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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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korrigierte er und klopfte gegen den schweren, in Leder gebundenen Folianten an seinem Gürtel, »und das enthält andere Weisheiten.« Er schob eine Rolle unter die Hände einer Leiche. »Niemand weiß, was diese Kreatur war.« Unvermittelt sah er zu ihr hoch. »Der
Lord Emissär dagegen scheint etwas mehr zu wissen als alle anderen.«
    »Was willst du damit andeuten?« Sie kniff die Augen zusammen, während sie sich steif aufrichtete. »Lord Miron würde niemals mit solchen Missgeburten gemeinsame Sache machen.«
    »Selbstverständlich nicht.« Dreadaeleon schüttelte den Kopf. »Ich bin einfach nur neugierig, was diese Kreatur war.« Er seufzte ratlos. »Sie glich jedenfalls keinem der Tiere, die ich jemals in irgendeinem Bestiarium gesehen habe.«
    »Du weißt die Antwort genauso wenig wie ich«, antwortete Asper achselzuckend. »Ich habe noch nie gehört, dass ein Mann auf dem Trockenen ertrinken kann. Du?«
    »Es gibt Zauber, die so etwas bewirken können. Aber wenn die Kreatur Magie eingesetzt hätte, hätte ich das gemerkt.« Er dachte einen Augenblick nach. »Ich wünschte, dieser Schleim wäre nicht so schnell von Moscoffs …«
    »Mossud.«
    »… Mossuds Gesicht getrocknet. Dann hätte ich ihn studieren können.«
    Die Priesterin lachte kurz auf. Er drehte sich zu ihr herum und hob fragend eine Braue.
    »Was ist denn so komisch daran?«
    »Ich sollte eigentlich nicht lachen, ich weiß. Aber … du bist der einzige Mann, den ich kenne, der so eine grauenvolle Sache erlebt hat und sich dann wünscht, er könnte ihr noch näher kommen.« Sie erstickte erneut ein unangebrachtes Kichern. »Denaos hat sich noch nicht gemeldet?«
    »Nein.« Der Magus schüttelte den Kopf. »Der Kapitän und er hocken schon seit Stunden da unten.« Er zuckte mit den Schultern. »Wer weiß, was sie Rashodd antun?«
    »Ich glaube nicht, dass ich das wissen will«, erwiderte Asper düster. Sie warf einen Seitenblick auf den Niedergang, der zu dem unteren Frachtdeck führte, und schüttelte sich.
    »Und was habt Ihr mit dem da vor?« Dreadaeleon deutete auf die hintere Wand des Raumes.
    Asper zuckte zusammen; sie hatte absichtlich vermieden, zu dieser Stelle zu blicken. Dann unterdrückte sie ihr Unbehagen, drehte sich um und betrachtete den kalten, schlaffen Leichnam des Froschwesens, der auf einem Tisch halb bedeckt von Laken lag. Die Augen starrten weit geöffnet und glasig an die Decke. Sie hatte sich nicht einmal so nahe an ihn herangetraut, um ihm die Augen schließen zu können, und jetzt verwünschte sie sich für diese Respektlosigkeit. Trotzdem fiel es ihr schwer, die Leiche auch nur anzusehen. Ohne den Rausch des Kampfes flößte ihr das Äußere des Wesens starkes Unbehagen ein.
    Aber das Wort Unbehagen kam in Dreadaeleons Wortschatz nicht vor. Asper keuchte, als sie sah, wie der Magus sich auf einen Stuhl neben die Leiche setzte und sie neugierig betastete.
    »Dread!« Sie eilte zu ihm, blieb auf halbem Weg abrupt stehen und zwang sich dann, neben den Jungen zu treten. »Feind oder nicht, erweise den Toten Respekt!«
    »Seht Euch das an!« Der Magus ignorierte sie. Er hob den schlaffen Arm des Leichnams hoch, und Asper zuckte erneut zusammen. Dreadaeleon hob den Arm gegen das Licht und deutete auf die Haut. »Seine Haut ist immer noch feucht, und dabei liegt er schon seit Stunden hier. Und … sieh da, sieh da, was haben wir denn hier?«
    Er musste es ihr nicht zeigen, denn Asper sah es genauso deutlich wie er. Der Jüngling bog sanft die Finger des Froschwesens auseinander und dehnte damit die Hautlappen zwischen den Gelenken.
    »Schwimmhäute«, sagte er, während er sie genauer untersuchte. Dann ließ er die Hand sinken, drehte sich herum und hob das Bein der Leiche an. »Seht nur … er hat auch welche zwischen den Zehen.«
    »Faszinierend!«, stieß Asper hervor. »Aber musst du das ausgerechnet jetzt machen?«
    »Und wenn er Schwimmhäute hat …« Dreadaeleon verstummte, während er sich dem Kopf des Froschwesens näherte.
    Asper wich angewidert zurück, als er den Kopf der Leiche anhob und die Ohrmuschel zurückbog. Sie hätte sich beinahe erbrochen, als sie die dünnen roten Schlitze hinter der Muschel sah.
    »Interessant«, stellte Dreadaeleon fest, der ihren Ekel offenbar nicht teilte. »Er besitzt … Kiemen.«
    »Also … ist er wirklich ein Froschwesen?«
    »Es wäre wohl zutreffender, ihn einen Fischmann zu nennen, denke ich.«
    »Ah so«, antwortete Asper, die sorgfältig jeden Blick auf das

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