Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
Weg läuft.«
    »Oh, gut.« Denaos seufzte erneut. »Wir bleiben hier und
schuften, während wir darauf warten, dass der Dämon auftaucht und uns frisst.«
    »Ich würde sagen, ihr dient als Appetithappen.«
    Lenk wartete nicht auf die Erwiderung des großen Mannes. Er holte sein Schwert aus dem Wrack, schlang es sich über die Schulter und machte sich an die Verfolgung der Shict.
    Mit einem resignierten Grunzen kletterte Denaos auf das Boot und spähte mürrisch durch das klaffende Leck zwischen seinen Beinen. Das erforderte zweifellos eine Menge Arbeit, und es war vor allem eine Arbeit, zu der er nicht die geringste Lust hatte. Sie mussten Holz suchen, es bearbeiten und dann in das Leck einsetzen.
    »Du weißt, wie man so etwas macht?« Asper beobachtete ihn mit zur Seite geneigtem Kopf.
    »So schwer ist das nicht«, antwortete er. »Ich habe bei einem Schiffszimmerer in Rottor gearbeitet.« Er rieb sich das Kinn. »Er hieß Rudder und hatte mehr Körperhaare am Leib als Fleisch auf den Knochen. Er war ein netter Bursche, wurde aber immer ein bisschen handgreiflich, wenn er ein paar getrunken hatte. Solange du …«
    Eine plötzliche Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit, und er sah zu ihr hinüber. Asper war damit beschäftigt, ihre Garderobe zu verändern. Nachdem sie ein Stück Stoff abgerissen hatte, band sie um jedes Bein einen Teil ihres Rockes und befestigte den Stoff mit Lederriemen, sodass eine Art Hose entstand. Sein Interesse war geweckt, und er beugte sich vor, als sie die Ärmel ihres Gewandes bis zu den Schultern hochrollte und feste Arme entblößte. Denaos lächelte fast unmerklich, als sie den Saum packte und ebenfalls aufwickelte, ihn unter ihrer Brust verknotete und eine schlanke Taille entblößte.
    Sie blickte hoch, als sie seinen Blick spürte.
    »Was?«
    »Nichts.« Er schüttelte den Kopf. »Aber du zeigst ziemlich viel Haut, nur um Segel zu flicken.«
    »Du kannst gern Segel flicken«, erwiderte sie und warf ihm einen bösen Blick zu, als sie zu dem Boot ging, sich hochzog und darin verschwand. Nachdem sie in ein paar Kisten herumgewühlt hatte, tauchte sie mit einem glänzenden, abgenutzten Beil auf. Sie sprang vom Boot herunter, legte sich das Beil über die Schulter und sah ihn an. »Wir müssen Holz fällen. Wenn du allerdings Angst vor Dämonen hast und hier jammernd sitzen bleiben willst …«
    Er kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe, als er ihr nachsah. Er musste zugeben, dass es wirklich eine schwere Entscheidung war. Er konnte hierbleiben, auf freiem Gelände, wo ihn nichts auf zwei oder mehr Beinen überrumpeln konnte, oder einer beilschwingenden, halb bekleideten Frau in den Wald folgen, wo er durchaus aus Versehen von einer Schlingpflanze erwürgt werden konnte, falls er nicht vorher von Insekten  – oder Dämonen  – bei lebendigem Leib gefressen wurde.
    Die Entscheidung schien leicht, bis er einen letzten Blick auf Asper erhaschte, bevor sie zwischen den Palmen verschwand. Schon komisch, dachte er. Er hatte noch nie bemerkt, wie ausgesprochen ansprechend sie ihre Hüften schwenkte.

Wälder, sagte sich Lenk, sind Orte, die Menschen nicht betreten sollten.
    Diese Theorie schien durchaus einleuchtend. Die Menschen errichteten ihre Städte auf freien Flächen, wo sie Gefahr kommen sehen konnten. In dem vom Blätterdach gedämpften Licht wirkte alles bedrohlich.
    Was als winziges Gehölz begonnen hatte, wurde rasch zu einem üppigen Dschungel, der ebenso tief und grün zu sein schien wie das Meer. Und wie im Meer wimmelte es auch im Wald von Leben. Verborgen hinter herunterhängenden Zweigen und aufragenden Gräsern ertönten Geräusche in unzusammenhängender Harmonie. Vögel zwitscherten schrill, entschlossen, das Summen der Insektenflügel mit ihrem Gesang auszulöschen. Trotz aller Geräusche konnte Lenk nicht eine einzige lebende Kreatur sehen, nicht einmal eine winzige Bewegung im Schatten.
    Sonnenlicht durchdrang gedämpft die eng verflochtene grüne Laubkrone des Waldes und warf Schatten auf jeden der Bäume, die Lenk zu bedrängen schienen, als wollten sie ihn aus ihrer Domäne heraushalten. Der junge Mann sah sich wachsam um; in der Düsternis wirkten die schlanken grünen Baumstämme fast schwarz und ähnelten vor allem seiner Jagdbeute.
    Das Abysmyth kommt aus dem Meer, richtig? Er beantwortete
sich die Frage selbst. Genau. Also wird es in der Nähe des Wassers bleiben. Er überlegte. Aber wenn es jetzt aus irgendeinem Grund in den Wald gehen muss? Wenn es

Weitere Kostenlose Bücher