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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ihn, und ein Lächeln zupfte an seinen viel zu langen Lippen, während seine Augen boshaft loderten. Die Juwelen in seiner Krone schimmerten, kreischten wortlos, jammerten, machten Vorschläge, flehten, verlangten,
dass sie in seine Augen blickte, dass sie ihr Entsetzen freiließ, sich krümmte und zitterte und weinte, seine Augen, seine Zähne spürte, die sich in ihr Fleisch gruben und sich an ihrer Furcht labten.
    Tu das nicht.
    Sie hörte es. Es war keine Stimme, sondern eine Ermutigung, die nicht ihren eigenen Gedanken entsprang. Und sie ertönte nicht in ihrem Kopf, sondern in ihrem Herzen.
    Er ist ein Raubtier. Alle Raubtiere sind gleich.
    Es war keine neue Information, sie wusste es bereits. Es war auch keine Botschaft. Es war einfach nur eine Bestätigung ihres Wissens, eines Instinktes.
    Schrei nicht. Wenn du anfängst zu schreien, wirst du nie wieder aufhören.
    Sie wusste, dass es stimmte.
    »Die hier, glaube ich«, flüsterte er grinsend.
    Als er sich aufrichtete und zurücktrat, marschierte Xhai mit großen, wütenden Schritten zu ihr. Sie packte Kataria am Arm und zerrte sie zum Stützpfeiler mitten in der Kabine. Kataria spürte, wie ihre Muskeln sich anspannten, als sich der Protest in ihnen regte, aber er wurde von dem plötzlichen Wissen unterdrückt, das in ihr aufstieg.
    Es sind alles primitive Kreaturen, unkompliziert. Sie erkennen Schwäche und töten sie. Sie wittern Trotz und töten ihn. Sei wie die Luft: leicht und unbekümmert. Sie kennen die Luft nicht. Sie können die Luft nicht töten.
    Die Furcht ließ nicht nach, aber sie fühlte sich plötzlich weniger wichtig an, wenn nicht sogar weniger sicher. Etwas hatte sich zwischen sie und die Langgesichter geschoben, die Furcht tief in ihrem Schatten begraben. Sie spürte, wie ihr Atem langsam wieder zurückkehrte, noch während Xhai ihren Körper gegen den Pfeiler hämmerte und rasch ihre Handgelenke dahinter fesselte. Er war ein Raubtier; sie wusste, wie sie mit Raubtieren umgehen musste; sie konnte überleben.
    Sie wusste das, weil jemand anders es wusste. Jemand anders
sagte es ihr durch ihren gemeinsamen Instinkt, ihre gemeinsame Rassenstimme. Jemand teilte es durch das Heulen mit.
    Ein anderer Shict. Nahe genug, sie zu hören. Nah genug, sie zu riechen.
    »Nicht zu wissen... bereitet mir Unbehagen.«
    Ihr Blick zuckte zu Sheraptus, der neben dem Tisch stand und mit seinen langen Fingern über einen kleinen Kasten aus Mangrovenholz strich; seine Hand berührte ihn mit beunruhigender Sinnlichkeit.
    »Es ist nicht richtig, dass Streben nach Wissen behindert wird, dass Weisheit einem Geist vorenthalten wird, dem danach dürstet.« Das Kästchen öffnete sich unter seiner Berührung mit einem Knarren, das bis in ihre Knochen drang. »Das ist der Makel der meisten Kreaturen, wie ich finde: von Abschaum, Niederem Abschaum und Niederlingen gleichermaßen. Sie alle geben sich mit dem zufrieden, was sie zu wissen glauben.«
    Er hob die Hand, und seine Finger gruben sich unter seine Krone. Sie trennte sich nach einigem Zögern von ihm, und das Glühen der Juwelen verstärkte sich protestierend. Als er sie neben den offenen Kasten legte, erloschen sie.
    »Wie soll man Fortschritte machen, wenn jeder sich mit Göttern zufriedengibt, mit Theorien, mit Instinkten? Nein. Fortschritt ... wahrer Fortschritt...«
    Es glitt aus einem Futteral aus roter Seide: ein gezacktes Messer, lang und dünn wie zwei seiner purpurnen Finger. Das Metall war auf Hochglanz poliert. Er drehte sich um. Das Feuer in seinen Augen war erloschen, als er die Krone abgesetzt hatte. In dem milchig weißen Blick schimmerte jetzt eine sadistische Freude, die von dem roten Feuer verborgen gewesen war und sich jetzt in der Klinge spiegelte.
    »... wird weit tiefer gefunden.«
    Begrabe deine Furcht, sagte ihr das Heulen. Zeige ihm nichts.
    Es fiel ihr jedoch schwer zu gehorchen, als er näher kam, das Messer locker an der Seite herabhängend, schlaff in seinen
Finger baumelnd. Sie betrachtete es, seinen Blick, sein Grinsen, alles mit derselben Furcht, während er sich ihr näherte.
    »Und jetzt sieh nur, wie du mich anstarrst«, flüsterte er. Seine Stimme war so scharf wie eine Schneide. »So verurteilend. Natürlich habe ich solche Blicke schon gesehen, und sie erscheinen mir so schrecklich heuchlerisch. Das ist doch das richtige Wort, habe ich recht? Heuchelei, mit der du eine Wahrheit ablehnen kannst, weil sie dir unbequem erscheint? Ja, heuchlerisch. Es ist heuchlerisch von dir zu

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