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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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Und selbst wenn er etwas dagegen hätte, sein Pech.«
    »Ich fände es auch schön, wenn sie zu mir käme«, sagte Eliza. »Obwohl ich noch nicht weiß, wo ich wohnen werde.« Sie lachte. »Nebensächlich, ich sage euch Bescheid, sobald ich es weiß. Aber willst du sie uns auch wirklich anvertrauen?«
    »Natürlich will ich das. Ich fände es großartig, und Maggie auch, das weiß ich. Ich finde die Vorstellung, dass sie zwischen uns allen hin und her reist, ganz toll.«
    »Aber das ist doch Irrsinn. Das muss sie doch nicht«, sagte Sadie ziemlich laut. »Ich bin hier. Maggie muss nicht aus ihrem Leben gerissen werden. Und was ist mit der Schule?«
    »Das ist bestimmt kein großes Problem, zumindest nicht in den ersten Jahren. Das geht schon. Notfalls lasse ich mir von ihren Lehrern den Unterrichtsstoff geben.« Clementine lächelte in die Runde. Einen Augenblick lang sah sie wieder wie ein Teenager aus. »Das bedeutet mir viel. Ich danke euch.«
    »Aber Clementine, jetzt mal im Ernst«, sagte Sadie. »Ich glaube, du überstürzt da …«
    »Ich hab sie«, verkündete Maggie von der Tür her. Sie war hinter all den Büchern kaum zu sehen. »Zweiundzwanzig. Für wen soll ich zählen?«
    Sie strahlte, als Leo, Clementine, Juliet, Miranda und Eliza applaudierten. Nur Sadie lächelte nicht.

14
    Sadie ging die Sache nicht aus dem Kopf. Sie versuchte, sich nicht darüber zu ärgern, aber es fiel ihr schwer. Ihr kam es vor, als würden sie und Maggie dafür bestraft, dass sie sich so gut verstanden. Wieso sah Clementine nicht, dass sie einen großen Fehler machte? Begriff sie denn nicht, dass Sadie alles getan hätte, um Maggie glücklich zu machen?
    Sie hatte schließlich ein besonderes Verhältnis zu ihrer Nichte, als Einzige ein ganz besonders enges. Das lag natürlich daran, dass sie so viel Zeit mit Maggie verbrachte, aber es war mehr als das. Sie waren einander wirklich verbunden.
    Das war nicht in Ordnung. Sie war tief verletzt. Sie konnte das nicht auf sich beruhen lassen. Sie wartete, bis Clementine eines Nachmittags allein in ihrem Zimmer war. Maggie war mit Leo im Schuppen.
    Sadie klopfte an die Tür. »Kann ich etwas mit dir besprechen?«
    Clementine sah von ihrem Tisch auf, umgeben von Büchern. »Sicher.«
    »Es ist wegen dieser Sache mit Maggie.« Sadie holte tief Luft. »Ich versuche, das zu verstehen, aber es geht nicht. Ich dachte, du wärst mir dankbar für alles, was ich getan habe. Dass ich mein Studium unterbrochen und mich, wo es ging, um Maggie gekümmert habe, und dann …« Sie zögerte. »Ich habe den Eindruck, du denkst, ich hätte meine Sache nicht wirklich gut gemacht.«
    Jetzt hätte Clementine ihr um den Hals fallen, ihr sagen müssen, wie großartig sie das mit Maggie machte, dass sie nicht geahnt hatte, dass es Sadie verletzen würde, und dass sie natürlich wollte, dass sich Sadie ganz allein um Maggie kümmerte, während sie auf Maria Island war. Stattdessen sah Clementine sie lange an und setzte sich dann aufs Bett. Sie schien ihre Worte sorgfältig abzuwägen.
    »Es tut mir leid, dass du verletzt bist. Du machst deine Sache mit Maggie großartig, du weißt, dass ich das so sehe. Aber ich möchte, dass sie auch Zeit mit den anderen verbringt, und diese Lösung ist ideal.«
    »Worüber sprecht ihr beide da so ernsthaft?« Miranda war gerade von der Arbeit gekommen. Normalerweise hätte Sadie sie angefaucht und weggeschickt. Aber sie konnte die Sache noch nicht auf sich beruhen lassen. Wenn Clementine sie nicht verstehen wollte, könnte Mirandas Sicht der Dinge vielleicht helfen.
    Gleich nachdem sie Miranda ins Bild gesetzt hatte, wurde Sadie bewusst, dass das ein Fehler war. Miranda war nicht auf ihrer Seite.
    »Sadie, natürlich machst du deine Sache mit Maggie großartig«, sagte Miranda. »Aber sie ist Clementines Tochter, und darum muss Clementine auch entscheiden, was sie für das Beste hält. Du kannst sie nicht nur für dich haben. Wir alle wollen Zeit mit ihr verbringen.«
    »Aber das ist doch verrückt. Du bist entweder in Melbourne oder irgendwo in der Luft. Eliza wird auch zu tun haben. Juliet lebt dann in Sydney. Man kann ein Kind doch nicht allein in ein Flugzeug setzen. Da bekommt es doch Angst.«
    »Maggie hat vor gar nichts Angst. Und davon abgesehen, es bringt sie doch immer jemand zum Flughafen, jemand holt sie ab, und wir werden die Stewardessen bitten, sich um sie zu kümmern. Ich verstehe noch immer nicht, warum wir das überhaupt diskutieren. Clementine ist ihre

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