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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getroffen. Das schrie ich den Männern auch entgegen.
    Die Waffen verstummten.
    Sie hatten längst nicht alle Schlangen erwischt. Zwar waren die Garben in den Pulk hineingesägt, aber mindestens ein Dutzend Schlangen lebte noch.
    Und die blieben zusammen. Bevor es irgend jemand verhindern konnte, hatten sich die Tiere gesammelt und waren zu einer Kugel geworden, die sich bewegte und davonrollte. Die restlichen Schlangen wollten auf diese Art und Weise verschwinden, was mir natürlich gegen den Strich ging.
    Ich war schneller als die Kugel. Und ich hatte das Kreuz. Ich wollte wirklich sehen, ob es gegen die Schlangen ankam.
    Mit zwei Fingern hielt ich die Silberkette fest, dann ließ ich das Kreuz nach unten fallen.
    Genau auf die Schlangenkugel!
    Zuerst geschah nichts. Sie stoppte nur. Dann aber zog sie sich zusammen, und die grünroten Leiber nahmen eine andere Färbung an.
    Sie wurden grau, anschließend schwarz, dann zerfielen sie.
    Mein Kreuz hatte es geschafft.
    Diesmal ja. Die fremde Mythologie hatte also nicht gestört. Es war gut, dies zu wissen.
    Ein Gegner der Todesgöttin weniger. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht. Wir wussten nicht, wie viele sie noch hatte, das konnten nicht nur Hunderte, sondern sogar Tausende sein.
    Die Menschen, die mir zugeschaut hatten, waren bleich geworden. Auf manchen Gesichtern las ich die Fassungslosigkeit. Ja, sie konnten es einfach nicht fassen, was sie gesehen hatten.
    Ich musste mich mit den Männern vom Sicherheitsdienst beschäftigen, die auf mich zukamen. Ich war ihnen wohl nicht geheuer, denn sie hielten ihre Waffen so, dass die Mündungen auf mich wiesen.
    Zum Glück erschien einer ihrer Vorgesetzten. Er drängte sich durch die Menge. Sein Gesicht war hochrot, die Aufregung hielt ihn gepackt. Er sah mich, blieb stehen und schluckte.
    »Ich bin Oberinspektor Sinclair«, erklärte ich ihm.
    »Sie habe ich gesucht.«
    »Prima, dann haben Sie mich gefunden.« Ich lächelte. »Was gibt es Neues?«
    »Das fragen Sie. Ich war doch nicht bei dem Mord…«
    Ich hob die Hand. »Befleißigen Sie sich bitte eines anderen Tonfalls, Sir«, sagte ich, und leiser Spott schwang aus meiner Stimme mit. »Ich bin hier kein dummer Junge, den sie nur herumzukommandieren brauchen. Das können Sie mit ihren Leuten machen, mit mir nicht. Merken Sie sich das.«
    »Aber die Sicherheit…«
    »Ist auch nicht gewährleistet, wenn Ihre Leute wie Spielzeugsoldaten auf und abmarschieren. Oder haben Sie den Mord verhindern können?«
    »Nein, das nicht.«
    »Eben.« Ich winkte unwirsch ab, weil das Thema für mich erledigt war.
    Zudem musste ich erfahren, was mit Bill Conolly geschehen war. Es konnte durchaus sein, dass auch er in Schwierigkeiten geraten war.
    »Sie kennen Mr. Conolly?« fragte ich den Sicherheitsbeamten.
    »Ja, er ist noch bei dem Toten.«
    »Danke.« Ich ließ den Mann stehen und ging.
    Bis zum Barkarree war es wirklich nicht weit. Die paar Yards hatte ich schnell zurückgelegt. Den Toten selbst sah ich nicht. Ein Ring aus Menschen hatte sich um den Tatort versammelt. Ich hielt meinen Ausweis sichtbereit in der Hand, so dass jeder sehen konnte, von welcher »Firma« ich kam.
    Man ließ mich durch.
    Der Informant lag auf dem Rücken. Das Messer steckte noch immer in seiner Brust. Bill stand neben ihm. Er war blass im Gesicht und atmete auf, als er mich sah.
    »Hast du den anderen?« wollte er wissen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Erklärungen gab es nicht. Hier waren zu viele Zuhörer. Die Flughafenpolizei war ebenfalls am Tatort erschienen. Man hatte auch schon die Mordkommission alarmiert. Die Männer würden bald eintreffen.
    Dass der Mann tot war, tat mir leid. Zum Glück hatte er uns vor seinem Ableben noch einige Informationen geben können. Wir wussten, wann die Maschine landete und dass jemand nach London kommen würde, auf dessen Besuch wir nun überhaupt nicht erpicht waren. Diesen Typ wollten wir uns herauspicken. Allerdings hatten wir nicht viel Zeit bis zur Landung. Ich gab dem Sicherheitsoffizier Bescheid, wo wir zu finden waren. Dann gingen wir.
    Unterwegs berichtete ich dem Reporter, was mir widerfahren war.
    Bill schüttelte den Kopf. »Das gibt es doch nicht«, sagte er. »In zahlreiche Schlangen hat der sich aufgelöst?«
    »Ja, und er hatte drei Augen auf der Brust.«
    »Hast du eine Erklärung?«
    »Nein, noch nicht. Aber die drei Augen müssen irgend etwas zu bedeuten haben.«
    Bill Conolly blieb stehen und schlug sich gegen die Stirn.
    »Ich weiß

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