Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in Abwandlung eines Werbespruchs und stand auf.
    Noch nie hatte er sich vor einem Flug gefürchtet. So etwas kannte er überhaupt nicht. Aber jetzt zitterten ihm doch die Beine. Im Gegensatz zu dem Chinesen glaubte Jim Marlowe nicht daran, dass die Exkursion erfolgreich verlaufen würde. Ihrer beider Grab im Dschungel war sicherlich schon vorbestimmt.
    ***
    Jede Dimensionsreise war irgendwie anders. Das Prinzip war das gleiche, doch auf den verschiedenen Reisen nahm man immer neue und andere Eindrücke auf.
    In diesem speziellen Fall merkte ich überhaupt nichts. Ich sah keine Gestalten, keine Dämonen, keine Sterne, keine Sonnen. Nur die abgrundtiefe Schwärze, die irgendwie existent war, denn sie zerrte und riss an meinem Körper.
    Unsichtbare Hände schienen aus dem Dunkel zu greifen, glitten über Arme, Beine, Schultern, Bauch und Hüften, als sie vortasteten, ob ich auch tatsächlich vorhanden war.
    Von meinen Freunden sah ich nichts, dass ich an sie denken konnte, bewies, dass es nicht gelungen war, mein Bewusstsein auszulöschen.
    Es funktionierte.
    Eine Geschwindigkeit ließ sich trotz allem nicht abschätzen. Ich wusste nicht, ob es ein Gleiten oder ein Rasen war, auf jeden Fall merkte ich, wie die Reise plötzlich unterbrochen wurde.
    Am Ziel?
    Es gab einen gewaltigen Ruck, als hätte ein fahrender Zug angehalten, dessen negative Beschleunigung mich nach vom und damit gegen ein Hindernis warf.
    Schluss - Ende…
    Ich öffnete die Augen.
    Kein Schmerz, kein Schädelbrummen, dafür sah ich blasses Licht, das rötlich und golden zur gleichen Zeit schimmerte.
    Wo kam es her?
    Die Beantwortung der Frage verschob ich auf später, denn neben mir hörte ich einen brummigen Fluch. An der Stimme erkannte ich meinen alten Freund und Spezi Bill Conolly.
    »Hallo Gevatter«, sagte ich. »Auch wieder wach?«
    »Und wie.« Bill bewegte sich. »Aber dass ich dich hier treffen muss, passt mir gar nicht. Andererseits kann ich nicht im Himmel sein, denn da würde ich dich nicht sehen.«
    Ich musste grinsen. Das war typisch Bill Conolly. So leicht war er nicht unterzukriegen. Und im Himmel waren wir sicherlich nicht, da sah es bestimmt anders aus.
    Als hätte Mandra Korab meine Gedanken erraten, sagte er:
    »Wahrscheinlich befinden wir uns im Zentrum des Kali-Tempels. Und das kann böse ausgehen.«
    »Wir sind aber nicht gefesselt«, sagte Bill.
    »Und haben noch unsere Waffen«, hörte ich mich sagen. Ich hatte schon bei mir nachgesucht. Das Kreuz war ebenso vorhanden wie die Beretta.
    Auch die Gemme und den magischen Dolch entdeckte ich. Bill besaß das Schwert, Mandra Korab die magischen Dolche, die uns bereits einmal so gut geholfen hatten.
    Wenn man es so sah, konnten wir eigentlich recht optimistisch in die Zukunft sehen, obwohl wir uns im Hauptquartier der Gegenseite befanden.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Bill und stemmte sich auf die Füße. »Ich will doch endlich mal der lieben Göttin Kali Guten Tag sagen. Sie soll ja ein besonders tolles Exemplar sein.«
    Bill ging ein paar Schritte, dann zuckte er zurück. Dabei drehte er sich um, und wir erkannten, dass sich sein Gesicht verzogen hatte.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Hier stimmt was nicht.« Bills Stimme klang lauernd.
    »Und was?«
    »Keine Ahnung.« Er ging wieder vor. »Ich fühle mich plötzlich so matt, als hätte man mir Schlaftabletten gegeben.«
    Unsere Waffen hatte man uns gelassen. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass dies nicht aus reiner Vergesslichkeit geschehen war, sondern einen Grund hatte. Kali und ihre Diener würden uns schon auf eine andere Art und Weise klein kriegen. Davon war ich fest überzeugt. Ich glaubte auch nicht daran, dass Bill sich etwas eingebildet hatte. Einem Impuls folgend schaute ich auf die Uhr.
    Trotz des Zeitsprungs war sie nicht stehengeblieben, aber es waren bereits Stunden vergangen.
    Fünf genau!
    Eine Zeitreise, die ich eigentlich in Minuten eingeschätzt hatte. Das war wirklich ein Phänomen, das ich nicht begriff.
    Bill ging wieder vor. Noch bemerkten wir nichts, aber wir sahen, wie seine Schritte schleppend wurden, als wäre er gegen ein Hindernis gelaufen, das sichtbar in der Höhe aufgespannt worden war. Und es gab nur einen Eingang. Weiter vor, wo das Licht rotgelb leuchtete. Dort konnten wir hinein oder hinaus.
    In welch einer Falle steckten wir hier?
    Bill ließ sich wieder nieder. »Verdammt!« fluchte er. »Mir kommt es vor, als wäre mein Kopf doppelt so dick. Dabei habe ich doch nichts getrunken und

Weitere Kostenlose Bücher