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Die Tore nach Thulien, Buch I: Dunkle Gassen: Wilderland (German Edition)

Die Tore nach Thulien, Buch I: Dunkle Gassen: Wilderland (German Edition)

Titel: Die Tore nach Thulien, Buch I: Dunkle Gassen: Wilderland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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schlich dort unten herum. Der Hauptmann riss die Augen auf. Sie versuchten es also noch einmal! Die Gestalt im Hof hielt jetzt eine Fackel in der Hand. Der Wagen , schoss es Taris durch den Kopf, Sie haben es auf den Wagen abgesehen! Im nächsten Moment lehnte er sich aus dem Fenster und rief:
    »Alarm! Soldaten Leuenburgs, Alarm! Der Feind steht in der Garnison!« Taris griff nach dem Schwertgehänge am Stuhl und rannte los. Zeit, um die Rüstung anzuziehen, war nicht mehr. Jetzt musste er schnell handeln, wollte er den Angreifer überwältigen. Mit großen Sprüngen hastete er den Gang entlang und die Treppe hinab. Mittlerweile erklangen überall Rufe. Taris glaubte für den Bruchteil einer Sekunde auch Waffengeklirr zu hören. Scheinbar hatten die Wachen vom Tor und der Vorratskammer den Angreifer bereits gestellt. Endlich erreichte er das Ende der Treppe und hastete in den Innenhof. Er musste sich kurz orientieren. Der Wagen hatte noch nicht wirklich Feuer gefangen. Die Metallbeschläge verhinderten bis jetzt ein effektives Übergreifen der Flammen, doch viel Zeit war nicht mehr. Hinter dem Wagen sah er verschwommene Schemen miteinander ringen. Taris rannte weiter. Im Vorbeilaufen erkannte er, dass einer der Wachen am Feuer die Kehle durchgeschnitten war, der anderen steckte ein metallener Stern in der Stirnplatte. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Gerade als er um den Wagen herumkam, musste er mit ansehen, wie die letzte der Torwachen zu Boden ging. Der Angreifer war komplett in schwarz gekleidet und sein Gesicht hinter einem Tuch, dass bis über den Nasenrücken lief, versteckt. Beeindruckt und schockiert zugleich zählte Taris zwei Tote und mindestens zwei Schwerverletzte, wobei er sich sicher war, dass der Angreifer die beiden Torwachen nicht am Leben gelassen hatte. Er selbst machte bis jetzt nicht den Anschein, als sei er verletzt oder auf irgendeine Weise beeinträchtigt. Dann war Taris am Angreifer heran. Ihm war klar, dass er äußerst vorsichtig vorgehen musste. Er trug keine Rüstung und das Gras war feucht. Ohne Stiefel würde es schwer werden, nicht auszurutschen. Nachdem er keinen Schild mitgenommen hatte, nahm er das Schwert in beide Hände. Sein Gegner hatte ihn inzwischen bemerkt und drang sofort auf ihn ein. Noch im Voranstürmen entledigte sich dieser seiner Fackel und warf sie im hohen Bogen auf das Dach des Wagens. Taris entging die Bewegung nicht, doch konzentrierte er sich nur noch auf den bevorstehenden Zusammenprall. Er wusste, dass sein Gegenüber ein sehr ernstzunehmender Gegner war. Immerhin hatte er mühelos vier Wachen überwältigt. Die Garnison war mittlerweile zum Leben erwacht. Die Gänge hallten wider von den Stiefeltritten der Soldaten, und Waibel erteilten ihren Männern laut schreiend Befehle. Noch war der Innenhof außer den beiden Kontrahenten leer, doch in wenigen Augenblicken würde sich das ändern. Einige der Männer hatten ihren Hauptmann wohl erkannt, denn aufgeregt und mit ausgestreckten Armen zeigten sie nach unten in den Innenhof.
    Funken schlagend trafen die beiden Waffen aufeinander. Die eine ein filigraner, gebogener Dolch und die andere ein Langschwert in der typischen Art der Leuenburger Stadtwache. Noch war nicht klar, welcher der beiden Kämpfer die Oberhand gewinnen würde. Beide fochten sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Doch obwohl der Kampf bisher nur Sekunden dauerte, kam er Taris schon jetzt wie eine Ewigkeit vor. Jede Bewegung, jede Aktion lief wie in Zeitlupe ab, war rein instinktiv und automatisch. Keine Zeit zum Denken, nur noch Aktion und Reaktion ohne jede Möglichkeit der Reflektion. Der schwarz Gekleidete kämpfte außergewöhnlich gut und irgendwie fremdartig. Seine Bewegungen entsprangen nicht der klassischen Schule des Reiches. Noch konnte Taris mithalten, doch ahnte er bereits, dass er dem Schwarzen unterlegen war. Der dachte scheinbar ähnlich und griff erneut an. Taris riskierte einen kurzen Blick auf die Gänge und Flure der Garnison. Immer mehr Wachen traten aus ihren Kammern, manch eine sogar voll gerüstet, die meisten aber, wie auch Taris, nur in leichter Bettbekleidung. Scheinbar hatte der Angreifer Taris Blick bemerkt, denn er unterbrach den Kampf sofort. Einen kurzen Moment noch zögerte er, dann aber drehte er sich um und rannte nach Osten, auf die Garnisonsmauer zu. Das Tor war verriegelt, dort konnte er nicht raus. Taris schaltete sofort und rief:
    »Die Mauer! Er will über die Mauer!«
    Einige der Wachen hatten

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