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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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»Ich gehe schon«, rief Curry und stürmte zur Haustür.
      Als Grace kurz darauf mit dem Tablett den Salon betrat, hatten sich die drei Herren bereits um den Kamin versammelt.
      Rupert küßte sie auf die Wange. »Bezaubernd, wie immer.«
      »Spar dir deine Komplimente. Sagt mir lieber, worum es sich handelt«, forderte sie ihre Besucher auf und schenkte den Kaffee ein.
      »Erzählen Sie es ihnen, Rupert«, ordnete Belov an.
      Als Lang seinen detaillierten Bericht über das Gespräch in der Downing Street beendet hatte, herrschte zunächst Schweigen. Dann ergriff Curry das Wort.
      »Sehr interessant, aber worum geht es hier eigentlich?«
      »Sinn Fein und die IRA stehen kurz davor, wenigstens einen Waffenstillstand auszurufen und sich an den Friedens tisch zu begeben«, klärte sie Belov auf. »Wenn das geschieht, stehen die protestantischen Gruppen unter enor mem Druck, sich dem Waffenstillstand anzuschließen.«
      »Unter internationalem Druck«, betonte Lang.
      »Friede in Irland?« sagte Grace. »Das würde Ihnen gar nicht gefallen, nicht wahr, Yuri? Ihnen wäre ein zweites Bosnien lieber.« Sie lachte. »Wie schade! All Ihre Hoffnungen, Irland würde im Chaos ersticken und als guter kommunistischer Staat wieder auferstehen, gingen in Rauch auf.«
      »Nicht unbedingt«, schmunzelt er. »Wenn Keogh während seiner Reise einem Mordanschlag zum Opfer fiele, hätte das eine unheimliche Schockwirkung. Vor allem, wenn sich eine der protestantischen Loyalistengruppen dazu bekennen würde.«
      »Halten Sie das für realistisch?« fragte Tom Curry. »Es weiß doch niemand, daß er kommt.«
      »Tja, aber wir wissen es«, grinste Belov. »Aber dieses Mal wird sich nicht der ›30. Januar‹ dazu bekennen. Wir könnten es ja den ›Ulster Freedom Fighters‹ oder der ›Red Hand of Ulster‹ in die Schuhe schieben.«
      Kurze Zeit schwiegen sie alle und überlegten. Dann unterbrach Lang die Stille. »Das wäre der Anschlag schlechthin. Mein Gott, Yuri, Sie sind wirklich ein Ehrgeizling!«
      Grace Brownings Herz klopfte schneller, ihr Mund war vor Aufregung trocken geworden. »Wann endet Ihr Engagement im King’s Head, Grace?« fragte Belov.
      »Am Samstag.«
      »Noch zwei Tage.« Belov nickte. »Da Rupert mich als ersten informierte, sprach ich bereits mit meinen Leuten in Dublin. Sie vermuten, daß die Konferenz am Sonntag nachmittag stattfinden wird.«
      Grace atmete tief durch. »Wie käme ich dorthin?«
      »Ganz einfach. Ich habe einen Piloten, der gelegentlich für mich fliegt, höchst illegal, natürlich. Sein Name ist Jack Carson. Er betreibt auf einem kleinen Flugplatz in Kent ein Lufttaxiunternehmen und besitzt ein paar zweimotorige Flugzeuge.«
      »Würde er mich nach Irland fliegen?«
      »Kein Problem. Er flog zwar bis jetzt hauptsächlich nach Frankreich für mich, aber letztes Jahr machte er in meinem Auftrag auch einmal eine Tour nach Irland. Wie in England gibt es auch dort massenhaft kleinere Landebahnen auf dem Land. Ich bin sicher, er findet auch in der Nähe von Drumgoole eine Möglichkeit. Ich sage deswegen Drumgoole, weil ich glaube, daß dort der schwache Punkt liegt. Ein Angriff auf Keogh am Ardmore House erscheint mir unsinnig; dort bewachen unzählige Scharfschützen der Provisorischen IRA das Gelände.«
      »Aber wie wollen Sie den Flugverkehrskontrolldienst und so weiter umgehen?« fragte Curry. »Ich meine, er muß doch ein Flugbuch führen und eine Flugerlaubnis einholen?«
      »Oh, daran ist Carson gewöhnt. Ohne Flugerlaubnis ist er lediglich ein unidentifiziertes Flugzeug auf den Radarschirmen, aber die gibt es schließlich viele da oben, inklu sive Vögel. Und wenn man sich auskennt, gibt es jede Menge unkontrollierten Luftraum.«
      »Und wie steht es mit dem Anflug auf die irische Küste?« fragte Rupert Lang. »Das ist doch mit Sicherheit eine kitzlige Situation?«
      »Ach, keineswegs. Wenn er die Küste in einer Flughöhe von circa zweihundert Metern überfliegt, können ihn die Radarschirme nicht erfassen.« Belov zuckte die Achseln. »Dieser Mann ist ein Profi, er versteht sein Geschäft. Es klappt mit Sicherheit.«
      »Und wie geht es nach der Landung weiter?«
      »Wenn ich weiß, wo Carson landen wird, lasse ich von meinen Leuten in Dublin einen Wagen dort abstellen.«
      »Und dann?« fragte Grace.
      »Das weiß ich nicht. Aber wir sprechen hier schließlich von einem Kloster, von Nonnen und kleinen

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