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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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… er war jetzt Mario di Cardone, der reiche Junggeselle, der gerne eine schöne Frau heiraten wollte und jetzt auf ein nettes Abenteuer wartete.
    Fluchend, wie es nur ein Italiener kann, schritt er auf den dunklen Wagen zu. Als er vor dem Kühler stand, durchfuhr es Corner wie vom Blitz getroffen. Am Steuer saß eine Frau. Die Frau mit der Federkappe und dem Schleier über dem Gesicht. Und diese Frau lächelte ihm freundlich zu und nickte.
    In diesem Augenblick spürte er, wie er fror.
    Während er an den Wagen herantrat, versuchte er, einen Blick auf die hinteren Sitze zu werfen, denn dort, hinter dieser lächelnden Madonna, konnte ein Komplize sitzen. Sie mußte ja einen Helfer haben.
    Aber der Fond war leer! Schon hatte ihm die Frau den linken Wagenschlag geöffnet und ihn aufgefordert, einzusteigen.
    Corner folgte – völlig ahnungslos tuend – ihrer Einladung. Doch er ließ die Türe offen, er behielt sogar noch den rechten Fuß außerhalb des Wagens. Die Frau am Steuer schien es nicht zu merken. Sie beugte sich etwas vor und hielt ihm ihre offene Hand hin.
    »Guten Abend«, sagte sie. Ihre Stimme war dunkel.
    »Guten Abend.« Wie bei Bing, dachte Corner. Die Hand mit dem Giftring, der betäubt. Sie hat den Stachel in ihrer hübschen Hand verborgen.
    Er versuchte – so gut es eben im Sitzen ging – die Andeutung einer Verbeugung. Dann reichte er ihr seine rechte Hand. Er behielt dabei seine Handschuhe an, denn unter ihnen, auf der Handfläche, trug er eine dünne Leichtmetallplatte, die kein Stachel zu durchdringen vermochte. Ein wenig zögernd, wohl wegen dieses ungewöhnlichen Verhaltens, nahm die Dame die Hand entgegen und drückte sie. Dann zog sie sie zurück und sah Corner an, als warte sie auf etwas.
    Du wirst enttäuscht sein, dachte Corner voll Schadenfreude, weil ihm diese Überraschung so gut gelungen war.
    »Ich habe meinen Wagen um die Ecke stehen«, sagte er dann betont. »Wenn Sie vorausfahren, folge ich Ihnen, gnädige Frau. Wie hatten Sie sich den Ablauf des heutigen Abends vorgestellt?«
    Die Dame am Steuer des hellgrauen Bentley blickte wie starr in das Gesicht Corners. Sie wird unsicher, dachte er Inspector … das hat sie bisher noch nicht erlebt. Der Stachel wirkt nicht … der Kavalier wird nicht besinnungslos und kann nicht weggefahren werden. Er lächelte.
    »Sie wollten mich kennenlernen, Mr. Cardone?« Die dunkle Stimme vibrierte etwas … Erregung schwang in ihr, vielleicht auch Enttäuschung.
    »Sie haben geschrieben …«
    »Auf Chiffre B 10/54 an das Institut ›Die Ehe‹.«
    »Ja.«
    »Sie sind diese Chiffre B 10/54?«
    »Nein, ich bin eine Klientin dieses Instituts.«
    Lügnerin, urteilte Corner. Sein Lächeln wurde breiter. In aller Ruhe und ohne es zu verbergen, musterte er die Dame. Sie schien mittelgroß zu sein. Ein kostbarer Nerz umhüllte ihre Schultern. Sie trug ein hellbraunes Kostüm im strengen Herrenschnitt. Das Gesicht war leider nicht zu identifizieren, der Schleier ließ nur Konturen erkennen. Helle Haare hat sie jedenfalls, notierte Corner noch in seinem Gedächtnis. Den Bruchteil einer Sekunde hatte er nicht aufgepaßt.
    Auf diesen Augenblick hatte die Frau jedenfalls gewartet. Blitzschnell zog sie die Beine an, zielte damit auf Corner und stieß den Inspector mit einer kräftigen Vorwärtsbewegung aus dem Wagen.
    Noch im Fallen warf sich Corner auf seine linke Seite und versuchte, mit der rechten Hand an die Pistole zu kommen, die ihm Bennols – der gute Bennols – gegeben hatte.
    Da heulte schon der Motor auf. Der Wagen setzte ruckartig zurück – und Corner entkam nur durch eine reflexartige Drehung den quergestellten Vorderrädern.
    Corner hörte erneut die Kupplung – und wälzte sich schnell in die schützende Hecke. Das war sein Glück, denn nun schoß der Wagen vorwärts. Er überfuhr die Stelle, an der Corner noch Sekundenbruchteile zuvor gelegen hatte.
    Sie will mich überfahren … dieses Aas, diese Canaille … durchfuhr es den Inspector. Sie allein hat die Männer umgebracht … jetzt weiß ich es … keiner hat ihr geholfen … keiner lauert im Hintergrund … sie hat keine Helfer und keine Mitwisser … sie allein ist der Mörder von fünf Männern! Und während diese Gedanken durch seinen Kopf jagten, schoß er auf die Reifen des hellgrauen Bentley.
    Zwei Stahlmantel … dann peitschte die Leuchtspur durch den Regen …
    Corner schoß weiter. Er jagte das ganze Magazin hinter dem Wagen her und wunderte sich, daß dieser weiterfuhr. Ich

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