Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
folgte ihren Worten und legte nahe, dass jeder ihrer Versuche, jemanden zu massakrieren, damit endete, dass sie noch alle ihre Gliedmaßen besitzen und wahrscheinlich ein oder zwei zusätzliche zur Verfügung haben würde. Die beiden anderen Frauen erwiderten kurz ihren Blick, bevor sie verächtlich schnaubten und zu ihren jeweiligen Herren zurücktraten.
»Falls Sheraptus uns irgendetwas zu sagen hat«, knurrte Vashnear, »kann er sprechen, ohne sich der Hilfe von Frauen zu bedienen. Bis dahin ist nichts entschieden.« Er warf einen flüchtigen Blick auf Schwarz-Tuch. »Ich rate immer noch zu einer überwältigenden Streitmacht. Die Männer führen, benutzen das Nethra, um die Stadt in Schutt und Asche zu
legen, ohne dass wir einen Fuß hineinsetzen und eine Vergiftung riskieren müssen.«
»Die Kosten wären ungeheuerlich«, protestierte Yldus.
»Du tust, als würden wir die Steine nicht besitzen.« Vashnear tippte gegen die rote Kugel, die an einer Kette um seinen Hals hing, und lächelte, als sie unter der Berührung hell aufglühte. »Die Kosten sind lächerlich.«
»Du ziehst die aufgewendeten Ressourcen nicht in Betracht.«
»Oh nein«, stöhnte Vashnear und verdrehte seine weißen Augen. »Meinst du noch mehr tote Sklaven? Wenn wir nur eine unerschöpfliche Quelle von Arbeitern hätten und ...«, er blinzelte plötzlich und hob einen Finger. »Warte .« Er machte eine abfällige Bewegung mit seiner schlanken Hand. »Wir haben das Recht zu nehmen . Wir können uns jederzeit mehr Abschaum besorgen.«
»Tatsächlich?« Yldus trat an den Rand der Terrasse und blickte in das Tal hinab. »Wir haben inzwischen alle Grünen Dinger auf der Insel zusammengetrieben und die Hälfte davon schon getötet. Alle Versuche, die bemalten Echsen einzusammeln und zu unterjochen, sind ...«
Naxiaw warf einen Blick durch das Gitter, sah auf die Stelle im Tal, wohin das Langgesicht starrte. Zwei Frauen zerrten eine regungslose Gefährtin an den Knöcheln durch den Sand. Naxiaw riss die Augen auf, als er den Schädel der Frau erblickte, vielmehr die rote Masse, die einmal der Kopf gewesen war. Er konnte gerade noch diesen Brei aus Farbe erkennen, rot gefleckter grauer Schleim, der in Brocken von hellen, schimmernden Knochen schwappte, die von einem Netz aus zerfetzter purpurner Haut zusammengehalten wurden.
Dann warfen die beiden Frauen die Leiche ohne viel Federlesens in die von spitzen Gittern umsäumte Grube. Die dunklen Gestalten darin bewegten sich plötzlich. Naxiaw sah, wie rotes und braunes Fell aufblitzte, sah helle Zähne vor schwarzen Lippen. Ein unheimliches Kichern erhob sich
aus der Grube, wurde jedoch von Fressgeräuschen übertönt.
»... nicht so gut verlaufen, wie wir geplant hatten«, beendete Yldus den Satz.
»Wenn das schlimmste Ergebnis unserer Versuche darin besteht, dass die Sikkhuns etwas mehr fressen und wir ein paar Frauen verlieren, dann sei dem so.« Vashnear verzog bei diesen Worten feixend das Gesicht und achtete darauf, dass Qaine diese Miene sah. »Selbstverständlich haben wir ein ganzes Reservoir von Grünen Dingern, die sich nicht so verbissen wehren, sondern nur darauf warten ...«
»Nicht sie.«
Die Stimme von Schwarz-Tuch schien diesmal einen Moment in der Luft zu schweben, war keine Widerspruch erstickende Decke, sondern ein Speer, mit dem er direkt auf Vashnear zielte. Das Langgesicht in der roten Robe nickte kurz. Sein Lächeln war wie weggewischt.
»Selbstverständlich.« Er starrte auf seinen Gefährten. »Trotzdem ist es nicht so, als gäbe es einen Mangel an Abschaum auf dieser Welt. Wir werden alles benutzen, was notwendig ist, um ihre Stadt zu zerstören und das Verlangen nach diesem nutzlosen Geplapper oder nach nutzlosen Frauen zu eliminieren. Wir drei. Wir werden sie ausräuchern. Sie verbrennen. Und das Problem ist gelöst.«
Dech schnaubte verächtlich. »Worin läge denn der Nutzen, sie einfach nur zu verbrennen?«
»Genau das wollte ich gerade erklären«, antwortete Yldus. »Die Einzelheiten müssen nur ...«
»Einzelheiten?« Dech runzelte die Stirn. »Da ist eine Stadt voller Röschen. Wir können ihnen die Visagen eintreten, ihnen die Köpfe abhacken, und wenn Ihr wirklich ins Detail gehen wollt, wir können ihnen auch die Arme aus den Gelenken reißen und damit ihre Kehlen durchbohren.«
»Ihnen«, wiederholte Yldus, »die Kehle durchbohren.«
»Mit ihren Armen, ja.«
Schweigen breitete sich unter ihnen aus. Yldus sah die Carnassia
mit dem starren
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