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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Geister genug, damit sie dir die Kraft dafür geben.«
    »Also … ist es doch eine Religion.« Sie riskierte noch einen Schritt auf den Drachenmann zu. »Ich meine, es ist gar nicht so anders bei uns … bei uns Menschen.«
    »Ist mir auch schon aufgefallen«, antwortete er, ohne sie anzusehen. »Die Menschen lieben es sehr, viele verschiedene schwächliche Gottheiten zu haben, die ihnen angeblich Kraft spenden. Und mit dieser Kraft versuchen sie dann, jeden umzubringen, der nicht vor dem richtigen schwachen Gott niederkniet.« Er kicherte boshaft. »Aber bedauerlicherweise gibt keiner dieser schwachen Götter seinen Anhängern genug Kraft, sich gegenseitig auszulöschen und der Welt wirklich einen Segen zu erweisen. Stattdessen gibt es immer mehr Menschen.«
    »Das ist nicht ganz die Methode, nach der es funktioniert. Ich meine, Talanas ist der Heiler. Er …«
    »Gibt dir die Kraft, die Schweinerei zu beseitigen, die ein anderer schwacher Gott angerichtet hat«, unterbrach Gariath sie. »Ich nehme an, ich muss dir dafür danken, all dies über Menschen und ihren nutzlosen Glauben zu erfahren, da du ja nie aufhörst, davon zu schwafeln.«
    Asper rieb sich unbewusst den linken Arm.
    »Es … es geht nicht immer nur um Macht.«
    »Worum dann?«
    Die Frage entwaffnete Asper. Sie hatte sich ein ganzes Arsenal von Antworten zurechtgelegt, allesamt geschärft durch die jahrelangen Debatten mit anderen Gelehrten des Glaubens. Mit anderen menschlichen Gelehrten, verbesserte sie sich. Bei ihrem Volk hatte ihr geistiges Waffenarsenal immer genügt. Ihre Antworten wurden akzeptiert, ihre Argumentation war eingespielt, und ihre scharfen Erwiderungen gruben sich tief in den Schild menschlicher Rhetorik.
    Und doch stand sie jetzt wie angewurzelt da, zu erstaunt, sich darüber zu ärgern, dass eine einfache Frage ihr die Sprache verschlug. Nur leider, und das ärgerte sie
umso mehr, war sie klug genug zu begreifen, warum sie wie betäubt war.
    Sie war, das wurde ihr klar, eine Heilerin. Sie war eine Oberschwester, die bis jetzt Kratzer geküsst und Prellungen massiert hatte, und der erst am Vortag ihre Grenzen aufgezeigt worden waren. Ihr war noch sehr deutlich in Erinnerung, wie Kataria atemlos und still im Sand gelegen hatte. Jetzt suchten sie wieder die Visionen heim, Visionen von Dingen, die sich noch ereignen würden: Sie sah ihre Gefährten, die auf den Steinen von Eisentrutz verbluteten, in den Klauen von Dämonen ertranken, auf irgendwelchen teuflischen Altären ausgeweidet wurden, die in den unheiligen Tiefen des Turms errichtet worden waren.
    Und sie stand hier … war zurückgelassen worden.
    Plötzlich wurde ihr klar, warum Lenk sie nicht mitgenommen hatte.
    »Machen die Geister einen besseren Kämpfer aus dir?«
    Diesmal war es der Drachenmann, dem die Worte fehlten. Er warf ihr einen Blick zu, der verriet, dass er nicht wusste, ob er sie einfach ignorieren oder ihre Eingeweide auf dem Sand verstreuen sollte. Sie war ziemlich überrascht, als er nach einem weiteren Rollen seiner mächtigen Schultern antwortete.
    »Ein Geist ist nur so stark wie der Körper, der ihn ehrt.« Er hob eine Augenwulst. »Warum?«
    »Kannst du mir beibringen, wie man kämpft?«
    Sie hielt den Atem an, als er sie von Kopf bis Fuß musterte; nicht spöttisch oder herablassend, sondern mit aufrichtiger Anerkennung. Von seiner kurzen und entschiedenen Antwort jedoch war sie kaum überrascht.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Du bist zu schwach, zu dumm, zu feige, zu menschlich«, antwortete er barsch.
    »Die Menschen haben viele Kriege gewonnen, weißt du.« Sie bemühte sich, seinen Tonfall nachzuahmen. »Falls es dir entgangen ist, wir sind die herrschende Rasse!«
    »Menschen gewinnen nur Kriege gegen andere Menschen«, grollte er. »Ihr vermehrt euch wie Kakerlaken, kämpft wie Ratten, sterbt wie Moskitos und erwartet ernsthaft, von einem Rhega respektiert zu werden?« Er winkte abschätzig mit der Hand. »Gib dich damit zufrieden, zurückzubleiben und hinter den echten Kriegern das Blut aufzuwischen.«
    »Du hast mir einmal erzählt, dass alle Drachenmänner kämpfen.« Sie verzog gereizt das Gesicht. »Schließt das keine Heiler ein?«
    »Rhega brauchen keine Heiler. Unsere Haut ist stark, und unsere Knochen heilen weit schneller als eure.« Er kehrte ihr den Rücken zu und spannte seine Muskeln an, um sein Argument zu unterstreichen. Jeder einzelne rote Muskelstrang trat hervor. »Und jetzt habe ich zu tun.«
    »Du meinst, du hast zu

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