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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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voreinander?
    » Keine Sorge«, versicherte Gray ihm, »du kannst Jazz vertrauen.«
    »Ihm wird auch nichts anderes übrig bleiben«, fügte Jazz hinzu, »wenn wir seinen kleinen Plan durchziehen wollen.«

    Es herrschte Schweigen, bis Rebus wieder in der Lage war zu sprechen.
    »Ihr seid also mit von der Partie?«
    »Gut möglich«, sagte Gray.
    »Wir müssen aber erst noch etwas mehr wissen«, erklärte Jazz. »Einzelheiten über die Lagerhalle.Wir wollen die Sache doch professionell angehen, oder?«
    »Unbedingt«, sekundierte Gray.
    »Klar«, sagte Rebus, dessen Mund plötzlich ganz trocken war. Die Idee war nur als eine Art Visitenkarte gedacht. Es gibt überhaupt keinen »kleinen Plan«… oder doch?
    » Alles in Ordnung, John?«, fragte Jazz.
    »Hat vielleicht kalte Füße gekriegt«, fügte Jazz hinzu.
    »Nein, nein, das ist es nicht«, brachte Rebus hervor. »Es ist bloß… na ja, über so was nachzudenken, ist ja schön und gut...«
    »Aber es dann auch zu tun, ist etwas vollkommen anderes.« Jazz nickte verständnisvoll.
    Wenn ihr Arschlöcher Bernie Johns’ Geld habt, wieso wollt ihr dann noch mehr?
    » Wär’s möglich, dass du dich ein bisschen auf dem Gelände umsiehst?«, fragte Gray. »Wir bräuchten zum Beispiel einen Grundriss.«
    »Kein Problem«, erwiderte Rebus.
    »Gut, fangen wir also damit an. Weiß man’s, John? Das Ganze kann sich immer noch als Windei entpuppen.«
    »Ich hab mir was überlegt«, sagte Rebus, der inzwischen die Fassung wiedergewonnen hatte. »Vielleicht brauchen wir noch einen vierten Mann. Was haltet ihr von Tam Barclay?«
    »Tam wär nicht schlecht«, sagte Jazz leidenschaftslos, »aber der kleine Allan wäre mir, glaube ich, lieber.« Er tauschte einen Blick mit Gray, und der nickte.
    »Allan ist der Richtige«, bekräftigte Gray.
    »Wer redet mit ihm?«

    »Überlass das uns, John - kümmer du dich um die Lagerhalle.«
    »Von mir aus«, sagte Rebus und holte seinen Becher aus dem Automaten. Er starrte die Flüssigkeit an und versuchte sich zu erinnern, ob er auf die Taste für Tee, Kaffee oder Selbstzerstörung gedrückt hatte. Er musste mit Strathern reden. Aber was genau sollte er ihm sagen? Undenkbar, dass der »Überfall« tatsächlich stattfinden würde, völlig undenkbar. Was konnte er ihm also sagen?

22
    Um sechzehn Uhr zehn wurde Malcolm Neilson unter dem dringenden Tatverdacht des Mordes an Edward Marber verhaftet. DC Grant Hood, der den Auftrag bekommen hatte, sich um die Pressearbeit zu kümmern, war ganz in seinem Element. Zwei Mordfälle, zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Zeitungen und Fernsehsender wollten alles über die beiden Fälle wissen, und er war derjenige, den sie mit Fragen löchern würden. Hood wusste, welche, und lief auf der Suche nach Antworten im CID-Büro herum. Er war kurz nach Hause gegangen, um einen dunkelgrauen Anzug anzuziehen, den er sich bei Ede and Ravenscroft hatte schneidern lassen. Die Ärmel waren nachträglich gekürzt worden, damit man die weißen Manschetten mit den goldenen Manschettenknöpfen sehen konnte.
    Hood behauptete, sich nur wegen der Kameras in Schale zu werfen. Er müsse professionell wirken. Manche stellten das in Zweifel.
    »Ist der schwul oder was?«, fragte Allan Ward Rebus.
    »Keine Sorge, Allan«, versicherte ihm Rebus. »Du bist nicht sein Typ.« Sie standen auf dem Parkplatz: Zigarettenpause. Das Team aus VR 1 grübelte immer noch über Dickie Diamonds Aussage nach. Die Meinungen reichten von »das
Papier nicht wert, auf dem sie steht« bis zu »jede Wette, dass Chib Kelly es war«.
    »Was meinst du?«, fragte Ward nun.
    »Ich finde, Tennant hat Recht«, antwortete Rebus. »Unsere Aufgabe ist es, Leute zu befragen. Die Entscheidung, ob uns jemand lauter Lügen aufgetischt hat oder nicht, treffen andere.«
    »Sieht dir gar nicht ähnlich, dich auf die Seite der Bowlingkugel zu schlagen«, meinte Ward.
    Wieder dieser Spitzname: Bowlingkugel . Rebus fragte sich, ob die anderen beiden ihn auch kannten.
    »Sag mal, Allan, haben Jazz und Francis schon mit dir gesprochen?«
    »Worüber?«
    »Damit ist die Frage eigentlich schon beantwortet.« Ward schaute so verwirrt drein, dass er Rebus Leid tat. »Wir haben etwas vor. Vielleicht brauchen wir noch Verstärkung.«
    »Worum geht’s?«
    Rebus tippte sich an die Nase. »Würdest du dir gern ein bisschen was nebenbei verdienen?«
    Ward zuckte mit den Achseln. »Kommt drauf an, wie.«
    Rebus nickte, sagte aber nichts weiter.Ward wollte gerade

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