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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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er eine Familie hatte, ob er jemals etwas gepflanzt oder gesehen hat, wie ein Kind geboren wurde. Ich weiß nicht, wie er gelebt hat.
    Aber ich weiß, wer er war. Und ich weiß, wie er gestorben ist.
    Er kämpfte gegen die Dämonen, damals im Krieg mit den Aeons, in denen die Sterblichen über Ulbecetonth triumphierten. Er erzeugte Furcht in seinen Feinden und auch unter den Angehörigen des Hauses der Bezwingenden Trinität, mit denen zusammen er marschierte. Sie hatten Angst vor ihm, obwohl sie ihn ihren Verbündeten nannten. Er tötete viele. Sein Zweck war es zu töten.
    Seine Gefährten fürchteten ihn; was er sagte, was er wusste, was er war. Sie gingen in diese Höhle. Sie töteten ihn. Sie starben mit ihm. Ich habe in seine Augen geschaut. Ich kannte das. Ein Teil von mir erinnerte sich daran, ein Teil, den ich versucht habe zu ignorieren. Ich kannte ihn.
    Und er kannte mich. Er sprach zu mir. Und ich hörte ihm zu.
    Schließlich fing alles an, einen Sinn zu ergeben. Ich habe gesehen, wie sie mich anblickten, wie sie ihre Blicke abwandten, wenn ich sie anschaute. Wenn sie Befehle brauchten, wenn sie eine Anleitung brauchten, wandten sie sich an mich. Wenn ich sie brauchte, ließen sie mich im Stich, hintergingen mich.
    Vielleicht war es oberflächlich betrachtet Dummheit. Vielleicht auch ihr Egoismus, wie ich vermutet hatte. Das waren die oberflächlichen Gründe, aber nicht der eigentliche Zweck. Sie hatten auf diesen Moment gewartet, auf den Augenblick, in dem sie zusehen konnten, wie ich starb, ohne Vergeltung fürchten zu müssen.
    Sie wollten, dass ich starb. Sie wollten mich töten. Sie wollten uns töten, konnten es jedoch nicht.
    Das hat mir die Stimme erzählt. Sie spricht jetzt sehr klar zu
mir. Sie kommandiert mich nicht mehr herum. Ich rede mit ihr, sie antwortet. Wir diskutieren. Wir lernen. Wir argumentieren. Sie hat mir alles über sie erzählt, über ihren Zweck. Es war logisch.
    Dinge verändern sich.
    Sie verändern sich nicht.
    Das habe ich heute Nacht sehr nachdrücklich gelernt.
    Die Stimme hat ganz klar zu mir gesprochen, aber ich habe immer noch gezweifelt. Ich konnte nicht verstehen, wieso sie mich hassen sollten ... das heißt, nein, natürlich konnte ich mir vorstellen, dass sie mich hassen könnten. Sie sind Arschlöcher. Aber sie ... ich habe es nicht geglaubt, nicht nach diesem Tag.
    Also habe ich sie beobachtet, wie die Stimme es mir sagte. Ich habe gesehen, wie sie wegging. Ich bin ihr gefolgt. Natürlich konnte ich ihr nicht zu nahe kommen, sonst hätte sie mich gehört. Sie hätte es bemerkt. Also folgte ich ihr in so großem Abstand, wie ich konnte. Ich habe sie gehört. Ich hörte, wie sie mit einer anderen Stimme sprach.
    Dann habe ich mich aus meinem Versteck gewagt und ihn gesehen.
    Ein Grünshict.
    Mein Großvater hat mir Geschichten über sie erzählt. Kopfjäger. Schlächter. Über zwei Meter groß, sechs Zehen, und voller Hass auf Menschen. Ich habe mehr über Shict erfahren, als ich je gedacht hätte; ich habe gelernt, dass sie nicht alle schlecht sind; ich habe viel von Kataria gelernt ...
    Aber Kataria ist ein Welpe. Grünshict sind Wölfe. Sie töten Menschen. Das ist ihr einziger Zweck. Ich weiß das. Jeder weiß es. Sie weiß es auch. Sie hat mir nichts von ihnen erzählt.
    Ich konnte nicht hören, worüber sie geredet haben, aber das war auch nicht nötig. Die Stimme hat es mir gesagt. Sie hat mir gesagt, dass sie meinen Tod planten, dass sie niemals fähig sein würde, ihre Bestimmung zu vergessen, ihr Verlangen zu unterdrücken, mich für das zu töten, was ich bin, wegen dem, was sie ist. Sie sprach mit einer Kreatur, die nur geboren wurde, um Menschen zu töten.
    Ich glaubte es.
    Ich ging weg.
    Danach wurde alles klar.
    Die Fibel ist der Schlüssel. Das hat mir der Mann in der Höhle gesagt. Es steht mehr darin geschrieben, als Miron mich glauben machen wollte. Er hat gelogen und Dinge verschleiert. Vielleicht ist noch viel Schlimmeres darin niedergeschrieben, als ich mir vorstellen kann. Aber vielleicht ... vielleicht steht auch etwas darin, was ich lesen muss, ganz gleich, wie gefährlich es sein mag.
    Und es gibt viele Gefahren.
    Togu hat mir erzählt, dass die Shen sehr zahlreich sind. Sie patrouillieren erbarmungslos über ihre Inselheimat Jaga. Sie tätowieren sich eine schwarze Linie für jeden, den sie töten, und eine rote Linie für jeden Kopf, den sie zerschmettern. Ich habe keinen einzigen Shen gesehen, der nicht mindestens drei rote Linien

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