Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
glühenden Vorboten dem Paar entgegenschleuderte. Sie krümmten sich, kreischten, als sie versuchten, erneut anzugreifen, wichen dann zurück, bevor sie einfach zu Boden stürzten, schwarze qualmende Hüllen.
»Gute Arbeit«, bemerkte Lenk.
»Ja klar, ich tue das nur, um dir zu gefallen«, antwortete Dreadaeleon keuchend. »Das war keine gute Idee. Ich bin zwar stark genug, aber nicht mehr sehr lange. Nicht ohne...« Er sah Lenk an und grunzte. »Wir hätten eine andere Strategie ausarbeiten sollen.«
»Die andere Strategie hätte bedeutet, Kat und Asper dem Tod zu überlassen.«
»Trotzdem hätten wir etwas anderes probieren sollen. Vielleicht Subtilität.«
»Wir sind ein pubertierender Jüngling, der Magie speit, ein Mann mit einem abgehackten, kreischenden Kopf und vierhundert Pfund wütendes Reptil. Was daran kommt dir auch nur im Entferntesten subtil vor?«
Der Donner von gestiefelten Füßen ließ den Rumpf des Schiffes erzittern; Schlachtrufe in einer fremden Zunge drangen durch die Planken des Decks. Am Bug des Schiffes quollen purpurne Niederlinge aus dem Schatten eines Niedergangs.
Der Schrei, der ihr Gebrüll erwiderte, war schrill und verängstigt.
Ein grüner Schatten fegte über Lenks Schulter wie ein schuppiger Meteor und prallte mit einem hallenden Krachen gegen das Langgesicht an der Spitze. Sie flog zurück, gegen ihre Gefährten, während Togu, gefesselt und kreischend, von ihrer Brust abprallte und auf die Planken rollte.
Lenk hatte sich tatsächlich gewundert, warum Gariath darauf bestanden hatte, Togu mitzunehmen. Bis jetzt.
Gariath folgte seinem Wurfgeschoss, griff auf allen vieren an und verlieh Togus Treffer mit einem Stoß seiner Hörner Nachdruck. Er rammte den purpurnen Oberkörper des
Langgesichts, erhob sich, drückte sie weiter gegen ihre Gefährten und verstopfte so den dunklen Schlund des Niedergangs mit purpurnen Leibern.
»Vielleicht sind es auch fünfhundert Pfund. Er sieht heute ziemlich wohlgenährt aus«, meinte Lenk, der vor dem Gewitter aus Klauen und Zähnen zurückzuckte und feststellte, wie klug es war, Abstand zu halten. »Subtil wird es, wenn Denaos ins Spiel kommt.«
»Sinnlos«, murmelte Dreadaeleon. »In dem Augenblick, in dem der Häretiker ihm auch nur einen schiefen Blick zuwirft, würde er sterben, und wir werden ihm folgen. Hast du nicht gesehen, wozu er in der Lage ist? Was er getan hat?«
»Habe ich«, erwiderte Lenk. »Aber wenn ich wirklich vor allem, was dich ohnmächtig werden lässt, Angst hätte, bekäme ich nichts bewerkstelligt. Das hier ist die einzige Chance, die wir haben.« Er schob den Jüngling nach vorn. »Und jetzt mach dich nützlich.«
Der Magus kniff die Augen zusammen, und ob es nun an Lenks Befehl lag oder an seinem Trotz, jedenfalls glühte rotes Licht in ihnen auf. Er richtete seine Hände auf den Niedergang, und das Feuer in seinen Handflächen loderte unter seinem leisen Gemurmel auf. Dann legte er beide Hände auf das Deck, und mit einem wohlklingenden Wort schickte er Schlangen aus Flammen zum Niedergang, wo sie eine knisternde orangefarbene Wand errichteten und den Drachenmann von den Niederlingen trennte.
Gariath betrachtete das plötzliche Hindernis mit beinahe übertriebener Versunkenheit, als überlegte er, ob er durch das Feuer springen und den Angriff fortsetzen oder vielleicht einfach nur Dreadaeleon die Hände brechen sollte, damit es erlosch.
Lenk hatte mit einer dieser beiden Möglichkeiten gerechnet, nicht jedoch, dass der Drachenmann sich bückte, den gefesselten Togu hochhob und ihn mit beunruhigender Geduld hinter sich herschleppte. Als er Lenks offenkundige Verblüffung bemerkte, zuckte Gariath mit den Schultern.
»Ich habe bis jetzt einen ganzen Haufen von ihnen getötet«, bemerkte er. »Auf die Nächsten kann ich ein bisschen warten.«
»Die Idee ist es, sie nicht zu töten«, gab Lenk zurück, »sondern sie so lange abzulenken, bis Denaos sein Vorhaben in die Tat umgesetzt hat.« Er warf einen Blick über die Reling des Schiffs. »Dann springen wir herunter, vereinigen uns wieder mit Hongwe und paddeln davon, bevor uns irgendjemand umbringen kann.« Er sah Togu an, der seine Augen weit aufgerissen hatte und hinter seinem Knebel erstickt kreischte. »Weshalb hast du ihn eigentlich mitgebracht?«
»Er ist für das hier verantwortlich, wie du sagst. Also sollte er auch bis zum Ende dabei sein dürfen«, meinte der Rhega. »Mit Ende meine ich natürlich, dass ihr alle sterbt.«
»Ach, und du
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