Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
bis zu ihren zusammengebissenen Zähnen, als sie versuchte, sich gegen ihn abzugrenzen, gegen alles.
Sie fühlte nur Aspers Furcht, ihre Wut über ihre Ohnmacht,
wie wenig sie gegen ihn kämpfen konnte, dass sie nichts tun konnte, als seine Finger unter ihren Lendenschurz glitten.
Sie wünschte, sie hätte auch ihre Ohren gegen seinen zufriedenen Seufzer verschließen... und ihm hinterher die Kehle herausreißen können.
»Ah...«, flüsterte er. »Da ist es.« Er lächelte und presste seinen Körper gegen ihren. »Es erfordert nur ein kleines Trauma, hab ich recht? Alle deiner Brut brauchen das. Es ist der Katalysator, der dich so regelmäßig verändert. Deiner wird, glaube ich, nur nach mehr, nach viel mehr...«
Er hielt inne, hob den Blick, wandte den Kopf ab und starrte ins Nichts. Xhai reagierte sofort. Sie trat vor, mit geballten Fäusten und finsterer Miene.
»Meister?«
»Wir«, flüsterte er, »haben Gesellschaft.«
Bevor sie auch nur einen Verdacht hegen konnte, ertönte ein Chor von Schreien auf dem Deck des Schiffs und drang schmerzhaft in Katarias Ohren. Das Geräusch von klapperndem Eisen, von schreienden Stimmen, ein donnerndes Brausen, fremdartige Worte. Und in dem ganzen Lärm, kaum hörbar durch das Holz, nahm sie eine Stimme wahr, die sich fast heiser nach ihr schrie.
Lenk.
Ein Mensch, antwortete das Heulen. Nicht wichtig.
»Wir werden angegriffen«, schnarrte Xhai. Sie trat zur Wand und packte ihr gewaltiges, keilförmiges Schwert. »Da draußen sind nur wertlose Langhände. Ich bin gleich wieder da.«
»Nein, nein«, sagte Sheraptus. »Das wird etwas länger dauern, als mir lieb ist. Ich werde diese Angelegenheit persönlich handhaben. Bleib hier, und bewach sie.«
»Bewachen«, grollte sie beleidigt. »Ich bin eine Großhand. Eine Carnassia. Die Erste Carnassia. Eure Carnassia. Lasst mich das für Euch erledigen; lasst mich...«
»Unnötig«, antwortete er. »Außerdem...« Er warf einen
verächtlichen Blick auf seine Finger, bückte sich und wischte sie an seiner Robe ab. »Mir steht gerade der Sinn danach.«
Er zog seine andere Hand zurück, seine Macht löste sich auf, und Asper sackte zu Boden. Er schritt über die Planken und raffte mit einem Wink Krone und Robe auf. Langsam setzte er Erstere auf den Kopf und warf Letztere über, bevor er sich zur Tür der Kabine umdrehte. Er hielt kurz inne und lächelte Xhai zu.
»Komm schon, Xhai, wenn ich jemand anderem trauen würde...«
»Würde ich sie töten«, grunzte sie.
»Unfehlbar.« Der Blick seiner brennenden Augen zuckte zu Asper zurück. »Ich bin gleich wieder da.«
Im nächsten Moment war er verschwunden. Erst jetzt blickte Kataria zu Asper, die regungslos auf dem Boden lag. Sie hatte kaum noch genug Luft, um zu schluchzen, konnte sich nicht mehr rühren. Kataria starrte sie an. Diese Frau war so regungslos, so leblos, weil sie sich für die Shict eingesetzt hatte. Kataria war unfähig, Worte zu finden, um sie zu trösten, die Person, die die Worte gerufen hatte, die sie verurteilt hatten.
Der Schlachtenlärm draußen wurde lauter. Aber nicht laut genug, um das Heulen zu übertönen.
Sie ist ein Mensch. Ihre Handlungen sind ein Symptom ihrer Krankheit. Du schuldest ihr gar nichts.
Es war längst nicht laut genug, um Kataria zu überzeugen.
Eigentlich wollte ich das doch aufgegeben haben ...
Es lag kein Zögern in seinem Schritt, als er sich unter dem wilden Schlag eines purpurnen Arms wegduckte, seine Klinge in purpurne Haut rammte, in ein purpurnes Gesicht starrte. Das Licht tropfte schnell aus ihren weißen Augen, und die letzten Momente ihres Lebens hauchte sie mit einem Blut sprühenden Fluch zwischen ihren Zähnen aus, bevor sie auf dem Deck des Schiffs zusammenbrach.
Oder etwa nicht?
»Es sind besondere Umstände.«
Er spürte, wie seine Hände wie aus eigenem Antrieb handelten und die Klinge in ihrem Körper drehten, um die letzten Lebensfunken auszulöschen.
Und du solltest auch nicht so gesprächig sein.
»Du solltest uns weit entschiedener verleugnen.«
Und doch...
»Klarheit ist etwas Wundervolles. Hinter dir.«
»QAI ZHOTH!«
Er wirbelte herum und sah, wie ihn zwei Langgesichter angriffen. Er mochte vielleicht wegen ihres lauten Schlachtrufs Dreadaeleons Zauberspruch nicht gehört haben, aber er hörte das fauchende Knistern des Feuers, das ihm folgte. Eine große rote Wolke ging dem Jungen wie ein Herald mit
einer Fahne voraus, während er ihr mit ausgestreckten Armen folgte und seinen
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