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Die Toechter Egalias

Die Toechter Egalias

Titel: Die Toechter Egalias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Brantenberg
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sich aus dem Elektro-Auto, rannte die Treppe hoch, drehte den Schüssel um und stürmte herein.
    Die Tür zur Terrasse war zu. Im Zimmer brannte nur noch eine Lampe. Er mußte sich schon hingelegt haben. In aller Eile entkleidete sie sich und ging zu ihm hinein. Er schlief. Sie schmiegte sich an ihn und legte seine Arme um sich. Er grunzte und wollte sich auf die andere Seite drehen.
    „Kristoffer, mein alles“, flüsterte sie.
    „Mmmmmm...“
    Sie küßte ihn. Er war ganz schlapp und schwer. Das erregte sie noch mehr. Sie schob seine Hand zwischen ihre Schenkel.
    „Jetzt nicht, Rut. Ich habe schon geschlafen.“
    Sie bewegte seine Hand ein wenig vor und zurück. „Du schläfst doch gar nicht, wenn du reden kannst, Liebster! „ Sie legte sich auf ihn und drückte ihre Brüste gegen sein Gesicht.
    „Ich bin müde“, murmelte er und begann, schlapp an der einen Brustwarze zu saugen.
    „Mach hier“, sagte sie, „ein bißchen kräftiger, Kristoffer. Ich liebe dich.“
    „Ich liebe dich auch.“
    Sie schaukelte hin und her. Das war köstlich. Sie pustete und stöhnte. „Rut, wollen wir nicht schlafen?“
    „Doch, gleich. Oh, Liebster, du bist schön.“ Rut Bram bewegte ihren Unterleib schnell und zielstrebig. Plötzlich ging ihr die Volksburgdebatte durch den Kopf. Zehn Prozent, dachte sie. Und sie bewegte sich im selben Rhythmus. Zehn Prozent. Kristoffer nahm ihren Kopf in seine Arme. Mit einem schlafwandlerischen Lächeln sah er sie an. Sie liebte dieses Lächeln. „Hast du an die Pille gedacht?“ sagte sie.
    „Ja, aber ich kann heute abend nicht. Das merkst du doch. Es tut mir leid. Ich komme nicht...“
    Es lag schon ein Weilchen zurück, seit er gekommen war. Rut konnte sich kaum noch daran erinnern. Sie mühte sich über ihm, gleichmäßig und rhythmisch. Es war so wunderbar. Nie sagte er nein, wenn sie wollte. Hätte sie einen besseren Mann haben können? „Du kannst übrigens ruhig damit aufhören“, sagte sie.
    „Aufhören?“
    „Ja, mit der Pille.“
    „Willst du noch ein Kind haben?“
    „Ja du denn nicht?“
    Kristoffer antwortete nicht. Plötzlich war es noch viel schöner. Sie hatte alles vergessen, und ihre Hände glitten entspannt über seinen Körper. Er suchte nach ihrem Knubbel und fand ihn. Nein, nun wußte sie es. Dafür lebte sie. Alles andere war eine unendliche Anhäufung von Absurditäten, die in einem zusammenflossen und in diesem einzigen zuckenden Punkt eine Bedeutung gewannen. Das hier. Sie lag da und wand sich in Ekstase über ihm. Er hielt sie umfangen. Der Gedanke an seine vorsichtige Hand, die sie so sanft hielt, ließ ihre Sinne schwinden. Am ganzen Körper klatschnaß, sank sie wohlig und entspannt zusammen. Sie streichelte ihn ein wenig und merkte, daß der Kleine sich leicht zu regen begann. Das war so rührend. Es war so schön, einfach dazuliegen, ganz ruhig mit ihrem nackten Leib an seinem. Und sie bemerkte erst etwas, als sie durch einen ungewohnten Laut aufwachte. Sie hatte geträumt, daß Rektorin Barmerud vor ihr auf den Knien lag, schluchzte und sie anflehte, ihre Stellung behalten zu dürfen, und versicherte, daß von nun an bis in alle Ewigkeit sämtlichen Direktorinnen zehn Prozent erfüllt würden. Sie wollte gerade losbrüllen: ,Zehn Prozent! Warum nur zehn Prozent, Rektorin Barmerud?!’, hatte aber ihre Stimme verloren. Sie erwachte schweißgebadet, schaute auf und fuhr zusammen. Sie spürte Kristoffers Schläfe. Sie war warm und feucht.
    „Aber mein Lieber, geliebter Kristoffer, warum weinst du?“

Rektorin Barmerud räumt auf

    „Hrl. Lisello Uglemose! Ich ersuche Sie, nach dem Unterricht in meinem Büro vorzusprechen. Rektorin Barmerud.“
    Sein Name war mit kleinen spitzen, ungleichen Buchstaben am unteren Rande der Mitteilung vermerkt. Er kannte diese Schrift. Sie hatte sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Aber Donna, natürlich kannte er sie. Er zitterte und kriegte rote Ohren. Am liebsten wäre er sofort in das Zimmer der Rektorin gestürmt und hätte sie gefragt, worum es ging. Doch dann erinnerte er sich, daß die Rektorin am Wochenanfang vor zwölf Uhr keine Sprechstunde hatte. Auch wenn sie vor zwölf Sprechstunde gehabt hätte, wäre es doch äußerst unpassend gewesen, einfach so hereinzuplatzen. „Nach dem Unterricht“ hieß „nach dem Unterricht“, und jeder Versuch, sich nicht daran zu halten, wäre auf die Frage hinausgelaufen: „Glauben Sie, ich meine mit ,nach dem Unterricht’ ‚während des Unterrichts’,

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