Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezine
Vom Netzwerk:
der Junge, daß sie geöffnet und wieder geschlossen wurde.
    „Es hat uns jemand hergebeten, der jetzt bestimmt schon auf uns wartet“, überlegte er. „Wie soll dieser jemand aber erfahren, daß wir hier sind, wenn wir kein Zeichen von uns geben?“
    Also räusperte er sich und rief: „Hallo! Hallo! Wir sind da! Vor dem Kraftwerk!“
    Gleich darauf blitzte ein gelber Lichtschein im Inneren des Hauses auf. Axel schaltete nun auch seine Taschenlampe ein und leuchtete in das Kraftwerk. Ungefähr drei Meter vom Fenster entfernt, erkannte er einen unförmigen Kasten aus Metall, in dem wahrscheinlich der Generator { * } untergebracht gewesen war. Axel hörte Schritte, konnte aber niemanden sehen. Wieder quietschte die Tür.
    Doch in diesem Moment flammte noch ein Licht auf und leuchtete ihm direkt ins Gesicht. Der Junge hob rasch die Hand und hielt sie vor die Augen. Zwischen den Fingern versuchte er zu erspähen, mit wem er es zu tun hatte. Plötzlich schwenkte der Lichtstrahl von ihm weg und wurde zur Decke gerichtet. Dabei streifte er von unten das Gesicht eines Mannes. Durch diese Gruselbeleuchtung erhielt es ein gespenstisches und schockierendes Aussehen.
    „Der... der Chinese! Der Chinese!“ keuchte Axel und taumelte nach hinten.
    „Axel, da kommt jemand“, schrie Poppi. „Es kommt jemand auf uns zugerannt! Schritte! Ich kann die Schritte genau hören!“
    „Wir verschwinden! Taschenlampen aus und weg! Paß auf, daß du nicht ins Wasser fällst!“ stieß der Junge hervor. Obwohl die Nachtluft ziemlich kühl war, schwitzte er am ganzen Körper. Er packte Poppi am Arm und zog sie mit sich.
    „Halt! Bleibt stehen!“ rief eine hohe Stimme ihnen nach. Doch die beiden dachten nicht daran. Sie überquerten den Bach und stolperten und hasteten weiter. Das Dornengestrüpp zerkratzte ihre Beine, und beide Knickerbocker spürten vom Laufen ein brennendes Gefühl in der Brust. Doch sie achteten nicht darauf. Sie blieben erst wieder stehen, als sie die Tür des Hauses von Tante Fee hinter sich abgesperrt hatten.
    Was war hier im Gange?
    „Zusammenhänge kann ich bis jetzt fast keine erkennen“, stellte Lieselotte am nächsten Tag fest. Die Knickerbocker-Bande war nun endlich wieder komplett und hatte sich zu einer Beratung auf dem Balkon von Axels Zimmer versammelt. Das Superhirn Lilo hatte viele kleine Zettel vor sich ausgebreitet. Axel hatte darauf alle Vorkommnisse der vergangenen Tage notiert.
    Dominik war auch einiges unklar. „Wer war die zweite Gestalt gestern nacht beim Kraftwerk?“
    Poppi und Axel konnten diese Frage nicht beantworten. Sie hatten die andere Person nicht gesehen. „Zu welchem Zweck hat euch der Chinese überhaupt hinbestellt? Hatte er nur im Sinn, euch zu erschrecken?“ überlegte Dominik laut.
    Lieselotte schüttelte den Kopf. „Ich glaube, diese Fragen bringen uns nicht weiter, da wir ohnehin keine Antworten wissen. Aber ich möchte euch etwas ganz anderes erzählen.“
    „Was denn? Wir sind ganz Ohr!“ sagte Axel gespannt.
    „Du hast doch erwähnt, daß es im Wald nach Marzipan geduftet hat.“
    Ihr Knickerbocker-Kumpel nickte.
    „Das hat mich an ein Kapitel aus dem Chemiebuch erinnert“, setzte Lieselotte fort. „Da wurde ein Gift beschrieben, das nach Mandeln gerochen hat. Allerdings nach bitteren Mandeln. Es ist Blausäure.“
    Dominik bog sich vor Lachen. „Der Witz des Jahres“, grölte er. „Ein Gauner geht durch den Wald und vergiftet die Tannen mit Blausäure! Oder vielleicht war es die ,Horror-Kuh’ persönlich! Also ich halte das alles für übertrieben!“
    „Ist es aber nicht!“ verteidigte sich Axel. „Schaut, so hat dieses Rindvieh ausgesehen!“ Der Junge versuchte, die großen Augen und die geblähten Nüstern der Monsterkuh nachzuahmen, um seinen Freunden die Gefährlichkeit der Kuh deutlich zu machen. Doch für seine Grimasse erntete er nur schallendes Gelächter.
    Lieselotte zwirbelte ihre Nasenspitze zwischen den Fingerspitzen, weil sie so besser nachdenken konnte.
    „Ich bin sicher, Axels Bericht stimmt. Und das bedeutet, irgend etwas muß diese Kuh verändert haben“, äußerte sie ihren Verdacht. „Schulbücher sind ja manchmal wirklich äußerst nützlich. Ich habe da nämlich im Englischbuch eine Geschichte gefunden... Allerdings geht es darin um Schweine, die plötzlich wie Hasen hüpfen.“
    „Aber weshalb haben sie das getan?“ wollte Dominik wissen.
    „Weil ihnen jemand eine Art Juckpulver für innen in das Futter gemischt hat. Es hat

Weitere Kostenlose Bücher