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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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drehte sich im Bett wieder um und dachte an all das, was sie und Miranda in Melbourne zusammen tun wollten. Miranda hatte jede Woche eine Liste geschickt. Auf der letzten Liste hatten fünfzehn Dinge gestanden, eines für jeden Tag in Melbourne und eines zur Reserve. Es waren alles Dinge, bei denen man etwas zählen konnte. Maggie konnte es kaum erwarten, in den Zoo zu gehen und dort fünfzehn Tiere zu sehen. Sie wollten auch in eine Gegend, die St. Kilda hieß, und ganz viele Palmen zählen.
    Miranda hatte ihr ein Foto von dem Zimmer geschickt, das sie für Maggie vorbereitet hatte. Miranda war inzwischen in eine eigene Wohnung gezogen, im zehnten Stock in einem hohen Haus an der St. Kilda Road. Von ihrem Fenster aus konnte man ganz Melbourne sehen, bis zum Meer. Maggies Zimmer war eigentlich das Bügelzimmer, aber Miranda verwandelte es in Maggies Palast. Sie hatte rote Vorhänge aufgehängt, eine blaue Bettdecke und einen gelben Teppich drapiert. »Bring ruhig deine Lieblingsspielsachen mit, aber ich werde so viel mit dir unternehmen, dass du sie nicht einmal ansehen wirst.«
    Auf Mirandas Wunsch hin hatte Maggie ihr eine Liste mit allem geschickt, was sie gerne aß und was sie überhaupt nicht mochte. Clementine hatte ihr beim Schreiben geholfen.
    Ich mag:
    1. Fischstäbchen
    2. Eis
    3. Bohnen
    4. Lutscher
    5. Sandwiches mit Vegemite
    Ich mag nicht:
    1. Kohl
    2. Erbsen
    3. Toastbrot mit kleinen Stückchen drin
    4. Eier
    5. Rosinen
    Was für Stückchen?, hatte Miranda auf einer Postkarte zurückgeschrieben.
    Maggie hatte vergessen, was sie darauf geantwortet hatte.
    Als sie sich wieder im Bett umdrehte, hörte sie, wie die Haustür ins Schloss fiel. Am Plumpsen der Tasche erkannte sie, dass Sadie nach Hause gekommen war.
    »Sadie?« Die Stimme ihrer Mutter. »Kannst du kurz kommen?«
    Die Küchentür wurde geschlossen. Maggie überlegte, ob sie aufstehen und ein Ohr an die Tür legen sollte, so wie manchmal, aber im Bett war es wärmer. Clementine würde sowieso gleich kommen und ihr alles erzählen. Sie erzählten sich immer alles. Einmal hatte Maggie ihr von einem Streit erzählt. Eines der Kinder hatte sie Asi genannt.
    »Asi?«, hatte ihre Mum gesagt. »Bist du sicher?«
    Maggie war ganz sicher. »Die haben gesagt, ich bin ein Asi, weil ich nicht bei meinem Dad lebe.«
    Clementine war wütend geworden und hatte gesagt, wenn das noch einmal passieren würde, käme sie zur Schule und würde das klären. Dann hatte sie Maggie gefragt, ob sie ihren Dad gerne öfter sehen würde. Maggie war es egal. Er war immer sehr nett, wenn sie ihn sah, aber sie brauchte ihn nicht ständig um sich.
    »Aber alle deine Freundinnen haben einen Dad.«
    »Aber die haben nicht dich und ganz viele Tanten und Tollpatsch«, hatte sie gesagt.
    Maggie war fast schon eingeschlafen, als die Tür aufging. Sie machte die Augen ganz weit auf, damit sie wirklich wach aussah. Clementine kam zu ihr und kniete sich neben das Bett.
    »Maggie, bist du wach? Sadie und ich haben tolle Neuigkeiten.«

17
    Maggie wurde am nächsten Morgen mit einem Rumoren im Bauch wach. Es war der Tag ihrer Reise nach Melbourne. Was noch besser war, Sadie kam mit, ins Flugzeug und auch die ganze Zeit zu Miranda.
    »Wir werden ganz viel Spaß haben, Maggie, das verspreche ich dir«, hatte Sadie gesagt.
    Maggie war mitten in der Nacht aufgewacht. Sie hatte einige Male nach ihrer Mutter gerufen, aber Clementine war nicht wach geworden. Maggie hatte mit ihr über Melbourne sprechen wollen. Sie hatte noch einmal gerufen. Clementine hatte sich bloß umgedreht und weitergeschlafen.
    Maggie war aus dem Bett gehüpft, um sich ein Glas Wasser zu holen. Sie war in die Küche gegangen, hatte sich einen Stuhl an die Spüle gezogen und einen Schluck getrunken. Sie hatte aus dem Fenster geschaut. Zu ihrer Überraschung hatte Licht in Tollpatschs Schuppen gebrannt. Sie hatte zu ihm gehen und Hallo sagen wollen, aber dann war die Schuppentür aufgegangen und Sadie herausgekommen. Maggie hatte schnell ihr Glas abgestellt, war vom Stuhl geklettert, zurück in ihr Zimmer gelaufen und ins Bett gesprungen. Sie hatte die Augen fest geschlossen und so getan, als würde sie schlafen – falls Sadie ins Zimmer schaute.
    Leo musste am Morgen früh zur Arbeit und sich zu Hause von Maggie verabschieden. Er hob sie hoch und drückte sie so fest, dass sie quieken musste, worüber sie beide sehr lachten. »Ich wünsch dir eine ganz tolle Zeit, und komm nur ja schnell zurück. Ohne dich ist das Haus

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