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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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alleine zu gehen.«
    »Dann machen wir es so«, erwiderte Martin und begab sich in sein Zimmer. Ihm war unterwegs ein Einfall gekommen. Er schlug das Telefonbuch auf und fand, was er suchte.
    »Ich möchte Eva Nestler sprechen«, sagte er der Dame am Empfang, die sich meldete. Er bekam den Bescheid, daß Eva Nestler noch telefoniere, und wartete geduldig die Zeit ab. Wie gewöhnlich spielte man gräßliche Dudelmusik, aber nach einer Weile fand er, daß es richtig gut klang. Martin schaute auf die Uhr. Bald hatte er eine Viertelstunde gewartet. Er beschloß, ihnen noch fünf Minuten zu geben, dann würde er auflegen und es später noch einmal versuchen. Genau da vernahm er Evas Stimme im Hörer: »Eva Nestler.«
    »Hallo, mein Name ist Martin Molin. Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst, aber wir sind uns vor ein paar Monaten begegnet, im Zusammenhang mit einer Ermittlung bezüglich eines Verdachts von Kindesmißbrauch. Ja, ich rufe vom Polizeirevier in Tanumshede an«, beeilte er sich hinzuzufügen.
    »Ja, genau. Du arbeitest mit Patrik Hedström zusammen«, sagte Eva. »Bisher hatte ich ja vor allem Kontakt mit Patrik, aber wir sind uns auch begegnet.« Es wurde einen Moment still. »Wobei kann ich dir helfen?«
    Martin räusperte sich. »Weißt du Bescheid über etwas, das Asperger genannt wird?«
    »Das Asperger-Syndrom? Ja, das kenne ich.«
    »Wir haben einen …«, er verstummte und fragte sich, wie er es ausdrücken sollte. Morgan konnte ja nicht direkt als Verdächtiger bezeichnet werden, eher als potentiell interessant. Er begann von vorn. »Wir sind auf so etwas gestoßen bei einem Fall, an dem wir gerade sitzen, und ich benötige etwas mehr Information über die Sache, also, was es beinhaltet. Könntest du mir da helfen?«
    »Tjaa«, antwortete Eva gedehnt, »schon, aber ich brauche wohl ein Weilchen, um meine Kenntnisse aufzufrischen.« Martin hörte, daß sie vermutlich im Kalender blätterte. »Nach dem Essen hatte ich mir eigentlich eine Stunde freigenommen, um ein paar Dinge zu erledigen, aber der Polizei zuliebe …« Sie blätterte weiter. »Sonst habe ich vor Dienstag leider nirgendwo eine Lücke.«
    »Gleich würde bestens gehen«, sagte Martin rasch. Er hatte eigentlich gehofft, es am Telefon erledigen zu können, aber es war keine größere Mühe, kurz nach Strömstad hinüberzufahren.
    »Dann sehen wir uns ungefähr in einer Dreiviertelstunde?«
    »Klar«, erwiderte Martin. Dann kam ihm ein Gedanke. »Soll ich was zum Mittagessen mitbringen?«
    »Ja, warum nicht? Ein bißchen Rendite aus meinen Steuergeldern wäre ja nicht falsch. War nur Spaß«, fügte sie rasch hinzu, besorgt, man könnte ihren Scherz in den verkehrten Hals bekommen.
    »Keine Gefahr«, sagte Martin lachend. »Irgendwelche besonderen Wünsche, was deine Steuerkronen in Form von Essen abwerfen sollten?«
    »Gern was Leichtes. Vielleicht einen Salat. Die meisten versuchen ja zum Sommer hin abzuspecken, aber ich scheine die Sache falsch verstanden zu haben. Ich versuche es statt dessen vor dem Winter.«
    »Salat kommt«, sagte Martin und beendete das Gespräch. Er nahm seine Jacke und blieb vor Göstas Tür stehen. »Du, wir müssen das Essen streichen. Ich fahre nach Strömstad und rede mit Eva Nestler, der Psychologin, die wir gewöhnlich heranziehen.« Göstas Miene brachte ihn zu der Ergänzung: »Du kannst natürlich mitkommen, wenn du willst.«
    Einen Augenblick sah es aus, als würde Gösta genau das wollen, aber da sich der Himmel draußen im selben Moment öffnete, schüttelte er den Kopf: »Nein, weiß Gott nicht. Ich bleibe im Haus. Werde wohl Patrik und Ernst anrufen und hören, ob die was Eßbares mitbringen können.«
    »Tue das. Dann haue ich also ab.«
    Gösta hatte ihm schon den Rücken zugewandt und gab keine Antwort. Martin zögerte einen Augenblick an der Außentür, bevor er den Kragen hochschlug und zum Auto rannte. Obwohl es nur ein kurzes Stück bis zum Wagen war, wurde er klatschnaß.
    Eine halbe Stunde später parkte er am Fluß, einen Steinwurf von Evas Büro entfernt. Es lag im selben Haus wie die Polizeidienststelle von Strömstad, und er vermutete, daß Polizei und Psychologin eine ganze Menge miteinander zu tun hatten. Es gab nicht viele aktive Psychologen im Umkreis, und Eva war eine dieser wenigen. Sie hatte einen besonders guten Ruf und galt als sehr kompetent. Patrik hatte nur lobend von ihr gesprochen, und Martin hoffte, daß sie ihm jetzt helfen konnte.
    Eigentlich war er sich nicht

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