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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezine
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die Lippen bekam.
    „Natürlich kein Benzin, sondern Wasser!“ lachte Herr Herzog. „Ich wette, die... na, wie heißt sie... die... Namen kann ich mir nie merken... die Sekretärin vom Chef...“
    „Frau Klotsch...“, half ihm der Portier weiter.
    „Genau die!“ jubelte Herr Herzog. „Die wartet bestimmt schon. Hat sicher große Mühe, den Chef abzulenken. Aber Sie schauen mich an, als wäre ich die Großmutter eines Mondkalbes. Wissen Sie denn nichts von der Geburtstagsüberraschung für den Chef?“
    Stumm schüttelte der Wächter den Kopf.
    „Typisch“, schimpfte der Kutscher. „Ihnen sagt man nichts. Aber jetzt wissen Sie es. Und nun muß ich schnell weiter. Ich werde schon ungeduldig erwartet. Schranken auf, bitte!“
    Wie ein Wasserfall hatte Herr Herzog auf den fassungslosen Portier eingeredet. Dieser wankte nun völlig verdutzt in sein Häuschen und drückte auf einen Knopf. Mit Schwung hoben sich die Schranken.
    Bevor der Wächter noch zum Überlegen kam, war die Kutsche schon auf das Werksgelände eingebogen.
    „Soll ich jetzt in der Direktion anrufen und sagen, daß die Kutsche kommt?“ überlegte der Portier. Doch dann verwarf er die Idee. Damit konnte er doch nur die Überraschung zerstören. Er begnügte sich lieber mit Ohrläppchenzupfen.
    Axels Plan hatte also funktioniert. Die Knickerbocker-Bande befand sich in der streng bewachten Firma „Penelope“.
    Herr Herzog mußte ein paar Runden über das Gelände drehen, bis er endlich die Forschungsabteilung gefunden hatte. Es handelte sich um ein vierstöckiges, graues Gebäude, bei dem fast alle Fenster vergittert waren. Auf den ersten Blick wirkte es ein wenig wie ein Gefängnis.
    Der Kutscher hielt neben dem Tor und klopfte nun ebenfalls dreimal kurz und dreimal lang.
    Die Seitentür der Kutsche ging vorsichtig auf, und vier geduckte Gestalten krochen aus dem Gefährt.
    „Ich warte draußen, an derselben Stelle wie vorhin. Sonst wird der Portier mißtrauisch. Falls ihr in einer halben Stunde nicht zurück seid, verständige ich die Polizei!“ flüsterte ihnen Herr Herzog zu. Die vier Knickerbocker hoben die Daumen und zeigten damit „Geht in Ordnung!“.
    Auf jeden Fall hatten sie alle ein mulmiges Gefühl, als sie auf die Doppelflügel-Glastür zusteuerten, auf der in großen schwarzen Buchstaben stand:
    FORSCHUNG – UNBEFUGTEN IST DER ZUTRITT STRENGSTENS VERBOTEN
    Weder Axel noch Lilo oder Poppi und Dominik bemerkten die winzige Video-Kamera, die über der Tür befestigt war. Völlig lautlos hatte sie sich in die Richtung der Kinder gedreht. Und genauso lautlos schob sich nun das Objektiv nach vorne.
    Nicht einmal hundert Meter entfernt, in einem dunklen Raum mit mindestens zwanzig Fernsehgeräten, standen zwei Personen.
    Auf den Bildschirmen konnten sie das gesamte Werksgelände überblicken. Doch ihre Aufmerksamkeit galt nur einem einzigen Monitor { * } .
    Auf ihm waren groß und deutlich die vier Knickerbocker zu erkennen.
    „Herzlich Willkommen“, murmelte eine der beiden Personen. „Wir haben euch bereits erwartet! Das Spiel kann beginnen!“
    Es folgte ein Lachen, das wie ein trockenes, keuchendes Husten klang.
    Gespannt beobachteten die beiden auf dem Bildschirm, wie Lieselotte versuchte, die Tür aufzuziehen. Sie gab sofort nach und öffnete sich. Die vier Knickerbocker verschwanden von der Bildfläche, tauchten aber wenige Sekunden später auf dem nächsten Fernseher wieder auf.
    Sie hatten die Köpfe eingezogen und blickten sich ängstlich um. Sehr langsam – Schritt für Schritt – tappten sie durch einen langen Gang, von dem zahlreiche Türen wegführten.
    Neben jeder Tür befand sich ein kleines Kästchen mit Tasten – wie auf einem Taschenrechner.
    „Dekodiert?“ fragte die eine Person die andere. Ein kurzes Nicken war die Antwort. „Sie können nun drücken, was sie wollen. Die Tür springt auf jeden Fall nach einer Weile auf. Ich meine, die Tür zum großen Labor!“
    „Und dann?“
    „Wenn sie drinnen sind, fällt sie wieder zu... und danach läßt sie sich nicht mehr öffnen!“
    Wieder ertönte das krächzende, böse Lachen.

Gelber Qualm
     
     
    Starr standen die vier Freunde auf dem langen Gang und hielten die Luft an. War außer ihnen jemand im Gebäude? Der Portier hatte behauptet, es befänden sich noch andere hier. War Frau Kunstmann auch dabei? Suchten sie überhaupt am richtigen Ort?
    „Was jetzt?“ wisperte Poppi.
    Dominik zuckte mit den Schultern. Er hatte keine Idee. Aber wozu hatten sie

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