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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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auftauchte, das den Hintereingang der Hütte bildete. Er grinste strahlend und zeigte seine gelben Zähne, verbeugte sich tief und lüpfte seinen Hut.
    »Darf Bagagame euch im Namen der höchst erfreuten Gastgeber von Teji präsentieren...« Er trat zur Seite und zog den Lederlappen vom Portal zurück. »König Togu!«
    Lenk riss seinen verblüfften Blick von dem Loch weg und starrte auf die Gestalt, die auf dem Thron saß. Er konnte jedoch keinerlei Bewegung bei dieser verhüllten Figur feststellen und sah wieder zu dem Eingang. Bei dem Anblick der Kreatur, die aus dem Schatten kroch, wusste er nicht, ob er grüßen, schreien oder sich lieber übergeben sollte.
    Die Entscheidung war nicht einfach, denn die Mischung aus grüner Haut, feiner Seide und schmutzigen Federn, die nach vorne trat und die Gefährten mit ihrem gelben Blick fixierte, war schwer einzuordnen. Ehrlich gesagt hatte Lenk nicht die geringste Ahnung, was zum Teufel dieser König Togu war.
    Auf den ersten Blick ähnelte er zumindest einem Owauku: Er war untersetzt, grün und hatte einen Bauch, der ebenso rund war wie seine riesigen, kürbisförmigen Augen. Doch dieses Geschöpf hier hatte zwei lange, fleischige Backenbärte, die so weit von seiner stumpfen Schnauze herunterhingen, dass sie ihm um seine pummeligen Füße baumelten.
    Die Seidenrobe, die er offen trug, sodass sie einen purpurnen Rahmen für das strahlende Juwel bildete, das er in seinem Bauchnabel hatte, ließ darauf schließen, dass dieses Etwas in der Hinterlassenschaft eines Edelmannes gewühlt hatte. Der gefiederte Kopfschmuck, den er auf seinem ungeheuerlichen Schädel trug, und die ekelerregende Mischung von Blumen, Schlingpflanzen, Federn und Leder, womit er sich dekoriert hatte ... dafür allerdings hatte Lenk einfach keine Erklärung.
    Die Kreatur betrachtete sie stumm, während ihr Blick von Lenk zu Kataria glitt. Ein Auge fixierte Kataria, während sich das andere mit unbehaglicher Langsamkeit zu Lenk zurückdrehte. Während die Augen in verschiedene Richtungen sahen, teilte ein breites Lächeln mit gelben Zähnen die grüne Visage in zwei fast gleiche Hälften schuppiger Haut.
    »Vettern«, König Togus Stimme war erderschütternd tief und blumig süß, »seid willkommen.«
    »Ja ... danke«, antwortete Lenk. Vermutlich war das nicht gerade die beste Antwort, wenn man vor einer Reptilienhoheit stand, aber die Gegenwart dieser Kreatur hatte ihn vollkommen durcheinandergebracht, sodass ihm keine passendere Bemerkung eingefallen war. »Ich bin...«, er suchte nach einem treffenden Wort und entschied sich zögernd für froh, »froh, dass Ihr uns heute Eure Zeit opfert.«
    »Froh? Froh? « Die beiden gelben Augen richteten sich jetzt gleichzeitig auf Lenk und betrachteten ihn ungläubig. »Nur froh?« Er wirbelte zu Bagagame herum, dessen Gesicht sich verfinstert hatte. »Nur froh! Warum nicht großartig? Warum nicht fantastisch? Warum nicht unendlich durstig, weil die Aufregung, die von Tejis Majestät inspiriert wird, so heftig aus ihren Mündern quillt?«
    »Ich habe keine Ahnung!«, erwiderte Bagagame und zuckte hilflos mit den Schultern. »Vielleicht sind sie gekommen, um sich zu beschweren? In letzter Zeit scheint die Sonne nicht mehr ganz so hell und vielleicht ...«
    »Die Sonne scheint immer auf Teji!« Togu unterstrich sein Argument, indem er mit seinem pummeligen Handrücken den kleineren Owauku ohrfeigte. »Du bist derjenige, der unseren großartigen Ruf schädigt! Sieh hin!« Er schlug seinen Untertanen erneut, woraufhin sich ein Auge Bagagames auf Lenk richtete. »Ein gigantischer Käfer sitzt auf seinem Kopf! Soll er sich so an uns erinnern?«
    »Ach ja«, sagte Lenk, der plötzlich fühlte, wie die Libelle erschreckt von dem Lärm sein Gesicht herunterkrabbelte. Er hob die Hand, um sie zu verscheuchen. »Das ist wirklich kein ...«
    »Tut mir leid! Tut mir leid! Ich behebe das sofort!« Bagagame hüpfte zu ihm, den Blick beider Augen auf das saphirblaue Insekt gerichtet.
    »Das ist nicht nötig!« Lenk ließ die Hand sinken und streckte sie dann vor sich aus, um den Owauku aufzuhalten, dessen Lippen sich langsam teilten. Vergeblich. »Nein! Nein, mach das nicht, mach ...!«
    Seine Worte wurden von einem nassen Klatschen übertönt, und er blinzelte benommen, unfähig, weitere Worte zu finden. Allerdings empfand er das nicht als unschicklich; es war letzten Endes ziemlich schwierig, Worte zu finden, die auf angemessene Weise die Gefühle einer Person

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