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Die Töchter der Lagune

Die Töchter der Lagune

Titel: Die Töchter der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Stolzenburg
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niedergeschlagen aus. Bitte, ruf ihn doch zurück.“ Christoforo wischte sich die überflüssige Seife aus dem Gesicht und trocknete sich ab. „Nicht jetzt, Desdemona, vielleicht später.“ „Aber du wirst doch sicher nicht allzu lange damit warten, oder?“, bat sie inständig. „Ich werde es in Betracht ziehen, um dir zu Gefallen zu sein“, antwortete er, allmählich des Themas müde. „Zögere nicht zu lange. Er bereut seine Tat aufrichtig. Und“, setzte sie nach einer kurzen Pause hinzu, „du kannst damit beweisen, wie sehr du mich liebst.“ „Meine Liebe beweisen?“, erwiderte er bissig, als die dunklen Gedanken, die er verjagt hatte, erneut ihr hässliches Haupt erhoben. Was waren das für Töne? Warum musste er ihr seine Liebe noch auf andere Art beweisen? „Du weißt, dass ich dir nichts abschlagen kann.“ Sein Herz fühlte sich plötzlich seltsam kalt an. Und das bezaubernde Lächeln auf ihren Lippen erschien ihm mit einem Mal trügerisch und falsch. „Aber bitte lass mich jetzt ein wenig allein. Ich muss meine Gedanken sammeln“, fügte er hinzu. Sie nickte. „Ich kann dir ebenfalls nichts abschlagen, Liebster“, gab Desdemona zurück, nahm seine schlaffe Hand in die ihre und drückte sie – ohne allerdings eine Reaktion zu erhalten. „Ich warte unten auf dich.“
     
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Zypern, ein offener Platz innerhalb der Stadtmauern von Famagusta, März 1571
     
    Angelinas Unverwüstlichkeit versetzte Francesco in Staunen. Erst vor ein paar Tagen hatte sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters erreicht. Doch seit dem Kirchenbesuch am vergangenen Sonntag schien sie fest entschlossen, wieder glücklich zu werden. Er wusste nicht, was Pater Antonio den beiden jungen Frauen geraten hatte. Aber nach der Beichte waren sie ihm erleichtert erschienen, beinahe als ob eine Last von ihren schmalen Schultern genommen worden wäre. Nach dem Gottesdienst hatte sich das junge Paar in einer kleinen Kammer hinter dem Altar mit dem Geistlichen unterhalten und einen Termin für die Hochzeit vereinbart, die im Kreis der Familie und einer Handvoll ausgewählter Gäste stattfinden würde. Es würde keine großen Feierlichkeiten geben, da die Vorbereitungen für die Belagerung keine Unterbrechung erlaubten und jeder Mann gebraucht wurde.
     
    Heute war einer von Francescos seltenen freien Tagen, und er hatte Angelina nach einer ermüdenden Debatte über die Schicklichkeit beziehungsweise Unschicklichkeit ihres Vorhabens versprochen, ihr zu zeigen, wie man eine Muskete abfeuerte. Sie hatte ihn mehrere Stunden lang bearbeitet – hatte angeführt, dass sie in der Lage sein wollte, sich im Notfall gegen die Türken zu verteidigen – bis er schließlich nachgegeben und mit ihr vereinbart hatte, sie mit zum Schießplatz zu nehmen, wo sie die Musketen für gewöhnlich testeten. Als Adjutant hatte er freien Zugang zum Arsenal. Er hatte sich zwei der schweren Feuerwaffen unter den rechten Arm geklemmt, während seine Linke einen Sack Schwarzpulver und ein kleines Beutelchen voller Kugeln umklammerte. „Du wirst das ältere Modell nehmen müssen“, informierte er Angelina. „Es ist nicht so schwer wie das Neue, und du kannst es ohne Stütze abfeuern.“
     
    Als sie den weitläufigen Platz erreichten, ließ Francesco das Pulver und die Kugeln fallen und legte behutsam die Musketen ins kurze Gras. Er wollte den empfindlichen Schussmechanismus nicht beschädigen. Sollte der Abzug, der das glühende Stückchen Lunte in die Zündpfanne schob, verbogen werden, würde die Waffe nutzlos sein. Ihnen gegenüber befanden sich mehrere hölzerne Zielscheiben, von denen die nächste ungefähr dreißig Schritte entfernt war, die am weitesten entfernte etwa hundert Schritte – beinahe am Ende des Schießplatzes. „Wir müssen die Kugeln wieder einsammeln, wenn wir fertig sind“, warnte Francesco. Sie konnten es sich nicht leisten, die kostbare Munition zu verschwenden. „Du musst besonders auf den Rückstoß achtgeben.“ Sein Gesicht hatte einen ernsten Ausdruck angenommen. „Sieh zu, dass du den Kolben fest an die Schulter presst, sonst kannst du dir das Schlüsselbein brechen!“ Die Farbe wich aus Angelinas Gesicht, und sie sah ihn ungläubig an. „Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht einfach ist“, brauste Francesco ungeduldig auf. „Vielleicht sollten wir die Waffen lieber ins Arsenal zurückbringen.“ „Nein!“ Angelina schüttelte heftig den Kopf. „Ich will wissen, wie man damit umgeht!“ Mit wilder

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