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Die Todesbotschaft

Die Todesbotschaft

Titel: Die Todesbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kornbichler
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hat sich wohl irgendwie in Widersprüche verstrickt, bis endlich klar war, dass er es nicht gewesen sein konnte. Wenn du mich fragst, war er genauso fertig mit der Welt wie Tobias Rech. Und als wäre es nicht genug, haben sich dann auch noch die Freunde entzweit. Dein Vater und die beiden anderen haben sich hinter ihren Partner gestellt. Wenn du mich fragst, weil die vier die Detektei zusammen geführt haben. Da hätten sie Risse im Gebälk nicht gebrauchen können. Nicht schön, so eine Haltung, aber …« Elly winkte ab, als wolle sie sagen, das sei alles Schnee von gestern, und nahm die Zeitschrift in die Hand. »Und wenn du ihn hier jetzt siehst, dann hat er seine Vergangenheit besser bewältigt als Tobias Rech, der sich nie wieder gebunden hat. Und ganz offensichtlich war er klug genug, sich eine Frau zu suchen, die dieser Mathilde nicht ähnlich sieht.«
    »Meine Mutter meinte neulich etwas boshaft, er habe sich hochgeheiratet.«
    »Besser hoch als gar nicht«, lautete Ellys trockener Kommentar. »Und wo wir gerade beim Thema sind: Wann machst du dir endlich mal Gedanken übers Heiraten?«
    Ich zuckte die Schultern. »Wenn ich einen passenden Mann gefunden habe.«
    »Willst du damit sagen, dass von all den Männern in Berlin kein einziger passt?«
    »Ich habe noch nicht jeden Einzelnen ausprobiert«, konterte ich möglichst ernst.
     
    Zum Abschied hatte Elly gesagt, ich solle die Toten auf den Friedhöfen ruhen lassen und in mein Leben zurückkehren. Mein Leben – vier Wochen zuvor hatte es sich noch gut angefühlt, und nichts hatte darauf hingedeutet, dass es so sehr aus den Fugen geraten sollte. Jetzt fuhr ich von Osterwarngau nach Rottach-Egern und hatte im Schlepptau einen silbernen Golf mit zwei Beschützern darin.
    Den Gedanken, Amelie auf dem Friedhof zu besuchen, verwarf ich sofort wieder. Die zahllosen Kränze und Blumengestecke würden sich noch auf ihrem Grab türmen – wie die Wulste einer ganz frischen Wunde, die noch nicht einmal genäht war.
    Als ich die Tür zu meinem Elternhaus aufschloss, kam mir Helga Reichelt entgegen und erzählte, Adrian sei gekommen und habe den Wagen seines Vaters abgeholt. Er habe mich auf dem Handy nicht erreichen können und inzwischen mehrfach hinterlassen, ich solle ihn anrufen. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich mein Handy bei Elly ausgeschaltet und vergessen hatte, es wieder einzuschalten. Gerade wollte ich seine Nummer wählen, als er mir zuvorkam. Ich solle mich sofort ins Auto setzen und nach Holz kommen, er müsse mir dringend etwas zeigen.
    So war ich ein paar Minuten später bereits wieder unterwegs, nicht ohne mich meines Begleitschutzes zu versichern. Als an einer Baustelle die Ampel auf Rot schaltete, rief ich einer spontanen Eingebung folgend Richard an.
    Er war bereits nach dem ersten Klingeln in der Leitung. »Finja!« Seine Stimme war nur ein Flüstern.
    »Störe ich dich gerade?«
    »Bleib dran, ich gehe schnell hinaus.« Ein paar Sekunden später fragte er: »Was hast du auf dem Herzen?«
    »Klinge ich so?«
    »Ja.«
    »Du hast neulich in Berlin gesagt, in der Branche meines Vaters tummelten sich jede Menge schwarzer Schafe, die sich keinen Deut um Gesetze scheren würden und davon überzeugt seien, dass Moral etwas sei, das der Auftraggeber zu verantworten habe. Wie kamst du darauf?«
    »Wie kommst du jetzt darauf?«, stellte er die Gegenfrage.
    »Richard, bitte, es ist mir ernst damit. Erklär es mir bitte.«
    Er schien nachzudenken, denn es dauerte, bis er endlich antwortete. »Es kursiert immer mal wieder das Gerücht, es gebe Detekteien, über die man an so ziemlich jede schmutzige Information herankomme. Für den entsprechenden Preis natürlich. Und ich meine damit wirklich schmutzige Informationen, solche, an die du ganz sicher nicht mit legalen Mitteln gelangst und die du keinesfalls in den Händen deiner Feinde wissen möchtest.«
    »Illegale Informationsgewinnung?«
    Richard lachte. »So, wie du es ausdrückst, klingt es natürlich feiner. Aber gleichgültig, welche Worte du wählst, hier geht es darum, Menschen für die unterschiedlichsten Zielsetzungen auf skrupelloseste Weise auszuspionieren. Immer vorausgesetzt, an den Gerüchten ist etwas dran.«
    Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Hast du ein solches Gerücht auch schon einmal im Zusammenhang mit
BGS&R
gehört?«
    »Nein.«
    »Du wolltest also auch nichts in dieser Richtung andeuten, als du neulich meintest, die Partner würden weitermachen wie bisher?«
    Er flüsterte mit

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