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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sir.«
    »Na endlich.« Strathern atmete tief durch. »Ich höre.«
    »Man hat uns einen alten Fall vorgelegt.«
    »Den Sie als Team lösen sollen, richtig? Klingt, als wäre Archie Tennant Ihr Dozent.«
    »Stimmt. Das Problem ist nur -« Rebus unterbrach sich und überlegte, wie viel er seinem Chef erzählen sollte. »Na ja, Gray und ich, wir hatten beide mit dem Fall zu tun.«
    Stratherns Interesse war geweckt.
    »Gray war an den Ermittlungen vor Ort beteiligt und ich unser Ansprechpartner für zwei Idioten aus Glasgow, die nach Edinburgh gekommen sind, um jemanden zu suchen. Das war 95, in dem Jahr, in dem auch Bernie Johns...«
    Strathern sah ihn nachdenklich an. »Das muss ein Zufall sein«, sagte er. »Reiner Zufall.«
    »Tennant weiß also nichts über -«
    Strathern schüttelte den Kopf.
    »Und hat auch keine Anweisung bekommen, diesen speziellen Fall aufzurollen?«
    Erneutes Kopfschütteln. »Wollten Sie mich deshalb sprechen?«
    »Gray könnte auf den Gedanken kommen, dass es nicht bloß Zufall ist.«
    »Stimmt, das ist etwas unglücklich. Andererseits, wenn
Sie Ihre Karten richtig ausspielen, könnten Sie ihm dadurch näher kommen. Immerhin haben Sie jetzt etwas gemeinsam. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, Sir.Wäre es vielleicht möglich, dass jemand ihn fragt?«
    »Wen was fragt?«
    »DCI Tennant fragt, warum er ausgerechnet diesen Fall ausgesucht hat.«
    Strathern machte wieder ein nachdenkliches Gesicht und schürzte die Lippen. »Ich werde sehen, was ich tun kann. Zufrieden?«
    »Natürlich, Sir«, antwortete Rebus, aber er war nicht sicher, ob er selbst seinen Worten glaubte.
    Strathern wirkte zufrieden und stand auf. Die beiden Männer erreichten gleichzeitig die Tür. »Nach Ihnen«, sagte der Chief Constable. Er klopfte Rebus auf die Schulter. »Templer ist stinksauer auf Sie, wissen Sie das?«
    »Weil der Fall Marber ohne mein profundes Wissen nicht gelöst werden kann?«
    Strathern lächelte über den Scherz. »Weil Sie den Becher mit solcher Wucht geworfen haben. Das nimmt sie persönlich.«
    »Gehörte eben zu meiner Nummer, Sir«, sagte Rebus und öffnete die Tür.
    Er ging über den Flur zurück, überlegte es sich aber plötzlich anders und schlenderte stattdessen nach unten in die Lounge. Er brauchte jetzt eine Zigarette, hatte aber keine dabei. Ein Blick vor die Tür bestätigte ihm, dass sich dort zur Zeit kein einziger Nikotinjunkie herumtrieb. Es lag noch eine Schachtel auf seinem Zimmer, er musste sich bloß aufraffen, sie zu holen. Er konnte aber auch genauso gut ein bisschen hier herumlungern und auf einen barmherzigen Samariter hoffen.
    Das Gespräch mit Strathern hatte ihn nicht beruhigt. Er wollte sicher sein, dass der Fall Rico Lomax wirklich nur zufällig ausgewählt worden war. Und er wurde den Verdacht
nicht los, dass an der ganzen Sache weniger dran war, als es auf den ersten Blick schien.
    Kein Geheimplan besorgter Chief Constables.
    Kein Drogengeld.
    Keine Verschwörung zwischen Gray, McCullough und Ward.
    Nur der Fall Rico Lomax … und seine eigene Verwicklung darin. Denn John Rebus wusste mehr über Rico Lomax, als er zugegeben hatte.
    Sehr viel mehr.
    Ob Strathern das wusste? Ob Gray für Strathern arbeitete?
    Rebus rannte immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf und lief schwer atmend den Flur entlang. Ohne anzuklopfen stieß er die Tür auf, aber Andrea Thomsons Zimmer war leer. Der Chief Constable war nicht mehr da.
    Strathern wollte vermutlich zurück zum Hauptgebäude, ins Herrenhaus. Rebus kannte den Weg. Beeilte sich, ignorierte die jungen Uniformierten und ihr zackiges »Sir«. Strathern war vor einem der Schaukästen stehen geblieben, die den Hauptflur säumten, dessen Fenster auf den jetzt menschenleeren Übungsplatz hinausgingen. Kein Stuhl und kein Fallschirm mehr; kein X auf dem Boden.
    »Einen Moment noch bitte, Sir«, sagte Rebus leise.
    Strathern hob die Augenbrauen. Er stieß die nächstbeste Tür auf. Sie führte in einen Konferenzraum, in dem lediglich ein paar Reihen von Stühlen mit Schreibpult standen.
    »Wollen Sie Ihre Tarnung auffliegen lassen?«, zischte Strathern.
    »Ich brauche mehr Informationen«, erklärte Rebus. »Über jeden der drei.«
    »Ich dachte, das hätten wir alles schon besprochen. Je mehr Sie wissen, desto eher werden die drei Verdacht schöpfen.«
    »Wann haben sie das Geld geklaut? Woher wussten sie davon?
Wie kam es, dass sie bei den Ermittlungen zusammengearbeitet haben?«
    »John, nichts davon ist in

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