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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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auch. »Ja, das sind wir.«
    »Ich spreche nicht nur von der Arbeit«, sagte er.
    »Ich auch nicht«, antwortete sie.
    Dann war alles sehr schnell gegangen. Sie wüsste nicht, wie man Spielchen spielte, sagte sie ihm, und sie wollte es auch nicht. Sie sagte ihm geradeheraus, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Er erwiderte, dass er ebenso fühlte. Dann küsste er sie sehr lange, bis ein Lastwagenfahrer hupend an ihnen vorbeifuhr.
    Sie hatten nicht schnell genug zu ihrer Hütte kommen können.
    Er wurde neben ihr wach. Sie drehte sich in seinen Armen um und lächelte. »Guten Morgen.«
    »Guten Morgen.« Er setzte sich auf, sah sich um, ließ sich wieder zurücksinken und zog sie an sich. »Hier gefällt es mir«, sagte er.
    Sie war erleichtert. »Das hatte ich gehofft. Es ist eine der schönsten Gegenden von ganz Tasmanien«, sagte sie. »Es gibt einen tollen Wanderweg, der um den ganzen See führt, und wenn wir zeitlich gut planen …«
    »Das habe ich nicht gemeint.« Er küsste sie. »Ich habe gemeint, hier, hier bei dir im Bett.«
    »Willst du denn nichts von der Landschaft sehen?«
    »Muss ich? Du kannst sie mir ja beschreiben, während ich« – er küsste sie wieder – »das hier mache, und das.«
    Sie schloss die Augen. Seine Hände glitten über ihren Körper. Seine Küsse folgten. Das mit der Landschaftsbeschreibung wurde eindeutig nichts.

    Auf dem Heimweg am Sonntagabend stellte sie ihm die große Frage. Die Frage, die seit ihrem ersten Treffen im Raum gestanden hatte.
    »Myles, möchtest du meine Familie kennenlernen?«
    Er lachte. »Endlich. Ich will deine Familie unbedingt kennenlernen. Das klingt alles großartig.«
    »Wirklich?« Oh-oh. »Wie wäre es nächsten Sonntag zum Mittagessen?«
    »Ich kann es kaum erwarten.«

    Das Esszimmer war aufs Schönste hergerichtet. Alle hatten sich schick gemacht. Miranda hatte auf dramatisches Make-up verzichtet und trug lediglich ein wenig Rouge und blassrosa Lippenstift. Sie schauten alle ein wenig zu erwartungsvoll, aber damit kam Juliet zurecht. Sie hatte ihnen am Morgen ins Gewissen geredet.
    »Bitte, bitte benehmt euch. Das hier ist für mich sehr wichtig. Wenn irgendjemand von euch etwas Dummes sagt oder versucht, das zu ruinieren oder mich bloßzustellen, oder eine freche Bemerkung macht …«
    »Dann schweige ich heute wohl besser«, sagte Miranda.
    »… trete ich in den Ausstand. Dann werde ich niemals wieder für euch kochen.«
    Myles erschien um fünf vor eins. Alle lauerten hinter dem Wohnzimmerfenster. Er kam mit einer Flasche Wein und einer Pralinenschachtel.
    »Er kommt zeitig. Das gibt den ersten Punkt«, sagte Miranda. »Er bringt etwas mit, zweiter Punkt. Ein wenig übertrieben zwar, aber vielseitig und generös.«
    Er begrüßte Juliet liebevoll, küsste sie und berührte ihren Arm. Was von fünf Augenpaaren zur Kenntnis genommen wurde. Er schüttelte Leo die Hand. (Ein angenehmer, fester Handschlag, berichtete Leo später.) Er sagte den anderen freundlich Hallo. Noch beeindruckender war, dass er ihre Namen nicht durcheinanderbrachte.
    Er war nett zu Maggie, »aber nicht auf so eine schleimige Art«, wie Clementine sagte. Er war höflich. Er unterhielt sich mit allen. Er lobte Juliets Kochkünste drei Mal. Er machte Miranda Komplimente für die Tischdekoration, eine Topfpflanze. Er fragte Eliza, wo man in Hobart gut joggen konnte. Er bemühte sich, mit Sadie über ein Buch zu sprechen, das sie beide gelesen hatten.
    Nach dem Essen verschwand Leo mit ihm im Schuppen. Juliet war froh, dass sich die Männer so gut verstanden, aber dann wurde sie nervös. Was, wenn er eigentlich nur Leo kennenlernen und sich von nun an nur noch mit ihm treffen wollte? Falls Myles überhaupt wieder zu Besuch käme, würde er die ganze Zeit draußen im Schuppen sein …
    Alle sahen aus dem Fenster, zum Garten.
    »Mir gefällt er«, sagte Miranda ernst. »Das ist mal ein richtiger Mann. Ein ganzer Kerl. Der Männliche Myles.«
    »Mir gefällt er auch«, sagte Eliza.
    »Mir auch«, stimmten Sadie und Clementine zu.
    »Mir auch«, sagte Maggie. Sie stand auf einem Stuhl und schaute ebenfalls aus dem Fenster.
    »Aber?«, fragte Juliet.
    »Was aber?«, fragte Miranda.
    »Es muss doch ein Aber geben?«, fragte Juliet.
    Sie sah ihre Schwestern an. Sie sahen sie an.
    »Kein Aber«, sagte Miranda. »Mein Okay hast du. Und wenn du meines hast, bekommst du das der anderen auch.«
    Sie nickten. Maggie nickte ebenfalls.
    »Wirklich, Juliet, wofür hältst du uns?«, fragte

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