die Stirn. “Auf einem Wüstenplaneten?”
Er lächelte. “Wir sind noch in New Mexico. Ich will nicht angehalten werden, deshalb fahre ich vorschriftsmäßig.”
“Es sieht so verlassen aus.”
“Mmm.”
“Warst du schon mal hier?”
“Ja.”
“Weswegen?”
“Das darf ich dir nicht sagen”, erwiderte er. “Brauchst du eine Rast?”
“Soll das heißen, du brauchst eine?”
Er schmunzelte. “Kann schon sein.”
“Ich brauche eine.”
“Die nächste Stadt ist zehn Meilen von hier. Ich werde dort tanken.”
Ashley schwieg. Nach einer Weile schaltete sie das Radio ein.
“… von der First Family wird gemeldet, dass sie ihren Urlaub auf See genießt”, berichtete ein Reporter.
“Jedenfalls sind sie sicher vor neugierigen Fotografen”, warf eine andere Stimme ein. “Das Seegebiet, in dem ihre Yacht ist, wurde für andere Schiffe gesperrt.”
Ashley sah Nick an. “Was glaubst du, was das bedeutet?”
Er zuckte mit den Schultern. “Der Vizepräsident tut alles, um die Sache geheim zu halten.”
Ashley schluckte. “Warum sind die Entführer noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen?”
“Vermutlich wollen sie erst ihre Forderungen erfüllt haben.”
Ashley blickte wieder nach draußen. “Wenn der Bericht nun stimmt? Ich meine, wir wissen doch gar nicht, wo meine Familie ist. Vielleicht machen sie wirklich noch Urlaub, und irgend jemand hat uns eine riesige Lügengeschichte aufgetischt”, sagte sie hoffnungsvoll.
“Daran habe ich auch schon gedacht. Aber der Überfall auf dem Flugplatz war echt. Frag Ron. Wir müssen annehmen, dass der Anschlag etwas mit dem Verschwinden deines Vaters zu tun hat. Wer konnte schon wissen, dass wir mitten in der Nacht auf dem einsamen Flugplatz auftauchen?”
“Guter Punkt.”
“Wir werden in El Paso übernachten. Von dort werde ich den Vizepräsidenten anrufen.
Natürlich kann ich ihm nicht berichten, dass wir auf dem Weg nach New Orleans sind, aber ich kann ihm melden, dass du in Sicherheit bist. Mal sehen, wie er reagiert.”
“Du hast für Jason Freeman gearbeitet. Vertraust du ihm nicht?”
“Im Moment vertraue ich niemandem. Das Leben deiner Familie steht auf dem Spiel”, antwortete Nick und nahm das Gas weg, als vor ihnen eine Tankstelle auftauchte. Kurz darauf hielt er an einer Zapfsäule. “Geh du hinein, ich werde tanken.”
Er wartete, bis Ashley außer Sicht war, holte das Handy heraus und wählte eine Nummer, von der nur wenige wussten.
“Logan hier”, sagte er, als die Verbindung zustande kam. “Der Plan hat sich geändert. Ich werde nicht wie vorgesehen heute zurückfliegen. Ich fürchte, die Lage ist kritischer geworden. Ich melde mich sobald wie möglich.”
Er beendete das Gespräch und ging hinein, um das Benzin zu bezahlen. Ashley stand am Tresen und lachte über etwas, das
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