Die Tonne mit dem Totenkopf
Verlängerung war ein dünner Stift angeschraubt, der eindeutig eine Kugelschreibermine beinhalten mußte. Dominik drückte auf einen kleinen Metallknopf am hinteren Ende. Erstaunt pfiff er durch die Zähne. Die Mine war nicht aufgetaucht. Dafür war eine winzige Klappe an der dicken Walze aufgesprungen.
„Was hast du da?“ wollte Lilo wissen. Dominik zeigte den anderen den geheimnisvollen Kugelschreiber.
„In dem ist etwas eingebaut!“ stellte Poppi überrascht fest. Unter der Klappe befanden sich nämlich drei winzige Knöpfe.
Auch Frau Kunstmann war an dem Kugelschreiber sehr interessiert. „Ich glaube, ich weiß, was das ist“, murmelte sie. „Es handelt sich dabei um das kleinste elektronische Notizbuch der Welt. Es ist eine Art Mikro-Tonbandgerät. Allerdings ist kein Tonband eingebaut. Die Sprache wird auf einem Mikrochip gespeichert. Woher hast du das, Junge?“
Dominik zuckte mit den Schultern. Im Augenblick fiel ihm das nicht einmal ein. „Ohja“, rief er, „ich habe dieses Gerät gefunden. Auf der Wiese vor dem Hof des Schiller-Bauern!“
„Es sind Buchstaben eingraviert. Ein C, ein P und ein M“, stellte Lilo fest.
„Mich würde es interessieren zu erfahren, wie man das Ding in Aktion setzt“, meinte Dominik. „Ich möchte gerne wissen, ob etwas aufgenommen ist.“
Nathalie Kunstmann nahm ihm den Kuli ab und hantierte an den winzigen Knöpfen. Es ertönte zuerst ein Klick und dann eine elektronische Stimme: „Die gespeicherten Daten sind geheim. Bitte geben Sie Ihren Kenn-Code ein!“ forderte sie.
„Verdammt“, fluchte die junge Frau und lächelte darauf entschuldigend. „Diesen Code kennt nur der Besitzer. Wir können an die Nachricht nicht heran!“
„Wie kann man den Code eingeben?“ wollte Dominik wissen. „Was muß man dazu tun?“
Nathalie deutete auf die kleinen Knöpfe, von denen einer rot, einer blau und einer schwarz war. „Du mußt – soviel mir bekannt ist – zum Beispiel zweimal den roten, dreimal den blauen und einmal den schwarzen drücken. Dann hörst du die Aufzeichnungen. Die Variationen sind natürlich gigantisch. Den richtigen Code zu erraten, halte ich für unmöglich!“
„Das wollen wir sehen“, sagte Dominik und ließ das technische Wunderding wieder in seinem Hosensack verschwinden.
Wo ist Axel?
Tante Fee wollte Nathalie Kunstmann zum Abendessen einladen, doch diese lehnte ab. Sie war plötzlich unruhig und nervös geworden und wollte rasch wieder wegfahren.
„Ich werde meine Kollegen sofort losschicken“, versprach sie den Knickerbockern. „Sie werden den eingestürzten Keller nach Spuren des Giftes untersuchen. Und diesem Bauern werden sie auch einen Besuch abstatten. Ich halte euch auf dem laufenden, denn ich weiß, daß ihr die Wahrheit sagt.“
Diese Aussage tat den Junior-Detektiven sehr wohl. Sie gaben Nathalie Tante Fees Telefonnummer und winkten ihrem Auto lange nach.
Erst jetzt bemerkten Lilo, Dominik und Poppi, daß Axel fehlte.
„Äh... Tante Fee? Hast du Axel vielleicht ins Dorf geschickt, um etwas zu besorgen?“ erkundigte sich Lilo vorsichtig, als sie die Küche betrat.
„Nein, wie kommst du auf diese Idee?“
„Nur so... er... er ist nämlich ins Dorf gegangen!“ lachte Lieselotte verlegen. „Bestimmt kommt er bald zurück!“
Tante Fee schaute das Mädchen völlig verdutzt an. Sie verstand wieder einmal kein Wort. Doch das war sie bei der Knickerbocker-Bande schon gewohnt.
Poppi erschien im Türrahmen. „Lilo“, stieß sie hervor. Dem Superhirn war sofort klar, daß etwas geschehen war. Das erkannte sie an Poppis Tonfall.
„Lilo, bitte komm doch kurz in unser Zimmer. Ich muß dir etwas zeigen!“
„Aber... das Essen...“, weiter kam die dickte Tante nicht. Die beiden Mädchen waren schon davongezischt.
Im Zimmer der Mädchen hockte Anton auf dem Bett. Er war noch immer von Kopf bis Fuß mit Lehm beschmiert. Zum Waschen hatte er bisher keine Zeit gefunden.
„Axel ist wirklich nicht da?“ fragte er ängstlich.
„Nein, wieso?“ wollte Lilo wissen. In Stichworten schilderte der Junge, was vorgefallen war. Er war durch die Heuluke auf den Hof zurückgekehrt und hatte gehofft, Axel dort zu treffen. Doch sowohl der Lastwagen als auch der Knickerbocker waren verschwunden. Deshalb war Anton zu Tante Fee gekommen und über den Balkon in das Zimmer der Mädchen geklettert.
Da ertönte ein Schrei im Nebenzimmer. In der nächsten Sekunde stürzte Dominik in das Zimmer. Den rätselhaften
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