Die Tochter Des Praesidenten
der junge Mann an der Kasse gesagt hatte. Nick erstarrte, zwang sich jedoch, zu ihr zu gehen. “Hast du alles?” fragte er und legte den Arm um sie.
Erstaunt sah sie ihn an, dann lächelte sie schelmisch und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
“Ich glaube schon”, flüsterte sie.
Nick bezahlte, ohne auf den grinsenden Kassierer zu achten. “Ich komme gleich nach”, sagte er über die Schulter.
Ashley verstand den Wink nicht. Oder sie ignorierte ihn.
Als er sich umdrehte, blätterte sie in einer Zeitschrift und ging erst nach ihm hinaus.
Er öffnete die Wagentür, wartete, bis sie saß, und stieg ein. “Du spielst ein gefährliches Spiel, weißt du das?”
Sie zog die Augenbrauen hoch. “Tue ich das?”
“Ja, das tust du.” Er fuhr los.
“Oje, der mürrische Nick ist wieder da”, scherzte sie.
Schweigend bog Nick auf den Highway ein.
Die Sonne war untergegangen, aber es war noch nicht ganz dunkel, als sie El Paso erreichten. Ashley hatte geschwiegen, seit sie von der Tankstelle gefahren waren. Nick war nicht sicher, ob er das für ein gutes Zeichen halten sollte. Sie schien sich über ihn lustig zu machen. Sie war sich der Situation offensichtlich überhaupt nicht bewusst.
“Das da sieht nicht übel aus”, sagte sie plötzlich und zeigte auf ein Motel. “Ich nehme an, du willst nicht in einem der großen Hotels absteigen?”
“Möglichst nicht. Ich möchte mit unserem Bargeld auskommen”, knurrte er.
Das Motel gehörte zu einer preiswerten Kette, sah aber neuer aus als das, in dem sie die letzte Nacht verbracht hatten. Der Parkplatz war nicht voll, und Nick hoffte, dass sie ein anständiges Zimmer bekommen würden.
Er hielt vor der Rezeption, ging hinein und bat um ein Zimmer im Obergeschoss. Die im Erdgeschoss hatten eine Schiebetür zum Pool, und je weniger Türen er im Auge behalten musste, desto besser.
Als er wieder einstieg sah er Ashley an. “Wir machen uns frisch, dann lade ich dich zu einem großen Steak ein.”
“Ach ja. Wir sind in Texas.” Sie lächelte. “Woher stammst du überhaupt?”
.
“Wyoming”, antwortete er, während er den Wagen in der Nähe ihres Zimmers parkte. Sie nahm ihr Gepäck und ging vor. Er folgte ihr. Es war so wie am Abend zuvor, und er könnte sich daran gewöhnen. Der Gedanke beunruhigte ihn.
Auch das Zimmer ähnelte dem anderen, aber wenigstens stand ein breiteres Bett darin, und auch das Bad war größer.
Ashley sah nach draußen. “Da schwimmen welche. Der Pool muss beheizt sein.”
“Willst du dich umziehen?”
Sie drehte sich zu ihm um. Ihr Lächeln ließ seine Knie weich werden. “Du musst etwas essen. Du hast einen langen Tag hinter dir.”
Sie stiegen wieder in den Wagen und fuhren die Querstraße entlang, bis sie ein Restaurant im Western-Stil entdeckten. Beim Essen erzählten sie über ihre Kindheit und Jugend, und während sie Kaffee tranken, staunte Nick darüber, wie viele Gemeinsamkeiten sie trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft besaßen.
Ohne lange zu überlegen, hob er das Glas. “Ein frohes neues Jahr, Ashley. Ich trinke darauf, dass du deine Familie bald gesund wiedersiehst.”
Sie prostete ihm mit dem Eistee zu. “Danke, Nick.”
“Es tut mir leid, dass alles so gekommen ist. Sonst wärst du jetzt mit deinen Freunden unterwegs nach Washington.”
“Wenn ich dir dabei helfen kann, meine Familie zu finden, bin ich lieber hier bei dir”, erwiderte sie.
Er starrte auf den Tisch. “Möchtest du noch etwas?”
“Danke, ich bin zufrieden.”
Nick bezahlte die Rechnung, half Ashley in die Jacke und führte sie zum Wagen.
Zurück im Motel, sah er auf die Uhr. “Ich muss Washington anrufen.”
Sie nickte. “Ich gehe duschen.” Sie holte ein paar Sachen aus dem Rucksack und verschwand im Nebenzimmer.
“Gibt es Neuigkeiten?” fragte Nick, sobald Chambers sich meldete.
“Der Vizepräsident ist angerufen worden. Bei den Entführern handelt es sich um eine bekannte Terrorgruppe. Sie hält den Präsidenten und seine Familie an einem unbekannten Ort gefangen und hat uns ein Band mit seiner Stimme vorgespielt. Er bittet Jason Freeman, die Forderungen der Kidnapper zu erfüllen.”
“Wie lauten die Forderungen?”
“Ich weiß es nicht, aber ich vermute, es geht um einen ihrer Anführer, der im Gefängnis sitzt.”
“Gibt es Hinweise darauf, wo sie den Präsidenten gefangen halten?” fragte Nick.
“Nein, aber man hält es für möglich, dass er auf einer Insel in der Karibik ist.”
“Nehmen Sie das
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