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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Gedanke war: Verdammter Mist! Aber er revidierte seine Meinung rasch. Vielleicht war es gut für die Familie, daß Erica dort war. Zumindest für Charlotte. Um sie machte er sich die meisten Sorgen, er hatte keine Ahnung, wie sie die Neuigkeit, mit der sie kamen, aufnehmen würde. Die Leute reagierten so verschieden. Er hatte schon erlebt, daß manche Angehörige es erträglicher fanden, wenn der, den sie liebten, ermordet worden, statt durch einen Unfall gestorben war. Dann hatten sie jemanden, dem sie die Schuld geben konnten, und daran konnten sie ihre Trauer festmachen. Doch wußte er natürlich nicht, ob Saras Eltern so reagieren würden.
    Mit Ernst auf den Fersen ging Patrik zur Tür und klopfte vorsichtig an. Charlottes Mutter öffnete, und er sah, daß sie erregt war. Rote Flecken leuchteten in ihrem Gesicht, und der Blick wirkte so hart, daß Patrik sich nicht wünschte, mit ihr je aneinanderzugeraten.
    Als sie Patrik wiedererkannte, tat sie sichtlich alles, um sich zu zügeln, und setzte statt dessen eine fragende Miene auf.
    »Polizei?« fragte sie und trat zur Seite, um die Männer einzulassen.
    Patrik wollte seinen Kollegen gerade vorstellen, als Ernst sagte: »Wir sind uns schon begegnet.« Er nickte Lilian zu, die zurückgrüßte.
    Ja, klar, dachte Patrik, stimmt ja. Bei der Menge Anzeigen, die zwischen Lilian und ihrem Nachbarn hin- und hergeflattert sind, dürften die meisten Kollegen der Dienststelle sie inzwischen kennen. Aber heute waren sie aus einem ernsteren Anlaß hier als einem lächerlichen Nachbarschaftsstreit.
    »Dürften wir einen Moment reinkommen?« fragte Patrik. Lilian nickte und ging ihnen voraus zur Küche, wo Niclas am Tisch saß, auch er mit roten Zornesflecken im Gesicht. Patrik sah sich suchend nach Charlotte und Erica um. Niclas bemerkte seinen Blick und sagte: »Erica hilft Charlotte beim Duschen.«
    »Wie geht es Charlotte?« fragte Patrik, während Lilian für ihn und Ernst Kaffee eingoß und ihnen die Tassen hinstellte.
    »Sie war völlig abwesend. Aber daß Erica gekommen ist, hat Wunder bewirkt. Es ist das erste Mal, daß sie duscht und die Kleider wechselt, seit…«, er zögerte, »… das passiert ist.«
    Patrik kämpfte mit sich selbst. Sollte er allein mit Niclas und Lilian reden und Erica bitten, sich ihrer Freundin anzunehmen, oder war Charlotte stark genug, um dabeisein zu können? Er entschloß sich für letztere Alternative. Wenn sie jetzt auf den Beinen war und außerdem die Unterstützung der Familie hatte, müßte es wohl gehen. Und Niclas war ja trotz allem Arzt.
    »Was wollt ihr?« sagte Niclas verwirrt und schaute fragend von Patrik zu Ernst.
    »Ich denke, wir sollten warten, bis Charlotte wieder da ist.«
    Lilian und Niclas gaben sich mit der Antwort zufrieden, wechselten aber rasch einen schwer zu deutenden Blick. Fünf Minuten vergingen in Schweigen. Geplauder war unter den gegebenen Umständen fehl am Platz.
    Patrik schaute sich in der Küche um. Sie war gemütlich, aber offenbar schaltete und waltete hier eine Pedantin schlimmsten Ausmaßes. Alles war blitzblank und stand in schnurgeraden Reihen. Ein wenig anders als in Ericas und seiner Küche, dachte er, wo im Spülbecken zur Zeit meist totales Chaos herrschte und der Mülleimer überquoll von den Verpackungen all der Schnellgerichte, die sich in der Mikrowelle wärmen ließen. Dann hörte er, wie sich eine Tür öffnete, und kurz darauf stand Erica, im Arm die schlafende Maja, mit der frisch geduschten Charlotte vor ihnen. Der verwunderte Ausdruck in Ericas Gesicht ging schnell in Unruhe über, und sie gab Charlotte ihren freien Arm zur Stütze und dirigierte sie zu einem Küchenstuhl. Patrik wußte nicht, wie Charlotte zuvor ausgesehen hatte, jetzt aber hatte sie etwas Farbe im Gesicht, und die Augen wirkten klar und nicht durch Tabletten beeinflußt.
    »Was macht ihr hier?« fragte sie mit einer Stimme, die noch immer rauh klang nach mehreren Tagen zwischen Schweigen und Schreien. Sie sah Niclas an, der die Schultern hob, um ihr zu bedeuten, daß er es auch noch nicht wußte.
    »Wir wollten auf dich warten, bevor wir …« Die Worte gingen Patrik aus, und er überlegte, wie er das, was er zu sagen hatte, auf möglichst gute Weise vorbringen konnte. Ernst hielt zum Glück den Mund und ließ Patrik die Sache allein machen.
    »Wir haben einige neue Informationen, was den Tod von Sara anbelangt.«
    »Habt ihr noch mehr über den Unfall erfahren? Und was?« fragte Lilian aufgebracht.
    »Es sieht so

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