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Die Tore zu Anubis Reich

Die Tore zu Anubis Reich

Titel: Die Tore zu Anubis Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Powers
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träge und ließ sich nur langsam in Fahrt bringen.
    »Ich habe noch eine Pistole«, rief Dr. Romany. »Lassen Sie das Paddel fallen, und ich werde nicht feuern!«
    »Würde er nie wagen«, schnaufte Jacky und zog das Paddel angestrengt durch das Wasser. »Will dich... lebendig.«
    »Nicht mehr«, sagte Doyle und richtete sich zu sitzender Haltung auf. »Vor einer Minute schossen sie alle auf mich.«
    »Dachten, du wärst jemand anders.«
    Das Kanu nahm allmählich Fahrt auf. Doyle konnte die Silhouetten dreier Köpfe in dem Boot der Verfolger unterscheiden. »Gibt es ein zweites Paddel?« fragte er mit zugeschnürter Kehle.
    »Schon mal... Kanu gepaddelt?«
    »Nein.«
    »Dann sei still.«
    Doyle bemerkte einen langen Riß in Jackys Hose, der sich über die Außenseite des linken Schenkels zog und einen langen Schnitt bloßlegte. Er öffnete den Mund, danach zu fragen, dann sah er ein rundes Loch im Holz des Kanus, nahe dem Heck. »Großer Gott, Jacky, sie haben dich angeschossen!«
    »Ich weiß.« Selbst im trüben Schein der aufgehenden Mondsichel war Jackys Gesicht vor Anstrengung sichtbar dunkel und glänzte vom Schweiß, aber das Kanu hatte nun die Geschwindigkeit des verfolgenden Ruderbootes. Für eine oder zwei Minuten blieb der Abstand zwischen beiden Fahrzeugen gleich, und die Ruder knarrten und platschten im gleichen Rhythmus wie Jackys angestrengtes Atmen; dann begann das Kanu ein wenig schneller zu werden, und das größere, schwerfälligere Ruderboot fiel allmählich achteraus.
    Vor ihnen ragte die Blackfriars Bridge, und als klar war, daß sie die Verfolger abhängen würde, hielt Jacky inné und spähte zu den mächtigen steinernen Gewölbebogen, auf die sie zuglitten. »Den nördlichen mittleren Bogen«, sagte sie und stach das Paddel auf der Steuerbordseite ins Wasser. Das Kanu legte sich über und begann einen weiten Bogen nach Steuerbord zu ziehen.
    Als sie annähernd auf den Bogen ausgerichtet waren, den sie angesteuert hatte, und den Pfeilern so nahe, daß Doyle das schäumende Wasser sehen und das Rauschen hören konnte, wo die massigen Quader die Strömung teilten, zog sie das Paddel aus dem Wasser und stieß es auf der anderen Seite hinein; das Kanu richtete sich aus, und es folgte ein langer Augenblick absoluter Dunkelheit und tosender Wasser und der Ahnung von massiven Mauern zu beiden Seiten - und ein rasches Heben und Senken, das Doyle beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht und wieder ins Wasser gestürzt hätte -, und dann waren sie draußen auf dem breiten Fluß, nun auf der Ostseite der Brücke, und Jacky saß zurückgelehnt, hatte die Augen geschlossen und ließ die Arme schlaff hängen, um wieder zu Atem zu kommen, während das Kanu allmählich langsamer wurde.
    Doyle blickte zurück und erkannte, daß Dr. Romany nicht imstande gewesen sein konnte, die scharfe Wendung zum breiteren Mittelbogen nachzumachen und den Versuch, das schwerfällige Ruderboot mit eingeholten Riemen durch den engen Bogen vor ihm zu jagen, nicht wagen würde. Wenn er die Verfolgung fortsetzen wollte, würde er haltmachen und dann zu dem Bogen rudern müssen, durch den das Kanu gefahren war. »Du hast sie abgehängt, Jacky«, sagte er bewundernd. »Bei Gott, das konnten sie dir nicht nachmachen.«
    »Bin... auf einem Fluß... aufgewachsen«, keuchte Jacky nach einer Weile. »Kenne mich... mit Booten aus.« Und nach weiterem Verschnaufen fuhr Jacky fort: »Ich dachte, die Däumlinge seien ein Mythos.«
    Doyle wußte, daß Jacky die kleinen Seeleute in den Eierschalen meinte. »Hattest du von ihnen gehört?«
    »Gewiß, es gibt sogar ein Lied darüber. Es handelt davon, wie die Däumlinge das Spielzeug aus dem Puppenhaus stehlen, wenn die Katze beim Feuer schläft, um dann mit ihren Eierschalenbooten durch den Abfluß in die unterirdische Welt zu fahren. Das Lied hat viele Strophen und beschuldigt die Däumlinge aller möglichen Untaten. Die Leute sagen, Horrabin habe sie gemacht - und heute abend schienen sie ihm tatsächlich zu gehorchen und markierten die ganze Zeit deinen Aufenthaltsort. Es heißt, er habe ein Abkommen mit dem Teufel geschlossen, um zu lernen, wie er sie machen und beherrschen kann.«
    Doyle kam ein Gedanke. »Hast du mal sein Puppentheater gesehen?«
    »Natürlich. Er ist verdammt geschickt - oh! Ja, ja, ich glaube, du hast recht. Großer Gott. Aber die Puppen sind größer.«
    »Vielleicht hat er sie in verschiedenen Größen.«
    »Und ich hatte seine Geschicklichkeit als Puppenspieler

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