Die Tonne mit dem Totenkopf
sich über den schlechten Einfluß beschwert, den ihr auf seinen Neffen ausübt. Der Junge ist seit gestern abgängig. Sein Onkel vermutet, ihr habt ihm irgendwelche idiotischen Flausen in den Kopf gesetzt!“
Betroffen schauten sich Axel, Lilo, Poppi und Dominik an. Anton fort? Wieso das?
Am späten Nachmittag saßen die vier Freunde hinter dem Hühnerhof in der Wiese und schüttelten immer wieder die Köpfe. So eine Pleite! Dieser Polizei-Inspektor hatte sie als komplette Dummköpfe hingestellt. So eine Niederlage hatten sie noch nie erlitten.
„Nein, wir sind keine Schaumschläger!“ sagte Lilo schließlich bestimmt. „Wir haben Beobachtungen gemacht, die wir leider nicht beweisen können. Dieser Herr Dienstbier hatte kein Recht, uns in Grund und Boden zu reden.“
Poppi war noch immer ziemlich zerknirscht. „Ich habe sofort ein schlechtes Gewissen bekommen, als er mit uns gesprochen hat. Dabei... dabei brauche ich doch wirklich keines haben!“
„Nein, wirklich nicht!“ rief Axel. „Wir sollten die Sache trotzdem weiterverfolgen. Den Keller im Berg kann schließlich auch der Schiller-Bauer zum Einsturz gebracht haben! In der Nacht! Und die Fässer hat er abtransportiert. Aber wohin?“
„Aber was ist mit Anton geschehen?“ rätselte Dominik. „Ihm gilt der größte Teil meiner Sorge.“
Ein lautes Räuspern hinter den vieren ließ sie erschrocken in die Höhe fahren.
„Aber, aber, nicht so schreckhaft!“ lachte eine freundliche Stimme. Sie gehörte einer jungen Frau in Jeans und Pullover. Sie hatte ihr Haar seitlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der munter auf und nieder wippte.
„Nathalie Kunstmann ist mein Name!“ stellte sie sich vor. „Seid ihr die berühmte ,Knickerbocker-Bande'?“
Lilo musterte sie mißtrauisch. „Ja, wieso?“
„Ich muß dringend mit euch reden!“
„Und weswegen?“ forschte Lilo weiter.
Die junge Frau ließ sich neben die Bande ins Gras sinken. „Ich bin Mitglied der Umweltschutz-Organisation ,Grüner Planet’. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Umweltzerstörern auf die Spur zu kommen und ihre dreckigen Geschäfte aufzudecken.“
Nun hellte sich Lieselottes Miene auf. Das klang ja sehr interessant.
„Ich habe erfahren, ihr hättet Fässer in einer Höhle gefunden?“ Nathalie Kunstmann blickte die vier fragend an.
Wie auf Kommando begannen alle vier nun gleichzeitig zu erzählen. Endlich war da jemand, der ihnen glaubte.
„Es ist zwar noch ein bißchen verworren“, meinte die Umweltschützerin schließlich, „aber ich habe nun einen ungefähren Eindruck von allem gewonnen.“
„Was werden Sie unternehmen?“ wollte Axel wissen.
Die junge Frau blickte nachdenklich auf die Wolken, die über den Himmel zogen. „Ich denke, es wäre gut, wenn ihr mir helfen würdet. Gemeinsam kommen wir dieser Sache auf den Grund. Es gilt herauszufinden, ob es sich tatsächlich um Giftmüll handelt oder nicht!“ meinte sie schließlich.
„Axel!!!“ ertönte die Stimme von Tante Fee aus dem Haus. „Axel, Telefon! Schnell!“ Der Junge sprang auf und stürzte davon. Er hatte wieder einmal vergessen, den Telefonapparat auf den Tisch neben Tante Fees Sofa zu stellen.
„Ja, hallo?“ meldete er sich.
Am anderen Ende der Leitung keuchte jemand. „Axel, ich bin es! Anton“, kam eine leise Stimme.
„Anton!“ rief der Knickerbocker aufgeregt. „Wo steckst du?“
„Im Dorf... ich muß dir etwas Wichtiges sagen!“
„Ja, was?“ rief Axel in den Hörer.
„Ich habe mich heute nacht auf dem Heuboden versteckt, weil ich vor meinem Onkel Angst gehabt habe. Er ist wieder gekommen...!“
„Dein Onkel?“
„Nein, nein, der Lastwagen! Onkel Gert hat mit dem Traktor die Fässer geholt und in der Scheune versteckt. Vor ein paar Minuten ist dann der Laster angefahren. Ein Mann und mein Onkel verladen jetzt die Tonnen!“
In Axels Kopf rotierten die Gedanken. Wo werden die Giftfässer jetzt hingebracht? Wo werden sie als nächstes versteckt? Die Knickerbocker-Bande mußte unbedingt beweisen, daß es die Tonnen wirklich gab! Doch nun drängte die Zeit.
„Anton, komm zum Hof von Tante Fee“, rief Axel ins Telefon. „Ich kümmere mich um den Lastwagen!“
Der sprechende Kugelschreiber
Axel rannte so schnell er konnte. Er war ein gut trainierter Läufer und so schaffte er es, den Weg zum Schiller-Hof in nur sieben Minuten zurückzulegen.
Er lief rund um das Gehöft zu der Luke für das Heu. Zum Glück war sie nicht verriegelt, und er
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