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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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eine Mischung zu sein scheint. Man hat Holzreste gefunden, vermischt mit …«, er machte eine Pause, fuhr dann aber fort, »… biologischen Resten.«
    »Biologischen Resten? Sagst du, was ich glaube, daß du da sagst? Ist es die Asche eines Menschen?«
    »Tja, das müssen weitere Analysen zeigen. Es läßt sich noch nicht sagen, ob es menschliche Uberreste oder die eines Tieres sind. Und es ist offenbar auch nicht sicher, daß sich das überhaupt feststellen läßt, aber das Kriminallabor wollte versuchen, mehr herauszubekommen. Und, wie gesagt, das ist auf jeden Fall mit anderen Dingen vermischt: Holz und, wie ich schon erwähnte, Granit.«
    »Nicht zu glauben«, sagte Gösta. »Und jemand hat diese alte Asche also aufgehoben.«
    »Ja, oder irgendwo gefunden.«
    »Stimmt, so kann es ja auch sein.«
    »Also, da habt ihr jetzt ein bißchen, in dem ihr herumstöbern könnt«, sagte Pedersen trocken. »Hoffentlich erfahren wir in ein paar Tagen mehr, zum Beispiel, ob das da in der Asche menschliche Überreste sind. Aber bis dahin reicht das wohl erst mal.«
    »Ja, das tut es wohl«, sagte Gösta und sah bereits die Mienen der Kollegen vor sich, wenn er erzählte, was er da erfahren hatte. Die Information war Sprengstoff. Die Frage war nur, wie um Himmels willen sie damit weiterkommen sollten.
    Zögernd legte er den Hörer auf und ging zum Faxgerät. Was ihm vor allem im Kopf herumspukte, waren die Granitpartikel, von denen Pedersen gesprochen hatte. Sie sollten ihm eigentlich etwas sagen. Aber der Gedanke ließ sich nicht fassen.
     
    Asta erhob sich ächzend. Der alte Holzfußboden, der noch vom Bau des Hauses stammte, vertrug kein anderes Reinigungsmittel als Schmierseife. Doch es wurde nicht gerade leichter mit den Jahren, auf den Knien zu schrubben. Eine Zeitlang würde der alte Körper aber wohl noch durchhalten.
    Sie schaute sich im Haus um. Vierzig Jahre hatte sie hier gewohnt. Zusammen mir Arne. Davor hatte er hier mit seinen Eltern gelebt, und in den ersten Jahren ihrer Ehe hatten die Schwiegereltern noch bei ihnen gewohnt, bevor sie beide im Abstand von wenigen Monaten unerwartet das Zeitliche segneten. Sie schämte sich ihres Gedankens, aber diese Jahre waren wirklich schwer gewesen. Arnes Vater war barsch wie ein General, und seine Mutter hatte ihm kaum nachgestanden. Arne hatte mit ihr nie darüber gesprochen, aber aus beiläufigen Bemerkungen war ihr klar geworden, daß er als Kind viel Prügel bezogen hatte. Vielleicht war er deshalb so hart zu Niclas gewesen. Wer mit der Peitsche geliebt wird, liebt wohl auch später mit der Peitsche. Was Arne anbetraf, war es allerdings ein Gürtel gewesen. Der große braune, der immer an der Innenseite der Speisekammertür hing und der jedesmal zur Anwendung kam, wenn der Sohn etwas tat, was dem Vater zuwiderlief. Doch wer war sie schon, daß sie Arnes Erziehung in Frage stellte? Zwar hatte es ihr das Herz gebrochen, die erstickten Schmerzensschreie des Sohnes zu hören, und sicher hatte sie seine Tränen mit zärtlicher Hand getrocknet, wenn die Qual vorüber war, aber Arne wußte schließlich immer am besten, was man tun mußte.
    Mit Mühe stieg sie auf einen der Küchenstühle und nahm die Gardinen ab. Noch war kein Schmutz an ihnen zu sehen, aber wie Arne immer sagte, wenn etwas erst schmutzig aussah, hätte es schon längst gewaschen werden müssen. Sie hielt mitten in der Bewegung inne, die Hände über dem Kopf an der Gardinenstange. Hatte sie nicht dasselbe an jenem entsetzlichen Tag getan? Doch, da war sie sich ganz sicher. Sie hatte die Gardinen gewechselt, als sie aus dem Garten laute Stimmen vernahm. Sie war es zwar gewöhnt, Arnes zornige Worte zu hören, doch es war ungewöhnlich, daß auch Niclas die Stimme erhob. Das Unfaßbare daran und dessen mögliche Konsequenzen hatten sie rasch vom Stuhl springen und in den Garten laufen lassen. Die beiden hatten sich direkt gegenübergestanden. Wie zwei Kampfhähne. Die Stimmen, die schon im Haus laut geklungen hatten, trafen ihr Trommelfell jetzt schmerzhaft. Unfähig, sich zurückzuhalten, war sie auf Arne zugerannt und hatte ihn am Arm gefaßt.
    »Was ist hier los?« Sie bemerkte, wie panisch ihre Stimme klang.
    Sobald sie Arne am Arm gefaßt hatte, wußte sie, daß das genau das Falsche war. Er war verstummt und hatte sich mit einem Blick umgedreht, in dem keinerlei Gefühl mehr lag. Dann hob er die Hand und gab ihr eine Ohrfeige. Die darauf folgende Stille war beängstigend. Sie hatten vollkommen reglos

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