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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nachhaken, als die Tür aufging und eine Gruppe Uniformierter, gefolgt von Hynds, Hawes und Siobhan, zu den Streifenwagen lief. Hawes suchte Wards Blick, worauf dieser angestrengt auf seine Zigarette starrte. Das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb.Ward war eindeutig nicht interessiert.
    »Kleiner Betriebsausflug?«, fragte Rebus Siobhan.
    »Gerade ist der Durchsuchungsbefehl gekommen.«
    »Ist noch ein Plätzchen frei?«
    Sie sah ihn an. »Sie gehören nicht mehr...«
    »Ich bitte Sie, Siobhan. Kommen Sie mir nicht auf die Tour.«
    »Warum so interessiert?«
    »Wer sagt denn, dass ich interessiert bin? Ich will bloß eine
Weile weg von hier.« Er wandte sich an Ward. »Erklärst du’s den anderen?«
    Ward nickte ohne große Begeisterung. Er hatte noch ein paar Fragen gehabt, und jetzt ließ Rebus ihn einfach stehen.
    »Red mit Jazz und Francis«, sagte Rebus zu ihm. Dann trat er seine Zigarette aus und lief zu Siobhans Auto. Phyllida Hawes räumte gerade den Beifahrersitz und setzte sich nach hinten zu Hynds. Anscheinend hatte Siobhan sie darum gebeten.
    »Danke, Phyl«, sagte Rebus und nahm Platz. »Also, wohin fahren wir?«
    »Nach Inveresk. Malcolm Neilson hat dort ein Haus.«
    »Ich dachte, er wohnt in Stockbridge?«
    Hynds beugte sich vor. »Er benutzt die Wohnung vor allem als Atelier. Die Lichtverhältnisse sind da wohl besonders gut.«
    Rebus ging nicht darauf ein. »Also erst Inveresk und dann Stockbridge?«
    Siobhan schüttelte den Kopf. »Linford und Silvers leiten eine zweite Einsatzgruppe. Sie fahren nach Stockbridge.«
    »Und Neilson schmort unterdessen in einer Zelle?«
    »Gill Templer und Bill Pryde leisten ihm Gesellschaft.«
    »Die beiden haben doch seit Jahren kein Verhör geführt.«
    »Sie haben aber auch niemanden entkommen lassen«, warf Phyllida Hawes ein. Rebus sah in den Rückspiegel und erwiderte ihr Lächeln.
    »Was wollen wir dort eigentlich finden?«, fragte er Siobhan.
    »Keine Ahnung«, murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Vielleicht hat er ja Tagebuch geführt«, sagte Hynds.
    » Warum ich ein kaltblütiger Mörder bin «, schlug Hawes als Titel vor.
    »In Inveresk wohnt sich’s nett«, dachte Rebus laut nach. »Der Job als Maler scheint ja ziemlich einträglich zu sein.«

    »Er hat auch noch ein Haus in Frankreich«, berichtete Hawes. »Das aber, wie ich leider feststellen muss, nicht von uns durchsucht werden wird.«
    Siobhan wandte sich an Rebus. »Die örtliche Gendarmerie wird sich darum kümmern, sobald wir jemanden gefunden haben, der genug Französisch kann, um sie um Amtshilfe zu bitten.«
    »Das könnte dauern.« Rebus sah in den Rückspiegel. »Vielleicht liegt ja dort das Tagebuch.«
    » Parce que je suis un tueur avec le sang froid «, meinte Hynds. Stille trat ein. Siobhan sprach zuerst.
    »Warum haben Sie nicht gesagt, dass Sie Französisch sprechen?«
    »Mich hat keiner gefragt. Außerdem wollte ich bei der Durchsuchung dabei sein.«
    »Sobald wir zurück sind«, erwiderte Siobhan kühl, »werden Sie es DCI Pryde sagen.«
    »Ich weiß nicht, ob mein Französisch für ein offizielles Schreiben ausreicht.«
    »Wir besorgen Ihnen ein Wörterbuch«, meinte Siobhan.
    »Ich helfe Ihnen gern«, bot Rebus an.
    »Und wie gut können Sie Französisch?«
    »Ich sage nur: nul points .«
    Vom Rücksitz kam Gelächter. Siobhans Miene wurde starr. Sie umklammerte das Lenkrad fester, so als sei es momentan das Einzige in ihrem Leben, was sie unter Kontrolle hatte.
    Sie hatten einige der gefährlicheren Viertel Edinburghs durchquert - Craigmillar und Niddrie - und fuhren nun über die Stadtgrenze nach Musselburgh, der selbst ernannten »Honest Toun«. Hynds fragte, woher dieser Name komme, aber keiner wusste es. In Inveresk, einer reichen Siedlung am Rand der Stadt, gab es nur wenige Neubauten. Die meisten Häuser waren alt, groß und frei stehend, hinter hohen Mauern verborgen oder am Ende einer langen, gewundenen Einfahrt
gelegen. Ein idealer Ort für Politiker und Fernsehstars, um sich den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit zu entziehen.
    »Hier war ich noch nie«, sagte Hynds, während er aus dem Fenster schaute.
    »Ich auch nicht«, meinte Hawes.
    Inveresk war nicht groß, und sie hatten keine Mühe, Neilsons Haus zu finden. Zwei Streifenwagen standen bereits vor dem Eingang, denn man hatte die nächstgelegene Polizeiwache über die Durchsuchung informiert. Auch die Presse war da, in der Hoffnung auf Fotos von beschlagnahmten Beweisstücken. Das einstöckige

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