Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auch kein Gas eingeatmet.«
    Gas!
    »Das ist es, Bill!« rief ich. »Die blasen hier Gas in die Höhle, das uns matt setzen soll.«
    »Stimmt nicht«, meldete sich Mandra Korab. »Schau mal nach oben!«
    Wir hoben unsere Blicke.
    Die Decke war ziemlich weit über uns und verschwand auch in der Dunkelheit. Trotzdem sahen wir die langen Fäden, die sich von oben lösten und langsam auf uns niederglitten.
    »Was ist das?« flüsterte Bill.
    »Sieht aus wie Bandwürmer«, murmelte ich.
    »John, wir müssen es versuchen«, sagte Mandra Korab und stand auf.
    »Nimm du das Schwert.«
    Bill gab es mir gern.
    Ich stand auf und schaute nach oben. Zwar glitten die roten, langen Fäden lautlos nach unten, aber sie stießen kleine, rötliche Wolken aus, die über unseren Köpfen schwebten.
    Trugen sie dafür die Verantwortung, dass es uns so schlecht ging?
    Eine andere Möglichkeit gab es eigentlich nicht, und auch ich spürte bereits die Wirkung. Meine Arme wurden schwer. Ich hatte Angst, das Schwert nicht mehr handhaben zu können.
    Mit beiden Händen packte ich den Griff. Ich biss die Zähne so hart zusammen, dass es knirschte und versuchte, das Schwert in die Höhe zu bekommen. Damit wollte ich die nach unten gleitenden, roten Würmer zerschlagen.
    Auch Mandra Korab probierte es und setzte dabei alle Kraft ein. Bei ihm trat das gleiche Phänomen ein wie bei mir. Auch er bekam die Arme nicht mehr hoch.
    Die Spitze meines Schwertes schwebte eine Handbreit über dem Boden, mehr war einfach nicht mehr zu machen. Ich keuchte, sammelte meine Kräfte und versuchte es weiter, denn aufgeben wollte ich nicht. Noch einmal reckte ich mich und sah weiterhin die Fäden von der Decke gleiten. Sie erinnerten mich an lange rote Würmer oder auch Schlangen, und aus winzigen Mäulern strömte dieses rote Gas, das sich wie ein gewaltiges Netz ausgebreitet hatte und bei jedem Atemzug tiefer in unsere Lungen hineingepumpt wurde.
    Noch zwei Schritte!
    Meine Beine gaben nach. Gleich musste ich fallen, doch es gelang mir, mich auf das Schwert abzustützen. Da stand ich nun. Wankend wie ein sehr junger Mensch, der soeben das Laufen lernt. Rechts von mir vernahm ich ein Stöhnen. Mandra Korab hatte das Geräusch ausgestoßen. Er fiel und schlug schwer zu Boden. Sein kurzes Schwert hielt er mit der rechten Hand umklammert. Wie es Bill ergangen war, konnte ich nicht sehen, er lag wahrscheinlich hinter mir.
    Ich stand von uns dreien als einziger, aber auch nur, weil ich mich auf dem Griff meines Schwertes stützen konnte.
    Wie lange noch?
    Rötliche Nebelwolken schwebten vor meinem Gesicht. Weit riss ich die Augen auf, um die Wolken zu durchdringen, und dort, wo wir das rötliche Glosen zuerst gesehen hatten, erschien eine Gestalt.
    Sie verschwamm bereits vor meinen Augen. Trotzdem gab ich mir Mühe, sie zu identifizieren.
    Gesehen hatte ich sie bereits. Es war ein männliches Wesen.
    Bis auf einen Lendenschurz war es nackt, über seinem Kopf leuchtete es weiß.
    Ein Turban!
    Jetzt wusste ich, wer da kam.
    Sabra, der Diener der Göttin - Sabra, der Köpfer!
    Und er hielt sein Schwert in der Hand, als er auf mich zukam. Sein Gesicht war eine Maske, auf der das teuflische Lächeln wie eingefroren wirkte.
    Wollte er mich töten?
    Jetzt und hier?
    Wieder drang eine rote Wolke auf mich zu. Sie war zuviel. Der letzte Stoß, der mich von den Beinen riss. Ich konnte mich nicht mehr halten, auch nicht mehr auf dem Griff des Schwertes. Langsam kippte ich nach vorn. Genau auf den Köpfer zu! Vor dessen Füßen blieb ich hegen, aber das merkte ich nicht mehr.
    ***
    »Die Maschine ist in Ordnung«, stellte Jim Marlowe nach einer Überprüfung des Flugzeuges fest. »Und es ist sogar eine Cessna, wie ich sie hatte.«
    »Dann ist alles klar«, sagte Suko. »Wann können wir starten?«
    »Ich muss erst auf der Karte nachschauen.«
    Das Material fand der Pilot innerhalb des Cockpits. Suko stellte fest, dass Marlowe ein As war. Er rechnete nach, verglich, nickte ein paarmal und machte einen sehr zufriedenen Eindruck.
    »Ja, da könnte es sein«, sagte er und deutete auf einen Punkt westlich von Kalkutta.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ganz einfach. Ich habe nachgerechnet. Ich bin auf meiner Flucht am Ufer des Flusses gelandet und habe den Namen des Flusses ebenfalls erfahren können. Hier ist es.« Mit dem Zeigefinger zeichnete er eine blaue Linie nach.
    »Das ist natürlich gut« sagte Suko. »Dann los.«
    Der Start klappte reibungslos, und Jim Marlowe fand sich mit der

Weitere Kostenlose Bücher