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Die Toechter Egalias

Die Toechter Egalias

Titel: Die Toechter Egalias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Brantenberg
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zimperlich sein.
    Sie tranken einen Schluck und sahen sich an. Als sie die Gläser absetzten, waren ihre Hände nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Bist du in mich verliebt?“ fragte Baldrian unvermittelt.
    Petronius merkte, daß er im Gesicht rot wurde, und antwortete nicht. „Die anderen dürfen auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, daß wir fallüstrisch sind“, sagte Baldrian ernst.
    „Ich bin in Gro verliebt.“
    „Eben. Und ich in Eva.“
    Baldrian berührte Petronius’ Hand. Ganz zufällig. Petronius spürte bei der Berührung, wie eine Woge der Wärme seinen Körper durchströmte. „Das bedeutet doch wohl nicht, daß wir fallüstrisch sind.“ Baldrian schüttelte den Kopf. „Nein. Deswegen sind wir noch lange nicht fallüstrisch. Fallüstrische Männer, das sind solche... ich weiß nicht... solche superweiblichen Männer Wir sind jedenfalls nicht so.“
    Sie blieben sitzen, sahen sich bedeutungsvoll an und tranken, ohne sich zuzuprosten. Dann bestellten sie sich noch eine Flasche Wein. „Deswegen sind wir noch lange nicht fallüstrisch.“ Petronius mußte plötzlich laut lachen. „Das würde ja die ganze Männerbewegung untergraben, sollte diese als ein Versuch gewertet werden, sich von den Frauen gänzlich zu lösen und sozusagen auf allen Gebieten selbständig zu werden.“
    „Aber läuft nicht die ganze Männerbewegung gerade darauf hinaus?“
    „So doch nicht. Wir sind ja von den Frauen abhängig.“ Eine Frau kam an ihren Tisch, blieb stehen und grinste sie an, die Hände in den Taschen. Sie war angetrunken.
    „Was dagegen, daß ich mich setze?“ lallte sie.
    „Ja“, antworteten Baldrian und Petronius im Chor.
    Die Frau setzte sich dicht neben Baldrian. Der rutschte ein Stück zur Seite.
    „Hört mal zu“, näselte sie, „ich habe euch beiden die ganze Zeit zugesehen, wie ihr dagesessen seid und miteinander geflirtet habt. Wißt ihr, was ich glaube? Ihr habt noch nie eine anständige Votze geschmeckt, so eine wie meine, die immer naß und geil ist. Eine mit ordentlich Saft und Kraft drin. Was haltet ihr davon? Ich wohne gleich hier oben...“
    Zwei ihrer Gefährtinnen kamen an den Tisch und wollten sie an den Ärmeln fortziehen.
    „Komm her, Dicke, und störe die Herren nicht länger. Machen wir ein Spielchen.“
    Die Dicke riß ihr Hemd auf.
    „Nun könnt ihr mal was sehen“, sagte sie und holte die eine Brust hervor. Auf ihr war ein nackter Mann mit erigiertem Penis tätowiert. Als sie mit der Brust eine grüßende Bewegung machte, wogte der Pimmel auf und ab. Die anderen lachten. Petronius und Baldrian standen fast gleichzeitig auf. Die Dicke versuchte, Baldrian den Weg zu versperren. Mit einem Satz sprang er über den Tisch auf die andere Seite und sah der Frau trotzig ins Gesicht.
    „Frauen meinen immer, daß Männer nicht ohne Votze auskommen können!“
    „Ach so!“ sagte die Dicke, als gehe ihr plötzlich ein Licht auf. „Ihr wollt wohl jetzt in so ’ne Homo-Bar? Pfui Luzia!“
    „Ja, genau da wollen wir hin!“ sagte Baldrian und legte das Geld für die Bedienung auf den Tisch.
    „Pfui Luzia noch mal!“ wiederholte die Dicke. „Ihr verdammten fallüstrischen Prostis! Das bringt doch wohl nichts mit zwei Männern, oder?“
    „Was weißt du denn davon? Hast du schon mal probiert, zwei Männer zu sein?“
    „Ich meine nur, ääh... hmmm, wie macht ihr es denn eigentlich?“
    „Wir haben natürlich einen künstlichen Kitzler, um dran zu lecken, und Plastikbrüste, um dran rumzufummeln. So machen wir’s.“ Die Frau hielt Maulaffen feil vor Verblüffung. Genau so hatte sie es sich vorgestellt.
    Baldrian und Petronius blieben draußen im Regen stehen und lachten. „Wollen wir jetzt zur Homo-Bar?“ fragte Petronius.
    Baldrian faßte ihn unter. „Genau da wollen wir hin.“ Sie grinsten und gingen schräg über die Straße. In einer Einfahrt hockte eine Frau mit gespreizten Schenkeln und pinkelte, so daß ein schmales Rinnsal unter ihr hervorfloß. Sie schwankte leicht vor und zurück und summte ein paar Töne, die entfernt wie May, Lis und Beths letzter Hit klangen.
    „Frauen pinkeln heutzutage überall hin. Nirgends können wir in der Stadt rumlaufen, ohne mit ihrer Pisse Bekanntschaft zu machen.“
    „Die können einfach die Klappe an ihrer Hose aufmachen.“
    „Wir haben es nicht so gut.“
    „Genau, bei uns ist das viel komplizierter.“
    „Frauen sind ja sowieso viel praktischer eingerichtet als Männer“, tönte Petronius. Er fühlte sich

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