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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Das schafft Suko zeitlich nicht, John.«
    »Befürchte ich auch.«
    »Wenn Sie die anderen überraschen, werden diese keine Chance haben«, erklärte Kisulah sehr überzeugt.
    Der Meinung war ich auch. Trotzdem wollte ich noch wissen, wie er dazu kam, gerade uns das alles zu erzählen.
    Seine Augen wurden traurig. »Es geht dabei um meine Schwester. Sie ist von den Tongs getötet worden, weil ihr Verlobter sich zu der Bande bekannt hat und sie ihn zurückhaben wollte. Er jedoch stellte sich auf die Seite der Totengöttin und lockte meine Schwester in die Falle. Was mit ihr gemacht wurde, das weiß ich nicht. Bestimmt ist sie qualvoll gestorben.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Nein! Es war mir nicht möglich. Informationen bekomme ich so gut wie nicht, dass heute dieser Inder landen soll, habe ich einem Tonbandprotokoll entnommen, das mir meine Schwester als Erbe hinterließ. Wie ich, arbeitete auch sie in der Botschaft. Ich habe dort bei meinen Vorgesetzten interveniert, doch mit den Tongs will dort niemand etwas zu tun haben. Die Menschen haben eine Heidenangst vor ihnen. Dann fiel mir Bill Conolly ein. Ich kannte ihn von früher. Er hat einmal über unser Land einen sehr objektiven Bericht geschrieben. Ich wusste, dass er ein Mann ist, der sich so leicht nicht in die Knie zwingen lässt, und ich wusste ferner, dass er gute Beziehungen besitzt. Wie ich sehe, habe ich mich wirklich nicht getäuscht.«
    »Nein, das haben Sie nicht«, sagte ich.
    »Leider weiß Kisulah den Namen des Boten nicht. Wir müssen uns da ganz auf unsere Spürnase und unser Glück verlassen, John.«
    »Natürlich.« Ich schaute auf die Uhr. Wir hatten noch etwas Zeit.
    »Sollen wir die Zollbeamten mit hinzuziehen?«
    Bill Conolly war dafür. »Die kennen sich doch aus und können mehrere Verdächtige festnehmen.«
    Der Meinung war ich auch.
    »Für Kisulah ist es natürlich gefährlich, dass er sich mit uns in Verbindung gesetzt hat«, sagte der Reporter. »Er muss damit rechnen, dass sie ihn töten, wenn etwas ans Licht der Öffentlichkeit gerät.« Bill legte dem Inder die Hand auf die Schulter. »Deshalb würde ich vorschlagen, dass Sie jetzt verschwinden.« Bill redete den Mann einmal mit Du und dann wieder mit Sie an.
    »Das wäre gut.«
    Der Reporter übernahm die Rechnung. Ich rutschte von meinem Hocker und schaute mich um. Für Kisulah war es lebensgefährlich gewesen, sich mit uns zu treffen. Die andere Seite hatte seine Schwester getötet, und wenn die Tongs eins und eins addierten, kamen sie sicherlich zu dem Ergebnis, dass der Mann eine Gefahr für sie darstellte. Das hatte mein Misstrauen geschärft.
    Leider herrschte noch immer zuviel Betrieb. Der Wirrwarr war kaum zu überblicken. Menschen aller Rassen und Nationen bevölkerten die große Halle.
    Dieser Flughafen war wirklich eine kleine Stadt für sich. Hier gab es zahlreiche Verstecke und unzählige Möglichkeiten, sich ungesehen an einen Menschen heranzupirschen.
    Natürlich wurde das Gelände sowohl innen als auch außen bewacht.
    Sicherheitskräfte patrouillierten in Zweierstreifen durch die Gänge. Die Männer waren mit kurzläufigen Maschinenpistolen bewaffnet.
    Hier und da sah ich ihre Uniformen.
    Aber auch die Inder.
    Vorhin waren sie noch zu zweit gewesen. Sie waren mir aufgefallen, weil jeder von ihnen einen Turban trug. Jetzt hatten sie sich getrennt. Einer steuerte die Bar an.
    Während Bill auf Wechselgeld wartete, rutschte Kisulah vom Hocker und drehte sich langsam um.
    Da wurden seine Augen groß. Er hatte den Inder gesehen, der stehengeblieben war und beide Arme am Körper herabhängen hatte.
    Plötzlich hörte ich das Pfeifen. Noch in der gleichen Sekunde vernahm ich den dumpfen Schlag, das Röcheln und sah das Blut, das aus dem Mund des Inders quoll.
    Ein Dolch hatte den Mann mitten in die Brust getroffen!
    ***
    Der Inder hatte ihn nicht geworfen. Das lag auf der Hand. Er stand da, schaute uns an, und ein knappes Lächeln glitt über seine Lippen. Dies sah ich innerhalb einer Sekunde, bevor ich den Kopf ganz nach links drehte und mich Kisulah zuwandte.
    Er stand noch.
    In einem letzten Reflex hatte er seine Finger um den Handlauf geklammert, die Hände waren verdreht, aber er hielt sich aufrecht, was für mich wirklich unwahrscheinlich war.
    Dann brachen die Augen, und er sackte zusammen.
    Jetzt schrien die ersten Menschen. Die Gäste, die an der Theke saßen, begriffen, was geschehen war. Fluchtartig verließen sie ihre Plätze und stürzten sich in das

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