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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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erfüllen. Und vor allem würde ihre kostbare Fracht Euch in die wunderbare Lage versetzen, alle gewünschten Gruppen aufzuspüren, ungeachtet ihrer Hautfarbe.«
    Rashodds Lächeln war unerträglich herzlich.
    »Aber selbstverständlich wisst Ihr das alles ja bereits.«
    Bralston holte tief Luft, die erste Phase einer verbreiteten Meditationstechnik, die bereits die Schüler lernten und die auch Bibliothekare benutzten. Er hob die Hand, die zweite Phase, um den Fluss von Venarie zu verfeinern und seine Sinne zu schärfen.
    Der karmesinrote Funken, das uralte Wort, das Geräusch eines massigen Körpers, der gegen die Wand prallte, all das gehörte freilich nicht zu einer Meditation. Und doch konnte Bralston nicht leugnen, dass der Anblick des Mannes, der zwischen der Macht und dem Stein zerquetscht zu werden schien, ganz entschieden therapeutisch war.
    »Was das Venarium angeht«, sagte er, »gibt es keine Definition des Wortes ›ersuchen‹. Du besitzt nicht die Freiheit zu verweigern, was wir verlangen. Du bist nicht frei, dich in einer Zelle in Sicherheit zu wähnen, wenn du besitzt, was wir benötigen.« Seine Finger zuckten; er spürte einen fleischigen Hals auf der anderen Seite des Raumes in seiner Hand und drückte zu. »Und du kannst nicht mit beiden Lungenflügeln atmen. Gurgel, wenn du gehorchst.«
    Das Geräusch, das dem Mann über die Lippen drang, war ausgesprochen belegt und rasselnd.
    »Das genügt«, sagte der Bibliothekar und lockerte seinen magischen Griff, wenn auch nur ein wenig. »Sprich schnell und knapp. Welche Fracht haben die Abenteurer bei sich?«
    »Einen Folianten«, keuchte Rashodd. »Die Fibel. Ich habe sie auf der Gischtbraut belauscht. Es ist ein Buch, das einen Kontakt zwischen Erde und Himmel herstellt... oder der Hölle. Die Dämonen wollen es wegen Letzterer ... nehme ich an.«
    »Zwecklos. Keiner dieser Orte existiert.«
    »Ich habe die Bestie gesehen. Ich habe den Dämon gesehen. Er konnte von keinem anderen Ort kommen.«
    »Der Priester hat keine Fibel erwähnt.«
    »Er hat die Abenteurer losgeschickt, sie zu holen. Er will sie wiederhaben.«
    »Und diese ... diese Dämonen sind ebenfalls auf der Jagd danach?«
    »Sie brauchen sie ebenfalls. Sie ist der Schlüssel.«
    »Für die Tür, um sie wieder in die Hölle zu bringen?«
    »Nein, Sir«, keuchte Rashodd. »Sondern um ihre Brüder dort rauszuholen.«
    Bralston kniff die Augen zusammen. »Und die Langgesichter jagen die Dämonen...«
    »Die Dämonen jagen die Fibel. Die Abenteurer suchen die Fibel. Wenn sie diese gefunden haben, werdet Ihr die Langgesichter und die Dämonen bei ihnen finden.«
    »Wann sind sie in See gestochen?«
    »Vor etwa zwei Wochen. Sie hatten nicht genug Vorräte für die Fernen Inseln. Mittlerweile dürften sie tot sein, jedenfalls die Mehrzahl von ihnen.« Rashodd brachte noch genug Kraft auf, um trotz des Würgegriffs verächtlich zu schnauben. »Folgt ihrer Spur nach Ktamgi, in den Norden. Dort findet Ihr die Hölle, die Ihr verdient.«
    Bralston spitzte die Lippen und lockerte seinen Griff. Die Luft waberte nicht mehr. Der Klippenaffe brach auf dem Boden zusammen und hustete keuchend.
    Bralston sah keine Notwendigkeit, sich für diese Behandlung zu entschuldigen; der einzige Fehler, den er möglicherweise begangen hatte, war der, dass er etwas Macht vergeudet hatte, obwohl es klüger gewesen wäre, Geduld walten zu lassen. Aber das war kein Grund für Gewissensbisse. Sein Kurs war klar.
    Die Fernen Inseln am Rand des Imperiums von Toha waren, soweit man sich auf die Atlanten und Seekarten stützen konnte, unbewohnt. Die dortigen Außenposten der Marine
Tohas waren bereits vor langer Zeit geschlossen worden, weil man sie für unwirtschaftlich hielt. Es sollte keine allzu große Herausforderung bedeuten, einen Haufen von verzweifelten, halb toten Halunken aufzuspüren; falls sie ganz tot waren, würde die Aufgabe nur ein wenig schwieriger.
    »Beschreibe die Abenteurer«, sagte er und setzte seinen Hut wieder auf.
    »Sechs«, erwiderte Rashodd. »Drei Männer, eine Frau und zwei ... Dinger. Das eine davon ist eine Shict, das andere ...«, er verzog das Gesicht. »Aber sie sind nicht wichtig. Die Männer sind wichtig, vor allem einer. Es gibt zwei schmächtige, kleine Burschen, aber der dritte, ein großer und böser ...«
    »Die Frau.«
    »Was?« Rashodd schüttelte den Kopf. »Nein, es ist der große Mann, der Sainite, für den Ihr Euch interessieren müsst, denn er ...«
    »Was ist mit der

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