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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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glauben, dass das Streben nach Wissen sich jemals irgendetwas anderem unterordnen kann. Wenn du dieses Streben grausam findest, dann weißt du ganz eindeutig nicht genug, ist das nicht so?
    Die Niederlinge wissen es. Wir wurden im Nichts geboren. Wir haben nichts erwartet. Aber diese Welt... diese Welt wimmelt so von ... allem.« Seine Zunge tickte bei jedem Wort gegen seine Zähne, unfähig, sich zu bändigen. »Und wir schulden es uns selbst, es zu erfahren, es herauszufinden. Wir können uns nicht mit dem Instinkt bescheiden, mit dem, was wir zu wissen wähnen. Das wäre unaufrichtig. Wir würden niemals Fortschritte machen.
    Aus diesem Grunde bin ich, glaube ich, hier eingetroffen. Gewiss hat der Graue Grinser die Tür zu dieser Suche geöffnet, aber das ist aus einem bestimmten Grund geschehen. Göttlicher Zufall, wie du vielleicht vermutest? Nein, aber nein ... es war ganz natürlich. Unausweichlich. Jemand musste kommen, musste diese Welt verstehen, damit Niederlinge und Abschaum als ein Ganzes fortschreiten können.«
    Zeige nichts. Sage nichts. Wende deinen Blick nicht ab. Gib ihm keinen Vorwand.
    Sie spürte, wie ein Schweißtropfen sich an ihrer Schläfe bildete. Der Tropfen fühlte ihre Furcht, so wie sie seinen Blick darauf fühlte. Schließlich floh er, glitt ihre Schläfe herunter, über ihren Kiefer, über ihre Brust, durch das Fellgewand und tropfte auf ihren Bauch. Als er weiter herunterlief und über ihrem Nabel hing, streckte er einen Finger aus und presste
ihn auf ihre Haut. Als sie keuchte und ihr Bauch erzitterte, wurde sein Grinsen so breit und so scharf wie die Klinge seines Messers.
    »Aber um zu wissen, müssen wir graben, wir müssen suchen, wir müssen forschen, und wir müssen schneiden.« Er hob seine Finger und betrachtete den Schweißtropfen darauf. »Wir müssen in die Tiefe gehen und herausfinden, wie du funktionierst, wie dein Herz schlägt und wie dein Bauch zittert. Und du wirst mir das zeigen.«
    Er kniff die Finger zusammen, und Feuer loderte kurz in seinen Augen auf, als der Schweiß verdampfte. Er grinste noch strahlender, streckte die Hand aus, packte ihren Kiefer und fuhr sanft mit der Spitze seines Messers ihren Körper herunter. Die rasiermesserscharfe Klinge kratzte über ihre Haut und hinterließ eine Spur aus Gänsehaut.
    »Du wirst mir alles zeigen.«
    Der Drang, der Furcht nachzugeben, stieg in ihr auf, der Drang zu jammern und zu schreien, in der Hoffnung, dass jemand sie hörte, bevor das Messer sich auch nur eine Haaresbreite drehte und in die zarte Haut ihres Bauchs schnitt. Denn sein Grinsen legte ihr nahe, das zu tun, zu gehorchen, wenn sie überleben wollte.
    TUE ES NICHT! Das Heulen dröhnte durch ihren Schädel. Er pervertiert den Instinkt, zerstört jede Vernunft. Schrei nicht. Zeige keine Angst. Denk nicht einmal.
    Sobald sie das hörte, wurde ihr Atem ruhiger. Ihre Augen wurden trübe, und die Furcht sickerte aus ihnen heraus. Sein Grinsen wurde etwas gedämpft, als er das sah. Er wusste, dass er keinen Erfolg haben würde, dass er ihre Furcht nicht so genießen konnte, wie er es gehofft hatte.
    »Geh weg von ihr!«
    Jedenfalls nicht ihre.
    Ihre Blicke zuckten in die Ecke; ihrer schnell und fiebrig, seiner langsam und unheimlich. Asper hatte offenbar ihren Mut wiedergefunden. Sie hatte sich in ihren Fesseln aufgerichtet und starrte durch tränenverschleierte Augen wütend
zu ihnen herüber, zitterte in den Seilen, die sie banden. Sie hatte die Kiefer fest zusammengebissen, als sie sich vorbeugte und die Zähne fletschte.
    »Fass sie nicht an!«, zischte sie.
    Verflucht, Asper!, dachte Kataria.
    Sie sah zu Sheraptus zurück. Er schien ihre Gedanken zu spüren, denn er lächelte grausam. Das boshafte Schimmern in seinen Augen war ebenso unmissverständlich wie die Beule in seiner Hose. Kataria war entsetzter, als sie wohl sein sollte, als ihr klar wurde, dass nichts von beidem ihr galt.
    »Schließ deine Augen, wenn du willst«, flüsterte er. »Verstopf dir die Ohren, so gut du kannst. Und nur damit du es weißt...«, sein Blick glitt zu der gefesselten Priesterin, »du hättest dem Einhalt gebieten können.«
    Aspers Entschlossenheit schien mit jedem Schritt zu schwinden, den er auf sie zumachte, ihre Furcht stieg, wurde sichtbarer, ebenso wie jedes Zittern ihrer nackten Haut unter seinem durchdringenden Blick; jedes Schlucken war schmerzlich klar zu hören. Kataria hätte sich am liebsten abgewandt, nicht hingehört, fühlte sich jedoch von seinen

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