Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
Blick seiner weißen Augen sehr lange an, bevor er die Lippen spitzte und tief durch die Nase einatmete.
»Wie dem auch sei«, fuhr er fort, während er eindeutig Worte unterdrückte, die seiner Stimmung weitaus besser Ausdruck verliehen hätten, »Verbrennen wird nicht funktionieren. Einmal abgesehen von den beträchtlichen Ressourcen, die ein solcher Plan erfordern würde, ist unser Ziel nicht, so viel Abschaum wie möglich zu verbrennen, wenn du dich erinnern möchtest.«
»Ganz richtig«, Qaine kicherte böse. »Das ist nur eine Zugabe.«
»Stattdessen «, Yldus warf ihr einen finsteren Blick zu, »hoffe ich, die Menge von notwendigen Verlusten zu minimieren, jedenfalls soweit es unsere Streitkräfte angeht. Jede Frau, die wir in dieser Schlacht verlieren, ist eine Frau, über die wir in weiteren Konflikten nicht verfügen können. Von daher werde ich mehr brauchen, um die Stadt anzugreifen.«
»Ich kann nicht folgen«, grunzte Dech.
»Tatsächlich nicht.« Yldus verdrehte die Augen. »Das ist doch ganz einfach. Die Zahl des Abschaums ist durchaus beträchtlich. Natürlich genügt sie nicht, um meine derzeitige Streitmacht aufzuhalten, aber sie genügt, um einen Preis zu fordern, der weitere Konflikte mit dem Abschaum schwieriger machen würde, als nötig ist.«
»Man hat dir drei venri zur Verfügung gestellt«, knurrte Xhai barsch. »Das ist mehr als genug für jeden wahren Krieger.«
»Frauen sind Krieger«, konterte Yldus. »Ich nicht. Und wenn wir hoffen, irgendwelche Krieger zu haben, mit denen wir den Abschaum bekämpfen ...«
»Bisher ist der Abschaum kein Problem.«
»Tatsächlich?« Vashnear betrachtete sie und bemerkte das vernarbte purpurne Gewebe über ihrem Schlüsselbein. »Was sagtest du, woher du dieses Mal hast, Narbenlose? Können wir dich denn überhaupt noch so nennen?«
»Das hier«, fauchte sie und schlug mit ihrer Faust auf die Narbe, »hat mir jedenfalls kein schwarzhäutiges, schleimspuckendes Stück krazhak zugefügt.«
»Also stammt es von dem Abschaum, von dem du so abfällig sprichst?« Vashnear grinste. »Vielleicht hättest du das lieber für dich behalten sollen?«
»Ich habe Pläne«, stieß sie hervor und rieb sich die Narbe mit einer Intensität, die weit über grollerfüllte Erinnerung hinausging.
»Können wir vielleicht wieder über meine Pläne reden?«, fragte Yldus. »Ihr wisst schon, die wichtigen?«
»Fahr fort.«
Yldus erschauerte leicht bei Schwarz-Tuchs Worten und knirschte mit den Zähnen, bevor er weitersprach.
»Wir...« er holte tief Luft. »Wir sind uns einig, dass diese Stadt des Abschaums vernichtet werden muss, oder? Das Relikt muss beschafft werden. Unsere Verbündeten verlangen es. Jedoch ist unser Wissen über den Ort des Subjekts ebenso vage wie die Geduld unseres Verbündeten überschaubar. Wir haben nicht genug Zeit, um die Asche zu durchsieben. Von daher ist Feuer keine Option.« Er warf einen Blick auf Xhai. »Ebenso wenig wie Scheitern. Aus diesem Grund wäre es einfacher, sie mit einer überwältigenden Streitmacht zu vernichten.«
»Und worum genau bittest du?«, erkundigte sich Xhai. »Wie viele venri mehr willst du?«
»Eine.«
»Eine?«
»Die Erste.«
Darauf atmeten die Langgesichter kollektiv ein, erhob sich in ihnen der kollektive Wunsch, zu widersprechen und zu beleidigen. Naxiaw sah, dass selbst Schwarz-Tuch den Kopf bei diesem Ersuchen senkte.
»Unnötig«, knurrte Qaine. »Ich werde die Invasion begleiten. Eine Carnassia ist mehr als genug, um einen Haufen Röschen zu pflücken.«
»Dumm«, schnarrte Dech. »Diese dummen Großhände dürfen ohnehin schon die ganzen guten Kämpfe ausfechten. Warum sollten wir ihnen noch mehr geben?«
»Schwach«, höhnte Vashnear. »Die Erste ist dafür da, Rücken zu brechen und Köpfe einzuschlagen, wenn diese Rücken zu steif sind und die Köpfe zu hoch gehalten werden, und nur dann. Und du glaubst, du brauchst sie, um eine einzelne Stadt ... was beabsichtigst du?«
»Nein«, stieß Xhai hervor. »Die Erste kann nicht von dir kommandiert werden. Sie gehorchen nur dem Meister, gehorchen nur ...«
»Ja.«
Von allen Blicken, die zu Schwarz-Tuch zuckten, ruhte Xhais Blick am längsten auf ihm und loderte in glühendstem Ärger. Obwohl sie zweifellos am liebsten einen rauen Strom ihrer knirschenden, fauchenden Sprache ausgestoßen hätte, redete sie leise, deutlich und mit so steifem Hals, dass es aussah, als hätte sich ihr Rückgrat in Eisen verwandelt.
»Er besitzt nicht die
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