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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gewimmel der zahlreichen Menschen, die die große Halle bevölkerten.
    Ich wollte den heimtückischen Mörder. Wenn ich ihn schon nicht kriegen konnte, dann seinen Kumpan, denn der grinsende Inder hatte sicherlich mit dem anderen unter einer Decke gesteckt. Auch dieser Mann war untergetaucht, zudem rannten mir einige Menschen in die Quere, so dass es schwer war, eine Lücke zu finden.
    Zum Glück trug der Mann einen Turban. Der weiße Stoff leuchtete, so dass ich ihn entdeckte. Der Inder lief genau dorthin, wo glitzernde Rolltreppen in die nächst höhere Etage führten. Von dort hatte er ebenfalls beste Fluchtmöglichkeiten.
    Mit einem gewaltigen Sprung setzte ich über zwei kleine Kinder weg, wobei deren Mutter fast in Ohnmacht fiel, umrundete im Zickzack eine Gruppe laut redender Teenager und hatte die Treppe erreicht. Der Inder war schon fast oben.
    Er warf einen Blick über die Schulter und grinste kalt. Er machte dabei keineswegs einen ängstlichen Eindruck, sondern fühlte sich mehr als sicher.
    Ich hätte die Beretta ziehen können, doch dieses Aufsehen wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Es hätte sonst eine noch größere Panik gegeben.
    Also sprang ich die Stufen hoch und hatte die Hälfte der Rolltreppe hinter mich gebracht, als der Inder verschwunden war. Ich gab mir noch einmal Schwung und jagte weiter.
    Endlich lag die Treppe hinter mir.
    Und vor mir sah ich eine große Halle. Die Decke wurde von gewaltigen Säulen gestützt. Sie waren viereckig. Weiter vorn, wo sich die Stirnseite der Halle befand, wurde sie von großen Glasscheiben abgegrenzt. Ein dunkles Geländer rechts der Treppe sorgte dafür, dass Menschen in die untere Halle schauen konnten, ohne Gefahr zu laufen, abzustürzen.
    Der Inder war nach rechts gerannt. Er hielt sich dicht am Geländer und schaute sich hin und wieder um. Er musste mich einfach sehen, deshalb rief ich ihn an. »Stehenbleiben!«
    Er hörte mich und lief weiter.
    Ich beschleunigte mein Tempo. Den Kerl würde ich mir kaufen, und er dachte auch nicht daran zu fliehen, denn plötzlich blieb er stehen, drehte sich um und schaute mir entgegen.
    Verdammt, welche Teufelei hatte er jetzt vor?
    Andere Menschen hasteten an uns vorbei. Sie hörten wie ich auch die Schreie, die aus der Etage unter uns zu uns hochschallten.
    Drei Schritte lief ich noch, um dann zu stoppen. Der schnelle Gesinnungswandel des Inders war mir nicht geheuer, dahinter steckte etwas, ich wollte es herausfinden.
    Um gleich mit offenen Karten zu spielen, erklärte ich ihm, wer ich war.
    »Ich dachte mir, dass Sie von Scotland Yard sind«, erwiderte er und nickte.
    Bis auf seinen Turban war er westlich gekleidet. Sein grauer Anzug war nicht mehr modern, aber so etwas störte nicht.
    Unter der Jacke trug er ein weißes Hemd, das seltsamerweise keine Knöpfe besaß, sondern offen war. Man konnte beide Hälften auseinanderklappen.
    Und dann sagte er etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte, denn in meinen Augen war er der Verlierer, der sich nicht so große Töne erlauben konnte.
    »Ich gebe Ihnen jetzt die Chance, zu verschwinden und alles zu vergessen. Wenn Sie meinem Befehl nicht Folge leisten, werden Sie keine zweite Chance mehr bekommen.«
    Das schlug doch dem Fass den Boden aus. Als ungeheure Frechheit konnte man diesen Satz auffassen. So etwas war mir selten unter die Augen gekommen, wie dieses Prachtexemplar von Inder.
    »Ich gebe hier den Ton an«, erwiderte ich hart. »Und ich werde Sie verhören.«
    »Ich habe sie gewarnt.«
    »Das interessiert mich nicht. Sie folgen mir ins Yard Building. Zwingen Sie mich nicht, erst noch Gewalt anzuwenden.«
    Da schüttelte er den Kopf. »Sie Narr, Sie hirnloser Narr. Ich hatte sie gewarnt, jetzt haben Sie die Folgen zu tragen.« Bevor ich reagieren konnte, hatte er sein Hemd schon aufgerissen, wobei er die beiden Hälften nur zur Seite zu schieben brauchte.
    Ich sah seine Brust. Sie war glattrasiert. Kein einziges Haar wuchs auf ihr.
    Aber ich sah noch mehr.
    Drei blutrote Augen, die zu einem Dreieck gefasst waren und im Innern soviel Platz besaßen, dass man dort ein Gesicht abbilden konnte.
    Das Gesicht einer Frau.
    Einer teuflischen Person.
    Der Todesgöttin Kali!
    ***
    Es blieb nicht viel Zeit, mir das Gesicht näher anzusehen. Ich sah dennoch die schwarzen Haare mit den blutigen Streifen darin und eine Fratze, deren grausamer Ausdruck fast körperlich zu spüren war. Ein Abziehbild der Göttin! Einer ihrer Diener trug es auf seiner

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