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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu ernst, um irgendwelche Späße zu machen.
    Ober die Hälfte der Fluggäste waren bereits kontrolliert worden, als ein Inder an die Reihe kam, der mir wegen seiner Größe auffiel. Er war das Gegenteil von dem Mann, den ich verfolgt hatte. Klein gewachsen, sehr breit in den Schultern. Seine Augen erinnerten mich an schwarze Steine.
    So kalt und dunkel bückten sie.
    Bei der ersten Kontrolle tat sich nichts. Dann wurde der Mann aufgefordert, den Koffer zu öffnen.
    Er zögerte, und seine Augen schienen sich noch mehr zu verdüstern.
    »Bitte, Sir, öffnen Sie den Koffer«, forderte ihn der Zollbeamte, zum zweiten mal höflich auf.
    »Warum?«
    »Wir sind nicht befugt, Ihnen unsere Gründe darzulegen, Sir.«
    Bill Conolly stieß mich an. »Das kann er sein«, hauchte der Reporter.
    Der Mann nickte. Er legte acht Finger auf den Kofferdeckel und berührte mit den Daumen den Hebel der Schlösser.
    Sie schnackten auf.
    Der Zollbeamte wartete so lange, bis der Fluggast den Kofferdeckel selbst in die Höhe geklappt hatte. Dann erst schaute der Mann nach.
    Wäschestücke, zwei Anzüge, Hosen, das alles präsentierte sich unseren Blicken. Ein harmloser Inhalt, der normalerweise keinen Verdacht erregte.
    Aber der Beamte suchte weiter.
    »Ich habe nichts«, sagte der Inder.
    »Sir, das müssten Sie schon mir überlassen.«
    Als der Zöllner beide Hände in den Koffer tauchen wollte, reagierte der Inder.
    Blitzschnell riss er das Gepäckstück an sich. Damit hatten die Zöllner nicht gerechnet, wir aber auch nicht. Doch der Inder hatte Pech. Der Koffer war nicht wieder verschlossen. Das Unterteil rutschte über die Kante der Kontrolltheke, und dann fiel es zu Boden, obwohl der Inder den Griff noch festhielt.
    Die Kleidung rutschte zum Teil heraus.
    Und mit ihr verließ der Gegenstand den Koffer, der bisher noch nicht entdeckt worden war.
    Ein Kopf!
    ***
    Wir alle zuckten zusammen.
    Auch Bill und ich erschraken. Vielleicht waren wir etwas abgebrühter als die Zollbeamten, die vor Überraschung nichts taten, denn damit hatte keiner von ihnen gerechnet.
    Der Kopf war zu Boden gefallen, ein wenig gerollt und lag jetzt so, dass mich die toten Augen anstarrten. Sie waren verdreht, hinter den Pupillen leuchtete das Weiß der Augäpfel. Der Mund stand leicht offen. Gelbe Zähne schimmerten in einer Reihe. Es waren keine Vampirhauer, sondern normale Zähne. Ebenso normal wie der ganze Schädel, der aus der Kette der Kali stammen musste.
    Der Inder fing sich sehr schnell. Dabei verzerrte sich sein Gesicht, und durch die Lippen zischte er einen Befehl.
    Ich flankte mit einem Satz über den Tresen. Dieser verdammte Kerl sollte mir auf keinen Fall entkommen, denn nur er konnte mir Informationen geben.
    Die nächsten Ereignisse überstürzten sich jedoch. Während ich mich noch in der Luft befand, reagierte der Schädel auf den Befehl seines Meisters.
    Er hob vom Boden ab.
    Es sah aus, als würde er an einem unsichtbaren Band hängen, und plötzlich befand er sich in Schulterhöhe. Auf den Inder konnte ich nicht achten, der Schädel war jetzt wichtiger.
    Und er war gefährlich.
    Als er sein Maul aufriss, ahnte ich Schlimmes, duckte mich und entging so einer roten Wolke, die aus seinem Mund strömte und mir entgegen flog.
    Hinter mir schrie einer der Zollbeamten. Ich sah es nicht, ahnte allerdings, dass er von der Wolke getroffen worden war.
    Schüsse peitschten.
    Hautnah sirrten zwei Kugeln an mir vorbei und hieben in den schwebenden Schädel. Er wurde zurückgestoßen, bekam Löcher und schüttelte sich, als hätte jemand Wasser über ihn gekippt.
    Ein Auge war zerstört. Aus der Öffnung drang eine rote Masse, und im nächsten Augenblick klatschte der Schädel zu Boden.
    War er erledigt?
    Nein, die Wunden schlossen sich wieder. Erneut traf er Anstalten, sich zu erheben.
    Hinter mir hörte ich die aufgeregten Stimmen der Zollbeamten. Laut rief ich: »Nicht schießen!« Dafür nahm ich mein Kreuz. Es hatte vorhin geholfen, vielleicht würde es auch diesmal den verdammten Schädel zerstören.
    Als er mich angriff, hielt ich das Kruzifix bereits in der rechten Hand.
    Diesmal hatte er keine Chance.
    Schädel und Kreuz prallten zusammen.
    Gut und Böse, der ewige Kampf, und das Gute siegte diesmal. Der gefährliche Schädel barst auseinander, als hätte jemand mit einem Hammer gegen ihn geschlagen. In zahlreichen Einzelteilen flog er davon, die erst gar nicht zu Boden fielen, sondern sich noch in der Luft in Rauch auflösten.
    Erledigt!
    Und der

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